modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einladungswettbewerb | 11/2009

„Universitäres Wohnen“ Universitätsallee 1

1. Preis

KUKUK Architekten BDA

Architektur

Erläuterungstext

Gliederung der Baumasse
Die große Baumasse wird in viele kleine Bauvolumen gegliedert, die durch Laubengänge miteinander verbunden werden.
Diese kleinen Bauvolumen werden in 3 Gruppen ( Häuser) zusammengefasst.
Die 3 Häuser bilden zum Süden offene Höfe, hier öffnen sich die Wohnungen mit großen Fenstern zum Grün des Torfkanals.

Flexibilität der Wohnungen
Ein gleiches Raster von 3m für alle Schlaf- oder Wohnräume ergibt eine große Flexibilität der Aufteilung:
Die Wohnräume innerhalb der Wohnungen können an beliebiger Stelle eingeplant werden, alle Wohnräume erhalten einen Erker.
Die Größe der Wohnungen ist variabel, so kann z.B. eine 2 Zimmer- und 3Zimmerwohnung zu einer größeren Einheit zusammengeschlossen werden. In jeder Etage können die Wohnungsgrößen und Lage der Wohnräume wechseln.

Südfassade
Zum Süden öffnen sich die Wohnhöfe zum Grün des Torfkanals und fangen für einen überwiegenden Teil der Wohnungen die Sonne ein.
Große Fensterflächen in heller Putzfassade (WDVS) bilden hier das Grundgerüst der Fassaden. Die Fenster sind aus Lärchenholz, die Öffnungsflügel sind entweder als Tür ausgebildet und haben eine Absturzsicherung aus Sicherheitsglas, oder es gibt einen Querriegel in Brüstungshöhe.

Das Gesicht des Hauses aber wird bestimmt durch die auskragenden Erker der Wohnräume, die durch die drei Grüntöne die kleinen, mittleren und großen Wohneinheiten identifizieren.
Diese Erker bestehen aus Stahlrahmen, die seriell gefertigt werden können, die äußere Bekleidung besteht aus pulverbeschichtetem Aluminiumblech.

Nordfassade
Zur Nordseite und zu den Emissionen der Straße reagiert die Fassade durch einen robusten hellgrauen Verblender ( z.B. Petersen Tegel D91) und kleinere schallgeschützte Fenster mit Dreifachverglasung.
Dieses „Rückgrat“ wird nur durchbrochen durch die 3 offenen Treppenräume, die zur Straße durch ein mit Wein beranktes Extent-Edelstahlgewebe verschleiert werden.

Innenhöfe
Die 3 Hausgruppen bilden jeweils einen Innenhof als gemeinsamen Raum zur Erschließung und Begegnung. Die Wohngruppen erhalten auch hier nach Außen ihre eigene Adresse durch einen farbigen Erker, der je nach Wohnungsgröße unterschiedlich tief in den Laubengang auskragt.

Die Höfe werden durch ein leichtes Dach vor Witterung geschützt Das Oberlicht ist entweder offen ( kalter Hof) oder durch Fenster geschützt
( temperierter Hof).
Jeder Hof bietet zur Südseite auf jeder Ebene eine große Loggia an, so kann auf die Balkone innerhalb der Wohngruppen verzichtet werden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Durch die Aufteilung der Baumasse auf drei Gebäudekomplexe entsteht zur Universitätsallee eine
gut gegliederte Fassadenabwicklung. Der Entwurf schafft es durch die konsequente Nutzung der
variablen Grundstückstiefe das Raumprogramm auf 5 Geschossen unterzubringen ohne die
Höhenfestsetzungen des Bebauungsplans nennenswert zu überschreiten. Die Vergrößerung der
Gemeinschaftsräume aus der Fassade heraus schafft eine interessante Auflockerung. Die Anordnung
des Cafés an der Otto-Hahn-Allee überzeugt, die Giebelansicht insgesamt wird kontrovers diskutiert.
Die internen Laubengänge werden durch offene Lichthöfe natürlich belichtet. Die
Gemeinschaftsräume sind separat angeordnet und erfüllen kaum Erschließungsfunktionen wodurch
mehr Ruhe für die Einzelzimmer garantiert ist.

Die Jury empfiehlt einstimmig die Arbeit B (Kennzahl: 382778) zur Ausführung.
Die Jury empfiehlt folgende Punkte zu überarbeiten:
- Es ist zu prüfen, ob zwischen den Gebäuden zur Kleine Wümme auf Stellplätze verzichtet
werden kann. Nicht unbedingt benötigte Stellplätze sollten abgelöst werden.
- Es wird empfohlen über eine Verkleidung/Einhausung der Stellplätze nachzudenken.
- Die Verkleidung der Treppenhäuser (Edelstahlgewebe) ist zu überprüfen.
- Die Einrichtung eines zentralen Treppenhauses mit 2 Aufzügen und angegliedertem
Empfang/Managerbüro ist zu prüfen. Die „Nebentreppenhäuser“ wären dann ohne Aufzug und
erfüllen die Funktion von Fluchttreppenhäusern.
- Die Überschreitung der im Bebauungsplan 2402 festgesetzten Höhe um 1,10 m ist in seiner
stadträumlichen Wirkung untergeordnet, so dass eine Ausnahme gemäß textlicher Festsetzung
Nr.4 des Bebauungsplans 2402 in Betracht gezogen werden kann.
- Die Gestaltung/Notwendigkeit der „Gemeinschaftsraum-Schubladen“ ist zu prüfen.
- Die Einhaltung der GRZ ist zu prüfen.