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Einladungswettbewerb | 11/2009

Hans-Böckler-Allee

Perspektive mit Turm

Perspektive mit Turm

1. Preis

léonwohlhage

Architektur

ErlÀuterungstext

Die großen GrĂŒnzĂŒge, wie die HerrenhĂ€user GĂ€rten, der Maschsee und die Eilenriede fĂŒhren tief in die Stadt hinein und bilden an vielen Orten klare stadtrĂ€umliche
Kanten. Das ist eine Besonderheit Hannovers von großer stĂ€dtebaulicher QualitĂ€t.

Gerade das WettbewerbsgelĂ€nde stellt so eine Grenze dar. So besteht eine einmalige Chance fĂŒr Hannover, ein Entree der Stadt neu zu definieren, insbesondere da das BaugelĂ€nde von der Ost-West Bahntrasse wie auch vom Messeschnellweg im Blickfeld steht.

Das Entree soll kraftvoll und markant sein und auch DurchlĂ€ssigkeit und Offenheit zeigen. Der Bestand des CTH-Towers wird Teil des Gesamtkonzeptes und aus seiner isolierten Position enthoben. EigenstĂ€ndig und gleichzeitig mit der Stadt vernetzt zeigt das Gesamtensemble einen bildhaften Charakter und bietet qualitĂ€tvolle und dabei wirtschaftliche BĂŒrobauten fĂŒr gute ArbeitsplĂ€tze, trotz der enormen LĂ€rmbelastung.

Die programmatischen Vorgaben der Wettbewerbsauslobung waren Grundlage unserer stĂ€dtebaulichen Konzeption. Aus stĂ€dtebaulicher Sicht wĂ€re ein weiteres Hochhaus gerade in Bezug zum bestehenden CTH-Tower eine gute ErgĂ€nzung. Mit einem weiteren Hochhaus auf der Nordseite, bilden die drei TĂŒrme ein ausgewogenes Ensemble aus einzelnen Bausteinen, die alle von der Hans-Böckler-Allee aus erschlossen werden.

Die Baukörper stehen so zueinander in Beziehung, dass sich innere und Ă€ußere RĂ€ume, Höfe und öffentliche PlĂ€tze bilden.
Die BĂŒrobauten haben eine SolitĂ€rwirkung und bilden gleichzeitig eine kompositorische Gruppe, die durch Verengung und Aufweitung untereinander in Beziehung stehen. Dieser Rhythmus zeigt sich auch in der Höhenentwicklung
der Baukörper und beantwortet gleichzeitig die Fragen nach den notwendigen AbstandsflÀchen.

Die Vorfahrten und Straßenaufweitungen der Hans-Böckler-Allee werden im Konzept aufgenommen und mit der Aufnahme von Straßenfluchten in Überlagerung gebracht. So entstehen VorplĂ€tze als reprĂ€sentative Entrees fĂŒr die neuen
BĂŒroquartiere wie auch eine stadtrĂ€umliche Fassung der Hans-Böckler-Allee.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Beitrag bietet insgesamt eine komplexe und skulpturale Struktur an, die die beiden TeilflĂ€chen in einen guten Zusammenhang bringt. Das Hochhaus auf der nördlichen TeilflĂ€che ist richtig positioniert und gut proportioniert, es erhĂ€lt sein eigenes Vorfeld und tritt in eine gute Korrespondenz zum CTHTower auf der SĂŒdseite der Hans-Böckler-Allee. Die zurĂŒckgesetzte Lage des Hochhauses und die
PlastizitĂ€t der Baukomplexe vermeiden insgesamt eine starke Grenzziehung zwischen der Ă€ußeren und inneren Stadt und vermitteln eher zwischen diesen unterschiedlich geprĂ€gten Bereichen.

Die Baukörperkonfiguration zeigt sich insbesondere zum Schnellweg gut gegliedert und bietet von Außen wie aus dem Inneren ansprechende Perspektiven und Ansichten. Die MaterialitĂ€t der Fassaden nimmt die PrĂ€gungen des Ortes auf und bezieht auch wohltuend ambitioniert das Parkhaus in das
Konzept am Ende des Komplexes ein.

Die Erschließung der Baukörper auf der TeilflĂ€che A – aufgereiht an der Röpkestraße und raumbildend an der Hans-Böckler-Allee – ist in der vorgeschlagenen Form gut machbar; schwieriger stellt sie sich fĂŒr die Baukörper auf BauflĂ€che B – insbesondere bei Teilnutzungen dar. Sowohl auf TeilflĂ€che A als auch auf TeilflĂ€che B ist die Entwicklung eines Projektes in Abschnitten gut darstellbar.

Teilweise ist die Eingangssituation in die einzelnen GebĂ€udeteile unklar und mĂŒsste großzĂŒgiger werden. Beinahe verspielt und beliebig und nicht plausibel nachvollziehbar ist die Höhenausbildung der einzelnen GebĂ€udeabschnitte auf TeilflĂ€che A entlang des Schnellweges, wenngleich die PlastizitĂ€t an sich fĂŒr die LĂ€nge des GebĂ€udekomplexes wohltuend ist. Die Höhenstaffelungen fĂŒhren teilweise auch zu funktionalen EinschrĂ€nkungen und zu einer nur mĂ€ĂŸigen
FlÀcheneffizienz.

Der Entwurf weist durchaus freiraumplanerische QualitĂ€ten auf. Insbesondere die Abfolge der FreirĂ€ume im Nordquartier lĂ€sst eine hohe Raum- und GestaltqualitĂ€t erwarten. Im sĂŒdlichen Quartier ist dies jedoch nicht der Fall: die lang gezogenen schmalen PlĂ€tze und Höfe, die zudem durch Mauern vom Schnellweg geschĂŒtzt werden mĂŒssen, ĂŒberzeugen nicht.
Lageplan

Lageplan

Ansicht

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