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Sonstiges Vergabeverfahren | 02/2010

Gutachterverfahren Nachverdichtung Schenefeld

Blick von der Straße

Blick von der Straße

1. Preis

Kramer Biwer Mau Architekten

Architektur

Michael Nagler Landschaftsarchitekt

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Architektur

Der Entwurf zur Nachverdichtung des bestehenden Wohnbau Ensembles sieht eine Ergänzung durch Punkthäuser vor. Neben den vorhanden Zeilen und Reihenhausgebäuden wird eine weitere Gebäudetypologie hinzugefügt, die sich durch Ihren solitären Charakter harmonisch in die Struktur der Gesamtanlage einfügt.

Die umfließenden Freiräume zwischen den Einzelhäusern öffnen Raumfluchten, die wichtige Blickbeziehungen in das Innere des Quartiers herstellen. Somit bleibt die derzeit bestehende parkartige Atmosphäre im Herz des Wohnquartiers weitestgehend erhalten und erlebbar.

Im östlichen und westlichen Baufeld bildet jeweils eine Komposition dreier Einzelgebäude die ergänzenden Bebauungen. Ein dazwischen liegender Hof dient dem sozialen Mikroklima und gewährt eine Erschließung der Einzelhäuser aus einer gemeinsamen Mitte heraus. Dies schafft innerhalb des Gesamtensembles eine eigenständige Identität, die jedoch mit der umgebenden Bebauung vielfältig korrespondiert.

Nach außen hin stellt die Höhenentwicklung der Baukörper Bezüge zur Bestandsbebauung her und entwickelt eine differenzierte und variierte Bauköperlandschaft. Durch die Staffelung der Obergeschosse (Terrassen) und baukörperlichen Rücksprünge (Loggien) öffnen sich die Einzelhäuser zum Grünen.
Das vorhandene Thema der farbigen Fassadengestaltung im Quartier, wird durch den Entwurf aufgegriffen und neu interpretiert.

Im Inneren folgt die Strukturierung der Einzelgebäude dem Prinzip eines Dreispänners mit mittigem Treppenhaus und überwiegend Süd/West beziehungsweise Süd/Ost orientierten Wohnungen. Darüber hinaus sind die im Norden der Gebäude liegenden Wohnungen als „Durchwohnen“ Ost/West gestaltet. Die Anordnung der Konstruktions- und Raumstrukturen folgt dem Zwiebelprinzip.

Ausgehend von einem mittigen Treppenhaus legen sich ringartig unterschiedliche Funktionsschichten:

• Kernzone aus Feucht- und Nebenräumen mit Versorgungsschächten.
Geschoßübergreifender Aussteifungskern mit übereinander liegenden Sanitärkernen als fester Ausbaustandart.

• Wohn-, Koch- und Schlafräume.
Eine flexible Ausbaustruktur ist möglich, da diese Schicht frei von tragenden Bauteilen ist

• Tragende Fassade mit Loggien und Dachterrassen
Rohbaukonstruktion Lochfassade als Kombination aus Doppelfiligranplatten und Brüstungen aus Vollfertigteilen. Standardisiertes Fensterelement in einheitlicher Fenstergröße (U-Wert 1,3 W/m²K) mit dezentralen Thermolüftern (80% Wärmerückgewinnung) und integrierten, außenliegenden Sonnenschutzpanelen. Einschalige Außenhaut (U-Wert 0,23 W/m²K) aus mineralischem Wärmedämmverbundsystem (16cm Dämmung WLG 040) mit Feinputz.
Loggien mit raumseitig bodentiefer Verglasung und Ganzglasbrüstungselementen zum Schließen der Loggien als Pufferzone.

Der Wohnungsmix innerhalb der jeweiligen Einzelhäuser bietet eine Mischung unterschiedlicher Wohnungsgrößen und Typen. Die hausweise Verteilung der Wohnungsgrößen entspricht dabei dem vorgegebenen Gesamtwohnungsschlüssel.
Insgesamt werden in beiden Baufeldern sechs Wohnungstypen verwendet, wobei die überwiegende Anzahl der Wohnungen über zwei Wohnungstypen realisiert wird.

Über eine durchgehend eingeschossige, natürlich be- und entlüftete, Tiefgarage sind die Einzelhäuser unterirdisch verbunden. Dort befinden sich auch die jeweiligen Technikräume und die Lagerräume der zugehörigen Wohnungen. Eine Erschließung der Wohnungen über die Tiefgarage ist gegeben.

Der Leitgedanke „Wohnen im Grünen“ wird durch den Entwurf weitergetragen. Die Wohnungstypologie des Einzelhauses als Mehrfamilienhaus in angemessener Maßstäblichkeit, lässt eine hohe Akzeptanz der zukünftigen Mieter erwarten, ohne das Gesamtgefüge des Quartiers zu stören.

Überlegungen zur Nachhaltigkeit des Entwurfes aus energetischer, konstruktiver, sozialer und architektonischer Sicht, liegen dem Entwurf zu Grunde.


Freiraumplanung

Das städtebauliche und grünplanerische Konzept berücksichtigt die vorhandenen Bau-, Erschließungs- und Landschaftselemente. Die organische Formensprache, geleitet von Sport und Bewegung, Freizeit und Erholung steht im Kontrast zur formalen städtebaulich-hochbaulichen Struktur.

Grünzug
Die Wegeanbindung und Aufenthaltsqualität sowie das Spiel- und Sportangebot für verschiedene Alters- und Nutzergruppen wird entwickelt und verbessert. Ausbildet werden Treffpunkte zur Förderung der Kommunikation zwischen den Anwohnern. Die halböffentliche und öffentliche Freiraumversorgung mit Spielplätzen und Liegewiesen findet weitgehend außerhalb der Wohnquartiere statt und ist mit ausreichendem Abstand zu den Gebäuden platziert. Der Quartiersplatz bildet das freiräumliche Zentrum. Insgesamt herrscht ein deutlicher Innenbezug - Ein Quartierspark für die unmittelbar benachbarte Bewohnerschaft. Der Park kann in vollem Umfang genutzt werden und macht nicht vor Vegetationsflächen, Liegewiesen und Blühwiesen halt.

Wegekonzept
Ein ausgedehntes Fußwegenetz verbindet alle Wohn- und Grünbereiche miteinander. Dies geschieht in einer rhythmischen Abfolge entlang des Quartierwegs.

Verkehrssystem / Feuerwehrzufahrt
Der Verkehr wird weitgehend aus den Wohnquartieren herausgehalten. Die Stellplätze der neuen Baufelder verschwinden in der Tiefgarage. Zusätzlich werden an der Peripherie Stellplätze für Gäste und das spontane Parken eingerichtet.

Neue Baufelder - Privates Grün
Alle neuen Wohneinheiten erhalten eine direkt angrenzende Grün- und Gartenversorgung mit privatem, gemeinschaftlich genutztem Charakter. Die Gartenräume der neuen Bebauung werden mit modellierten Geländehügeln räumlich gefasst, so entstehen Abstandsflächen zum Schutz der Wohnungen in Erdgeschoss. Das mit einem intensiven Gründach überdeckte Tiefgaragensystem lässt die Gartenräume bis an die Wohngebäude heran laufen.

Niederschlagsentwässerung in den neuen Baufeldern
Ein offenes Graben- und Rinnensystem mit dezentralen Versickerungseinheiten schafft natürliche belebende ökologische Strukturen mit der Ressource Wasser und entlastet das öffentliche Sielnetz. Das Dach- und Oberflächenwasser wird über das Tiefgaragen-Dachsubstrat in das Graben- und Rinnensystem geführt und versickert. Eine Sammlung in Rohrnetze entfällt.
Blick in den Wohnhof

Blick in den Wohnhof

Blick in die Wohnanlage

Blick in die Wohnanlage

Lageplan Gesamtquartier

Lageplan Gesamtquartier

Gartenanlagen Baufeld B

Gartenanlagen Baufeld B

Erdgeschoss Baufeld A

Erdgeschoss Baufeld A

Blick von der Strasse in Baufeld A

Blick von der Strasse in Baufeld A

Erdgeschoss Baufeld B

Erdgeschoss Baufeld B

Gartenanlagen Baufeld A

Gartenanlagen Baufeld A

Wohnungstypen

Wohnungstypen