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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2010

Bildungs- und Forschungsmeile Lemgo-Lüttfeld

3. Preis

Büro Drecker

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Die Bildungs- und Forschungsmeile stellt eine Form der Vernetzung von Institutionen dar, die auf unterschiedlichen Ebenen der sozialen und technischen Infrastruktur ansetzt.
Der Freiraumgestaltung kommt hierbei, neben der Schaffung einer funktionsfähigen Erschließung mit qualitätsvollen Aufenthaltsbereichen, die Aufgabe zu, bei der Imagebildung und einheitlichen Außendarstellung mitzuwirken. Atmosphärisch und logistisch soll Zusammengehörigkeit verdeutlicht werden, so dass eine räumliche und inhaltliche Einheit mit widererkennbarer Identität entsteht, um Lippe als Bildungsregion zu profilieren.

Da die Campus-Meile Einrichtungen mit sehr unterschiedlichen Inhalten (Bildung in allen Facetten, Forschung, Kultur und Sport) und Gebäudetypen vereint, ist es umso wichtiger in der Freiraumgestaltung Vereinheitlichung und Vernetzung zu signalisieren. Dabei schaffen die Reduzierung und die Verdichtung von Informationen Klarheit und Widererkennbarkeit.

Für den Campus wird ein spezieller Freiraumtyp entwickelt, der seriell Auftritt, einen visuellen Schlüsselreiz vermittelt und nach kurzer Zeit vom Besucher mit der Bildungs- und Forschungsmeile und ihren Inhalten konnotiert wird.
Dieser Freiraumtyp charakterisiert sich durch die Reduzierung in der Gestaltungs- und Formsprache. Die Auswahl der Einzelelemente wie eine reduzierte Pflanzenwahl, exklusive Möblierung und einheitliche Materialität schaffen in Kombination mit der klaren Formsprache ein Signet mit hoher Einprägsamkeit. Die patchworkartige Zusammensetzung des Freiraumtyps „Campus-Lemgo“ erlaubt eine sukzessive Umsetzung und bedarfsgerechte Erweiterung. Der Freiraumtyp des Lemgo-Campus findet seine Ausprägung an drei verschiedenen Punkten: Am nördlichen Auftaktpunkt vor dem Lüttfeld-Berufskolleg, am zentralen Campus um die Mensa und am südlichen Auftakt zwischen Lipperlandhalle und der Hochschule OWL.
Durch einfache Flächenaufteilungen und prägende Gestaltungselemente erfährt der Besucher die Klarheit, Lesbarkeit und Zusammengehörigkeit des neu gestalteten Freiraumes. Eine Vernetzung erfolgt über Assoziationen und Verknüpfungen im Bild des Besuchers, der sich durch die Meile bewegt oder an ihr vorbeifährt; zusammengehörige Elemente und Freiräume werden erkannt und die Bereiche zu einer gedanklichen und emotionalen Leitlinie verbunden. An die Stelle einer rein formalen Orientierungshilfe tritt eine Freiraumsequenz mit inhaltlichen Verweisen und kognitiven Verknüpfungen.

Der Freiraumtyp des Campus Lemgo-Lüttfeld wird bestimmt durch Flächen mit einer charakteristischen, polygonalen Form. Diese sind teilweise mit hellen, großformatigen Betonplatten befestigt, teilweise als Grün- und Rastfläche mit Rasen überzogen. Ein raumgliederndes Faltband umspannt das Polygonpatchwork und fasst die Einzelflächen als klares Raumgefüge mit Treffpunkten und Aufenthaltsflächen zusammen. Aufgeastete Kiefern sind über das Areal verteilt und reichern das großzügige und offene Mosaik mit vertikalen Strukturen an. Als Sitzelemente wurden Solitäre gewählt, die punktuelle Aufmerksamkeit vermitteln. Leuchtmasten illuminieren den Platz zusätzlich zu den unterseitig angestrahlten Kiefern und setzen ihn gegen die linienförmige Beleuchtung des Hauptweges ab. Baumreihen aus Säuleneichen besitzen eine große Fernwirkung und unterstützen die Lenkung der Besucher entlang der Meile.