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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2010

Bildungs- und Forschungsmeile Lemgo-Lüttfeld

Campus Terrazzo 1/2

Campus Terrazzo 1/2

Anerkennung

Kortemeier Brokmann Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

Architekten Wannenmacher + Möller GmbH

Architektur

Erläuterungstext

CAMPUS-TERRAZZO
Der „Campus-Terrazzo“ verbindet nicht nur alle Einrichtungen der Bildungs- und Forschungsmeile wie die Hochschule OWL, die Lipperlandhalle, das Hanse-Berufskolleg, das Handwerksbildungszentrum sowie das Lüttfeld-Berufskolleg untereinander. Er stärkt auch die alltägliche Sichtbarkeit der Bildungs- und Forschungsmeile als gestalterische, räumliche und thematische Einheit im Stadtgefüge und Pendant zur benachbarten Kulturmeile.
Der „Campus-Terrazzo“ bildet eine homogene Grundlage, an die sich die unterschiedlichen Institutionen sprichwörtlich „andocken“ können. Er ist deutlich anders als seine Umgebung. Der „Campus-Terrazzo“ hebt sich nicht nur in seiner Materialität deutlich ab. Ein hochwertig beschichteter Asphalt in Verbindung mit einer besonderen, sich zu jeder Jahreszeit von den benachbarten Gehölzen differenzierenden Baumpflanzung, eigenständiger Möblierung und Beleuchtung macht ihn auch für Ortsfremde markant und stärkt so seine herausgehobene Stellung als alles verbindendes Element. Der Wechsel von Raumfolgen aus Aufenthaltsbereichen und Verbindungswegen bringt zudem einen abwechslungsreichen, spannenden Rhythmus von Bewegung und Ruhe auf den neuen „Campus-Terrazzo“. Solitäre, in einem unverwechselbaren Stil gehaltene, Einbauten begleiten den „Campus-Terrazzo“ auf seinem Weg. Es sind dies eine Bushaltestelle im Vorfeld der Lipperlandhalle, eine Info-Stele im Bereich Parkplatzzufahrt, ein Fahrradunterstand im Bereich Pavillon Hanse-Berufskolleg sowie die Stadtpergola im Bereich Campo.
Von Süden betrachtet beginnt der „Campus-Terrazzo“ in Form einer offenen, platzartigen, zu Aufenthalt einladenden, Aufweitung vor dem Haupteingang zur Hochschule OWL. Er quert dann als Wegeband die Bunsenstraße hinüber zur Lipperlandhalle. Dort verläuft er auf dem östlichen Gehweg entlang der Lipperlandhalle und des Parkplatzes; neu wie alt. Im Bereich der Parkplatzzufahrt zur Bunsenstraße verschwenkt er, nun boulevard-ähnlich gestaltet, in Richtung Osten bis zum vormaligen Kreisel am südlichen Ende der Johannes-Schuchen-Straße. Diese ist ebenfalls Teil des „Campus-Terrazzo“ und verbindet diesen Aufenthaltsbereich auf der Spange mit dem Campo an der Kreuzung Braker Weg/Pagenhelle. Der Campo bildet dann das Ende des „Campus-Terrazzo“, wenn man von Süden kommt. Kommt man allerdings von Norden, vom Schienenhaltepunkt, so bildet der Campo den starken Auftakt.

Campo
Der Platzbereich am Braker Weg, bzw. an der Lemgoer Straße wird als einladender Campo gestaltet. Notwendige Fahrzeug-Erschließungen für das Lüttfeld-Berufskolleg erfolgen abseits des Platzes an, über oder in der Verlängerung der Straße „Lüttfeld“. Fußgänger und Radfahrer können den Campo hingegen in alle Richtungen barrierefrei queren. Die Verbindung zwischen dem Schienenhaltepunkt und der Johannes-Schuchen-Straße wird sowohl fußläufig als auch visuell deutlich hervorgehoben. Im angrenzenden westlichen Platzbereich lädt eine offene Stufenanlage zu temporärem, informellem Aufenthalt mit Blick auf die vorbeieilenden Mitschüler wie auch das Schloss Brake im Hintergrund ein. Die Aufenthaltsqualität und „Leuchtturm-Funktion“ des Platzes wird gestärkt durch eine Stadtpergola, die hoch über der Stufenanlage thront. Hier kann ein kleiner Kiosk integriert werden, so dass man z.B. – kurz bevor man die Bahn nach Hause nimmt – noch kurz mit Mitschülern einen Kaffee trinken kann. Gleichzeitig kann der Campo aber auch außerhalb der Schulzeiten, etwa in Verbindung mit Aktivitäten in der Lipperlandhalle, für größere kulturelle Veranstaltungen genutzt werden.


Johannes-Schuchen-Straße
Die Johannes-Schuchen-Straße, ebenfalls Teil des „Campus-Terrazzo“ wird als offene Mischfläche gestaltet. Gehwege werden auf beiden Seiten nur durch einen 3 cm hohen Bordstein markiert. Die Fußgänger und Radfahrer werden somit eingeladen, den gesamten Verkehrsraum zu nutzen. Die für das HBZ erforderlichen Stellplätze werden in Längsaufstellung entlang der westlichen Straßenseite errichtet. Dies reduziert Konflikte besonders beim Ausparken, hat aber auch eine positive Wirkung auf die Straßennutzer. Die PKW fallen optisch nicht stark ins Auge. Alle Erschließungen bleiben vollumfänglich erhalten. Seien es die Stellplatzanlage des HBZ, die Zufahrt zur Mensa oder alle am Lüttfeld-Berufskolleg erforderlichen Stellplätze.

Vorzone Hanse-Berufskolleg und Mensaumfeld
Die Mensa erhält zwei Außenbereiche. Einen baumbestandenen „Biergarten“, in dem man bei gutem Wetter mittags seine Mahlzeiten zu sich nehmen kann und einen offenen, sonnigen, geschützten Gartenraum, einen „Raum der Kontemplation“ in dem man sich zur Erholung oder zu Gesprächen auf Liegen oder den Rasen legen kann.

Parkplatz und Spange
Der nördliche Parkplatzbereich samt Zufahrt wird neu gestaltet. Gegenüber der in den Auslobungsunterlagen gezeigten Lösung orientiert sich diese Spange jedoch am Parkplatz und nicht an der wenig raumbildenden Gebäudekante des HBZ. Die gewünschte fußläufige Verbindung wird somit – bei einem Entfall einiger Stellplätze – gestärkt. Sie wird nun direkt auf den Fußgängerübergang zur Hochschule OWL geführt. Zusätzlich wird diese Spange zwischen der Einmündung an der Bunsenstraße und der Mensa in Form eines zu Aufenthalt einladendem Boulevard gestaltet. Hier erfährt der Fußgängerverkehr eine deutliche Stärkung. Die Zufahrt zum Parkplatz wird über den „Campus-Terrazzo“ geführt. Dies macht den PKW Fahrer auf etwas Neues, auf den „Campus-Terrazzo“ aufmerksam und zwingt ihn gleichzeitig zu erhöhter Rücksicht. Der Bereich östlich der eigentlichen Parkplatz-Zufahrt dient ausschließlich der temporären Erschließung durch die Feuerwehr und ggf. der Anlieferung der Bildungseinrichtungen.

Lipperlandhalle
Zur Stärkung nicht nur der visuellen, sondern auch der tatsächlichen fußläufigen Verbindung, bzw. Wegebeziehung werden die bepflanzten Böschungen im Übergangsbereich zwischen Anlieferbereich und Bunsenstraße durch eine großzügige Freitreppe ersetzt.

Hochschule OWL
Der Eingangsbereich wird Teil des „Campus-Terrazzo“, die Hochschule somit deutlich in das übergeordnete System eingebunden. Die Adressbildung wird gestärkt. Sitzmöglichkeiten bieten hier auf einer großzügigen, offenen und baumbestandenen Fläche Möglichkeiten zum Aufenthalt.

Bepflanzung
Alle Bereiche entlang des „Campus-Terrazzo“, wie Parkplatz, Mensaumfeld, Hanse-Berufskolleg, HBZ und Lüttfeld-Berufskolleg definieren sich durch divergierende Baumpflanzungen und stärken somit die Individualität der Räume.

Kosten
Die Kostenrahmen sowohl für den Bereich A als auch den Bereich B können durch die vorgestellte Lösung eingehalten werden. Im Bereich B kann durch die gewählte Oberfläche und Straßenbreite der gesamte Unterbau der Johannes-Schuchen-Straße erhalten bleiben. Es sind auf der Straße lediglich die Deckschichten und die Bordsteine abzufräsen bzw. auszutauschen und zu erneuern. Die Eingriffe in den Bestand im Bereich Lipperlandhalle und Parkplatz sind ebenfalls sehr reduziert und auf den vorhandenen Unterbauten realisierbar.
Campus Terrazzo 2/2

Campus Terrazzo 2/2

Der Campo

Der Campo

Die Spange

Die Spange

Schema: Campus Terrazzo

Schema: Campus Terrazzo

Möblierung

Möblierung