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Einladungswettbewerb | 01/2010

Stadtwerder – Baufeld B3 Neubau von dreigeschossigen Stadtvillen

Straßenperspektive Typ A

Straßenperspektive Typ A

Preis

Peter Bastian Architekten BDA

Architektur

Erläuterungstext

Städtebauliche Einbindung
Das Planungsgebiet auf dem Stadtwerder, einer Halbinsel nahe der Bremer Altstadt, erstreckt sich im Norden der Neustadt zwischen der Weser und der in Höhe der Teerhofspitze in sie einmündenden Kleinen Weser. Die zentrale Lage in der Stadt und die gleichzeitige Nähe zur Natur und zum Wasser machen den Stadtwerder für die Entwicklung eines neuen Stadtquartiers besonders interessant.

Kompakte Baukörper bilden mit Variationen in Länge und Ausrichtung ein zur Weser hin durchlässiges städtebauliches Netz.
Die Ausrichtung der Gebäudekörper reagiert auf den jeweiligen Grundstückszuschnitt und die Himmelsrichtung. Die Gebäude richten sich mit ihren Öffnungen überwiegend nach Südwesten zur Weser hin aus.
Die Baukörper sind kubischer Gestalt in länglicher Ausformung und verfügen über drei Vollgeschosse. Sie kennzeichnen sich durch klare Kanten und kubische Ausschnitte in Form von Loggien.


Erschließung
Die Erschließung des Baufeldes erfolgt über die Werderstraße, die geplante Querstraße und eine anschließende Ringstraße. Die Zufahrt zu den Grundstücken erfolgt von der nordöstlich gelegenen „Planstraße B2.3“ der Ringerschließung über die Stichstraßen. Diese treten als Wohnstraßen mit einer Breite von 4 m in Erscheinung und sichern die Erreichbarkeit der südlichen Grundstücke. Die Wohnstraßen verjüngen sich zu einem Fuß- und Fahrradweg, der eine fußläufige Verbindung zwischen Ringstraße und Weserufer bietet.


Gebäudestruktur
„Im Minimum wird das Wesentliche, das im Überfluss unterging, wieder sichtbar.“ Zitat: Heiliger Bernhard

Die Struktur des Gebäudes konstituiert sich aus parallelen, gerichteten Wandscheiben, deren Ausrichtung über die Geschosse alterniert. Dieser Richtungswechsel generiert einen Sichtschutz zum Nachbargebäude durch das Gegeneinandersetzen der Sichtachsen.
Das Entwurfselement der Wandscheibe ermöglicht die Komposition einer spielerischen Raumabfolge. Die Nutzung und die Ausrichtung der Räume sind aufeinander abgestimmt. Sämtliche Bäder befinden sich an der Fassade und können über diese natürlich belüftet werden. Innen liegende Räume und große Raumtiefen wurden durch eine geschickte Anordnung der Wandscheiben vermieden. Durch die gezielte Ausrichtung der Aufenthalts- und Schlafräume wird die Wirkung des Tageslichtes ausgeschöpft. Die Erschließungszone wird über das Dach belichtet.

Die Räume sind weder von außen nach innen, noch umgekehrt entworfen worden. Es sind Räume entwickelt worden, die eben diese Grenze zwischen dem Außen und dem Innen aufheben.

Die Gebäude basieren auf einer Maßordnung, die sich aus dem Hauptraster von 2,00 / 2,00 m und dessen Aufteilung in ein Bandraster 0,375/0,375 m und ein Feldraster von 1,625/1,625 m zusammensetzt. Die lichte Raumhöhe beträgt 2,75 m.

Die Einordnung der Funktionen in diese Maßmodule ermöglicht eine wirtschaftliche und rationale Reduktion auf das Wesentliche.


Fassade
Analog zur Baukörpertypologie und deren Umgang mit Volumen sind Fassadentypologien entwickelt worden, die sich durch die Reduktion auf das Wesentliche auszeichnen. Der Naturstein unterstreicht den plastischen und klaren Charakter der Baukörper.
Die Stapelung der Ausrichtungen ist in anhand der Öffnungen klar ablesbar.

Als effektiver Sonnenschutz kommen außen liegende in die Fassadenebene integrierte Verbundraffstoren zum Einsatz. Diese garantieren eine vollkommene Verschattung und eignen sich zur individuellen Lichtregulation.


Außenraumgestaltung
Entlang der Grundstücksgrenzen kommen für das Gebiet Stadtwerder typische 1,50 m hohe Rotbuchenhecken und Mauern zum Einsatz. Sie bilden das wirksamste Element der Außenraumgestaltung indem sie das Gebiet in die Grundstücksparzellen gliedern und den Fußgänger über die Wohnstraßen entlang der Grundstücksgrenzen auf den Fußweg zum Weserufer leiten. Die Rotbuchenhecken stellen ein wichtiges Charakteristikum für das Planungsgebiet dar.

Die Wohnstraßen werden sowohl zur Erschließung der Grundstücke genutzt, als auch als fußläufige Verbindung zum Fluss.
Sie erhalten ein hochwertiges Betonpflaster in einem hellen Grauton. Die Pflasterung der Zufahrt und des Einganges ist analog zur Pflasterung der Wohnstrasse geplant, um einen urbanen Raum zu schaffen.

Die Vorgärten und rückwärtigen Freiflächen sind in Bezug zur Oberkante des Fußbodens im Erdgeschoss und in Bezug zur Oberkante der Wohnstraße um 20 cm abgesenkt. So wird eine klare Zonierung von öffentlicher Verkehrsfläche zu privatem Grün geschaffen.


Energie
Als Sonnenschutz kommen außen liegende Verbundraffstoren zum Einsatz. Durch die klare Richtung der Wandscheiben ist eine schnelle Querlüftung möglich. Die Konzentration der Nasszellen im Bauwerk gewährleistet eine wirtschaftliche Verlegung der Ver- und Entsorgungsstränge. Zur Bewässerung des Außenbereichs wird das in einer Zisterne gesammelte Regenwasser genutzt. Die Versiegelung der Flächen wurde auf den Erschließungsbereich beschränkt.
Die Warmwasserbereitung wird mit Hilfe regenerativer Energiequellen erfolgen. Hierfür ist eine Solaranlage auf dem Dach der Gebäude vorgesehen.


Mitarbeiter:

Dirk Betz M.A. (arch)
Sven HelmsDipl.-Ing
Ellen Krampe M.A. (arch)
Christina Limke Dipl.-Ing.
Tobias Mauritz M.A. (arch)
Moritz Müller M.A. (arch)
Marco Münsterteicher M.A. (arch)
Björn Schütte B.A. (arch)
Susanne Uphaus Dipl.-Ing.
Lisa Vorderderfler M.A. (arch)
Wohnstraße

Wohnstraße

Gartenperspektive Typ C

Gartenperspektive Typ C

Lageplan

Lageplan

Grundrisse

Grundrisse

Fassadenschnitt

Fassadenschnitt