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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2005

Katholisches Gemeindehaus St. Johannes

2. Preis

kohler grohe architekten

Architektur

Erläuterungstext

Die gewählte städtebauliche Strategie zielt darauf ab einen adäquaten Kirchplotz zu schaffen, der die
Kirche, das Gemeindehaus und das Pfarrzentrum zu
einer selbstverständlichen Einheit zusammenbindet. Die Positionierung und architektonische Ausformung des Gemeindehauses bewegt sich in dem Spannungsverhältnis von der Stärkung der städtebaulichen Gesamtfigur und der selbstbewußten Eigenständigkeit der einzelnen Gebäude.
Der neue Kirchplatz öffnet sich einladend und schafft
großzügig Raum für die gemeindlichen Aktivitäten. Die Gestaltung des Platzes mit Bäumen und Mobiliar soll die genannten Ziele unterstützen und bietet verschiedene Aufenthalts- und Nutzungsmöglichkeilen.
Alle Eingänge sind dem neuen Platz zugeordnet bzw.
sind von dort aus ersichtlich. Die Kirche erhält einen
neuen Eingang auf der Platzseite. Er kann als Haupteingang oder auch als zusätzlicher Eingang genutzt werden. Ein Vordoch verbindet als Geste die Kirche mit dem Gemeindehaus, bietet aber auch gleichzeitig den Vorteil einer überdachten Verbindung zwischen den Gebäuden.
Das Gemeindehaus soll sich als selbstverständliches
und einladendes Gebäude in dem neuen Ensemble
präsentieren. Die Platzfassade öffnet sich im Erdgeschoß mit einem großzügigen Eingang.
Differenzierte Ein- und Ausblicke machen neugierig
und gestalten die Beziehung zwischen Innen und
Außen. Zur Gortenseite, nach Suden, ist das Gemeindehaus weit geöffnet und gewinnt durch den direkten Zugang zum Garten und den Blick in den begrünten Innenbereich des Quartiers.

Beurteilung durch das Preisgericht

Ein Gemeindehausriegel mit vorgelagertem Kirchplatz strebt die
Schaffung einer städtebaulichen Einheit des kirchlichen Gebäudeensembles
an. Dabei wird die vorhandene Blockrandbebauung
aufgegriffen und die bestehende Kirche sowie Pfarrverwaltung
dreiseitig freigestellt. Die Eigenständigkeit des Gemeindehauses
verliert durch den unmittelbaren, wie vermeidbaren Anbau an die
Kirche.
Der autofreie Kirchplatz bündelt die Eingänge aller kirchlichen
Gebäude an einem Punkt. Südlich des Gemeindehauses werden
ein Gemeindegarten und ein separater Stellplatzbereich angeboten.
Hierbei wird die unmittelbare fußläufige Verbindung zum
Kirchplatz sowie zu den Gruppenräumen vermisst. Die vorgeschlagenen
Freibereiche eignen sich Dank ihrer spezifischen Eigenart
für unterschiedliche Nutzungen.
Die Stellplätze sind bis auf drei „Smart“-Stellplätze vollständig
nachgewiesen und dabei so angeordnet, dass sie nicht durch
störende Nutzungsüberlagerungen beeinträchtigen.
Die Nutzungen sind gestapelt, indem der teilbare Saal das Erdgeschoss
und die Gruppenräume das Obergeschoss ausfüllen. Der
Saal ist gut in drei gleiche Bereiche zu unterteilen. Seine Höhenentwicklung
ist allerdings bei ungeteilter Nutzung zu gering dimensioniert.
Die Anordnung von Küche, Lager und Stuhllager ist
funktional in Ordnung, die der Sanitärbereiche im Keller ist nicht
optimal. Die Gruppenräume im Obergeschoss sind weitgehend
südorientiert und an Dachterrassen lärmgeschützt angeordnet. Der
Flurbereich an den Gruppenräumen verspricht mit Teeküche, Sitzund
Ausblickmöglichkeiten eine hohe Aufenthaltsqualität.
Angaben zur Materialität werden vermisst, deshalb können Aussagen
zur Nachhaltigkeit nicht getroffen werden.
Die Wirtschaftlichkeit gemessen an der Gebäudekubatur ist
durchschnittlich. Die Konstruktion jedoch erfordert einen überdurchschnittlichen
Aufwand, weil Gruppenräume auf einer tragenden
Saaldecke angeordnet werden.
Die insgesamt kompakte Bauweise lässt eine energetisch-wirtschaftliche
Gebäude erwarten. Der vorliegende Entwurf ist ein
insgesamt solider Beitrag, der das Ensemble der kirchlichen
Gebäude innerhalb des Stadtgefüges betont und dabei die zugehörigen
Freibereiche einbeziehend ordnet.