modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 05/2010

Erweiterungsbau Bismarckhöhe inkl. Landschaftsgestaltung der Freifläche - Neubau einer Gaststätte mit Nebengelass

1. Preis

van geisten.marfels architekten

Architektur

atelier VAN GEISTEN

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Das wieder entstehende Gartenlokal auf der Bismarckhöhe mi t seinem grandiosen Panoramablick über Werder und die Seenlandschaft wird die neue Attraktion für die Werderaner Bürger und den Ausflugstourismus.
Bereits von Weitem sichtbar erhebt sich schlossartig das Gebäudeensemble der Bismarkhöhe aus dem baumbestandenen Plateau über der Stadt Werder. Markant bildet sich der Aussichtturm in der Silhouette ab.
Durch die Neugestaltung soll diese Zeichenwirkung der Silhouette unterstützt werden.
Aus der Entfernung gesehen wird mit dem Neubau scheinbar auf die historischen Terrassen am Südhang eine weitere Terrassenstufe gesetzt, die in das wiederhergestellte Baumdach übergeht. Das vertikal ausgerichtete Gebäude wird damit in den breit gelagerten Sockel für die „Schloss“- Silhouette eingebettet.
Der Neubauentwurf ist aus drei Komponenten zusammengesetzt:

Entree / Foyer
Die Besucher des Aussichtsturms und der Säle werden von einem dreiseitig eingefassten Hof empfangen.
Der Hof dient als gemeinsames Entree für alle Hauptfunktionen. Der Hofraum ist mit einer leichten Pergolakonstruktion überdacht und als Wintergarten verglast.
Mit der Hofbildung kann eine räumliche Freistellung des historischen Aussichtturms bewirkt werden.

Saalbau
Die neue Gaststätte „Kleiner Saal“ auf der Bismarckhöhe soll als Gartenpavillon ihren Gästen einen „überdachten Freisitz“ innerhalb der Außenanlage bieten.
Eine große Dachplatte überdeckt stützenfrei eine bühnenartig aus dem Gartengelände herausgehobene Podestplatte. In der Dachplatte setzt sich das Motiv des Baumdachs fort.
Durch mehrere verglaste Öffnungen in der Dachfläche dringt unregelmäßig, ähnlich den Zwischenräumen in einem Baumkronendach, das Licht. Die Unterdecke ist als Lichtdecke gedacht, mit der ebenfalls in abstrakter Form der Eindruck von durch Blattwerk scheinendem Sonnenlicht inszeniert werden kann.
Vom Standpunkt der Aussichtsterrasse auf dem Turm fügt sich das Saaldach als begrünte Fläche in das Bild von Gartenterrassen ein.
Die Außenwände des „Kleinen Saals“ sind, dreiseitig verglast, als Raumteiler eingestellt, die im Sommer weitgehend zur Freianlage hin geöffnet werden können.
Die mobilen, transparenten Wandelemente des Saals lassen die Präsenz des Außenraums bis in das Gebäudeinnere spüren und den Außenraum durch das Gebäude „fließen“.
Durch die asymmetrische Position des inneren Saals unter dem Dach entstehen überdeckte Außenplätze zu den Gartenseiten.

Servicegebäude
Alle Service- und Infrastrukturfunktionen des Gebäudes sind hinter eine „Gartenmauer“ verbannt. Das als begehbare Wand konzipierte Servicegebäude grenzt den Gastbereich von einem neu definierten Wirtschaftshof mit Lieferzufahrt ab.
Hierbei spiegel t das Servicegebäude in Ausrichtung und Dimensionen den vorhandenen westlichen Flügel an dem angedeuteten Mittelrisalit der Südfassade des Ensembles und fügt den „fehlenden“ Ostflügel hinzu, ohne den Turm zu verdecken.
Das Servicegebäude ist im Bereich des Saaldaches zweigeschossig ausgebildet.
Während sich im Erdgeschoss die Küche mit Nebenräumen, die Personal- und Besucher- Toiletten sowie die Garderobe befinden, sind im oberen Teilgeschoss der Aufenthaltsraum für das Personal, das Verwaltungsbüro und die Technikräume für die Lüftungsanlage untergebracht.
Das Servicegebäude ist vom Bestandgebäude abgerückt, um Belichtung und Belüftung der angrenzenden Bestandsräume im Erdgeschoss zu ermöglichen. Lediglich ein verglaster Gang verbindet die neue Küche mit der Vorbereitungsküche des Großen Saales.
Im Sommerbetrieb ist eine direkte Wegeführung durch den „Kleinen Saal “ ent lang des Servicebereiches möglich, so dass für die Außengastronomie ganz einfach eine Tresenfunktion aus dem Küchenbereich aktiviert werden kann.
Servicegebäude und Saaldach fügen sich zu einer Art Gebäudeskulptur zusammen, die der Funktion des Neubaus vor der Kulisse des bestehenden Gebäudeensembles Gewicht und Ausdruck verleiht.
Die Wirkung der Gebäudeskulptur wird durch die kräftige Farbgebung und besondere Oberfläche unterstützt, die an Kastanienfrüchte (rotbraun, wachsartig glänzend) erinnern.