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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2008

Gutachterverfahren Recklinghausen Arcaden

2. Preis

ALL | Architekten Landenberger + Lösekrug

Architektur

Levin Monsigny Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Der Entwurf für ein Einkaufszentrum in der Innenstadt von Recklinghausen fügt sich mit zahlreichen Verknüpfungspunkten in das historische Stadtgefüge. Ein neuer Löhrhof in der Geometrie des historischen Marktplatzes entsteht im Anschluss an den Stadtkern, ein sonniger Platz am Kaiserwall bildet das Entree vom Rathaus her und stärkt den Wall als „Boulevard“.
Die Gliederung des Baukörpers erfolgt im städtischen Maßstab - die Großform des Gebäudes wird in Kubaturen des Kontextes mit ca. 15 -20 m Kantenlängen aufgelöst. Schräg stehende Fassadenelemente mit einem Materialmix aus Sandstein, transparentem und opakem Glas offenbaren ein Spiel von Hell und Dunkel, von Spiegelung, Reflexion und natürlich Transparenz. Vertikale Mäander übertreten die reale Gliederung der Geschosse und bilden Brüstungen, Stürze oder ruhige geschlossene Flächen. Die Materialwahl schafft eine örtliche Korrespondenz zu vorgefundenen städtebaulichen Gegebenheiten: Vorsprünge, Risalite, Pfeiler usw. werden abstrahiert und in einem Band aus gedrehten, bewegten Fassadenelementen neu interpretiert. Dieses horizontale Band bildet die Grundstruktur der Großform, ist die erste Schicht auf der Tragstruktur. Die zweite, skulpturale Struktur der Mäander schafft den Rahmen der einzelnen Fassadensegmente.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser arbeiten sensibel eine dem Ort angemessene Gliederung der Gesamtkubatur heraus. Der so entstehende Charakter nimmt in seinen Proportionen und Feingliedrigkeit deutlich Bezug auf die bestehende Nachbarschaft. Die Dimen-sionen und Materialien werden einheitlich amgesamten Gebäude eingesetzt. Der umlaufenden Fassade aus Sandstein und Glas fehlt damit jedoch da mit eine deutlichere Herausarbeitung des Gebäudes an den unterschiedlichen Stadtquartieren am Wall, in der Altstadt und am Löhrhof. Insgesamt wirkt die Gestaltung der Fassade jedoch zu bodenständig und in Teilen modisch, als dass die Gestaltung es vermag dem neuen Gebäude ein eigenständiges und identitätsstiftendes Profil zu geben. Die dem Rathaus gegenüberliegende Querung des Hauses wird durch eine geschickte Aufweitung angemessen pointiert. Durch die rechteckige Proportion des neuen Löhrhofs erhält der Platz eine maßstäbliche Dimension, die Abschottung zur Schaumburgstraße kann jedoch nicht überzeugen.