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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2010

Erweiterungsbau Bismarckhöhe inkl. Landschaftsgestaltung der Freifläche - Neubau einer Gaststätte mit Nebengelass

2. Preis

Bucholz McEvoy Architects Dublin|Berlin

Architektur

hochC Landschaftsarchitekten PartGmbB

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

NEUORDNUNG UND VERVOLLSTÄNDIGUNG DES TRADITIONSREICHEN AUSFLUGS-ENSEMBLES „BISMARCKHÖHE“

Ein beliebtes Thema der historischen Postkarten ist die Höhengaststätte Bismarckhöhe als Blickfang in der Werderaner Havellandschaft, die schon vom Havelufer aus erlebbar ist. Sie erhebt sich aus den blühenden Obstgehölzen. Über der Freitreppe verstärken wehende Fahnen den ‚Auftritt’, gutgelaunte Ausflügler strömen in die Gaststätte. An dieses Bild soll wieder angeknüpft werden. Das Gesamtkonzept sieht deshalb nicht nur ein gehobenes gastronomisches Angebot vor, sondern auch die Etablierung einer umfangreichen Biergartennutzung. Damit wird die Bismarckhöhe wie seinerzeit zu einer Ausflugsgaststätte, die für jeden Bürger etwas im Angebot hat.
Der Neubau komplettiert das Ensemble hier um den neuen „alten“ kleinen Ballsaal und ein Foyer, das beide Säle und auch die Aussichtsplattform miteinander verbindet. Erschliesst man das Gelände über die grosse Freitreppe, erfährt man als erstes die imposante Ostfassade des grossen Ballsaals, flankiert von den beiden burgähnlichen Türmen. Der Neubau springt um die Breite des Restaurants bzw. des Foyers aus der Flucht des Bestands nach vorn. Ein leichter, gläserner Pavillon, der gleichermassen als Innen- und Aussenraum wahrgenommen wird, steht ein wenig erhöht auf einem kleinen Sockel, der die Erdgeschossebene des grossen Ballsaales fortführt. Diese Plattform zieht sich vor den grossen Ballsaal und verbindet so alle Bereiche ebenerdig und barrierefrei miteinander. Über das neue grosszügige Foyer erschliesst man unabhängig voneinander den grossen und kleinen Ballsaal sowie die Aussichtsplattform.
Der transparente, einladende Pavillon lehnt sich an ein neues Servicegebäude an, das die Fluchten des Aussichtsturmes im Süden aufnimmt. In ihm sind die Küche inkl. aller Nebenräume, die Sanitärbereiche und die Lüftungsanlage für die Küche untergebracht. Ein massiver, hell verputzter Bau (WDVS), minimal perforiert, nach innen gerichtet, der zurückhaltend an den Bestand anschliessend. Die Küche ist so platziert, dass man sowohl den grossen Ballsaal über einen Kellnergang und eine verspiegelte Tapetentür im restaurierten Tresenschrank als auch in erster Linie das Restaurant im kleinen Ballsaal ohne
Kreuzungspunkte bedienen kann.

Biergartenbetrieb

Ein Biergartenbetrieb findet auf den tiefer gelegenen Terrassen statt. Die gastronomische Versorgung erfolgt über die Räume der ehemaligen Kegelbahn. Während der Winterbetrieb auf wenige Plätze im Innenbereich beschränkt ist, belebt er in den Sommermonaten die Obstterrassen im Süden. Eine eigene Toilettenanlage kann von aussen und innen erschlossen werden. Die Biergartennutzung ist auf 3 Terrassen mit unterschiedlichem Geländeniveau vorgesehen. Wie auf der obersten Ebene des Kastanienhains wird auch hier ein wassergebundener Boden geplant. Die Stützwände werden niedrig gehalten.
Die Absturzsicherung erfolgt durch einfache Stahlgeländer. Ein kleiner Spielplatz unterhält die kleinen Gäste. Das Motiv der höhenmäßig gestaffelten Freisitzfl ächen aus der ursprünglichen Nutzung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wird aufgegriff en. Die Terrassen werden von Obstgehölzen beschattet, die zum Zeitpunkt der Baumblüte für den in Werder typischen, beliebten Blühaspekt sorgen und von weithin ein Blickfang sind (rosa blühende Kirschbäume; auf der untersten Terrasse weiss blühende Apfelbäume). Jenseits der Straße Hoher Weg schließt sich im Osten eine vorhandene Streuobstwiese an, die den Zuweg zur Bismarckhöhe von der Havel aus flankiert. Der Biergarten ist über einen eigenen Zuweg weiter bergab zugänglich. Es ist möglich, den geplanten und genehmigten Pavillon auf der obersten Terrasse zu errichten, er kann ohne weiteres in das Konzept integriert werden.