Neubau einer Dreifachsporthalle in Bedburdyck-Gierath

Erläuterungsbericht

1. Städtebau
Der Ort und seine Umgebung stehen in einem Gestaltungszusammenhang – Die
städtebauliche Struktur und Richtung wird geprägt durch die Haupterschließungsstraße
und die Sportplätze. Die Sporthalle nimmt diese Richtung auf und bildet einen Platz aus,
der als Kommunikationsort im Zentrum der gesamten Sportanlage steht.

2. Funktionalität
Die Halle folgt dem Relief, in der Eingangsebene befinden sich die Zugänge, die zentrale
Foyerfläche mit Bezug zum Platz, sowie die Funktionen Jugendraum, Besucher‐WCs,
Hallenmeister und in späterer Erweiterung die Funktionsflächen für die
Außensportplätze.
Eine Fuge, als Korridor mit Blickbezug in die Halle durch ein Fensterband gestaltet,
bildet einen Abschluß zwischen Tribüne und Foyer. Das Foyer und der Jugendraum sind
unabhängig von den Sportlereingängen nutzbar.
Über zwei Treppen in der Nähe der Nebeneingänge gelangen die Sportler in die untere
Ebene. Dort befinden sich alle Räume, die dem Sportbetrieb in der Halle zugeordnet
sind.

3. Materialität und Ökologie
Die Baustoffe Holz und Beton sind als Leitmaterialien gewählt. Das Hallentragwerk aus
Brettschichtholzbindern, die Prallwände, die Einbauten und die Fassade sorgen für eine
warme, freundliche Atmosphäre. Den Kontrast zum Holz bilden die massiven
Bauelemente aus Betonfertigteilen und Mauerwerk, sowie die gewählte
Wandfarbgebung in weißer Farbe. Die Materialien werden, soweit dies möglich ist,
naturbelassen. Die Verwendung des nachwachsenden Rohstoffes Holz, sowie des
energiearm herstellbaren Beton unterstützt dabei den ökologischen Anspruch.

4. Kosten und Ökologie
Beim Entwurf der Halle wurde in der Kubatur und der Fläche auf eine besondere
Kompaktheit geachtet, um die Erstellungskosten und die Energieverbrauchs‐ und
Reinigungskosten zu minimieren.
Das Kostenziel von 3,5 Mio € Brutto (KG200‐700) kann nach unseren Ermittlungen
anhand von internen und externen Vergleichsprojekten nicht eingehalten werden. Das
seit dem Oktober 2009 geltende Erneuerbare‐Energien‐Gesetz und die erhöhten
Anforderungen der neuen EnEV erhöhen sowohl die Baukosten der Hüllfläche, als auch
die der technischen Anlagen. Für die regenerative Erzeugung von 15% der Heizenergie
ist eine Solarthermieanlage vorgesehen, die außerdem auch die Warmwasserversorgung
im Sommer kostengünstig sicherstellt.
Unsere Kostenermittlung von 3,8 Mio € Brutto (KG200‐700) enthält bereits die
zukünftige Erweiterung. Wir schlagen vor, die Erweiterung zusammen mit der
Gesamtmaßnahme durchzuführen. Die Sportplätze im Außenbereich sind in Betrieb, so
dass die Notwendigkeit der Erweiterung bereits besteht. Alternativ wurden zwei
Optionen für eine Zwischennutzung der Erweiterungsfläche erarbeitet. Hier kann für
einen späteren Innenausbau mit Umkleiden und Duschen ein Budget von 75.000€
angesetzt werden, die Kostenschätzung reduziert sich entsprechend.

5. Zwischennutzung und Erweiterung
Durch die kompakte Anordnung/Integration der Erweiterungsflächen für die
Außennutzung kann die Hüllfläche für das gesamte Projekt minimiert werden. Dies ist
energetisch vorteilhaft und kostengünstig.
Option “Außenlager”: In der Option Außenlager wird die spätere Erweiterungsfläche mit
Minimalausbau erstellt und kann so als Lagerfläche genutzt werden.
Option “Eventgastronomie”: In dieser Option wird die Fläche mit einigen temporären
technischen Anschlüssen ausgestattet und eine Öffnungsmöglichkeit zum Platz vorgesehen. Für Events kann die Fläche z.B. auch als “Bar” genutzt werden oder dient als
überdachte Funktionsfläche des Caterings.

Option “Erweiterung”: Die Erweiterungsflächen sind bereits so geplant, dass die spätere
Erweiterung optimal an die technische Infrastruktur angebunden ist und keine
Hüllfläche errichtet werden muss. Die Erweiterung ist jederzeit möglich, in Verbindung
mit der Gesamtmaßnahme jedoch kostengünstiger.