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Einladungswettbewerb | 01/2010

Gemeindezentrum Kita und Kindergarten

Perspektive

Perspektive

1. Preis

Angela Fritsch Architekten BDA

Architektur

Erläuterungstext

Erläuterungsbericht zum Neubau des Gemeindehauses mit Kindergarten

Städtebau „Gemeinschaft und Integration“: Der schmale längliche Baukörper spannt sich zwischen den beiden begrenzenden Straßen und fügt sich durch seine Lage optimal in den Stadtraum ein. Nur die schmalen Kopfenden sind zum Straßenraum ausgerichtet ist und führen dadurch die Kleinmaßstäblichkeit der Stadtstruktur fort. Auf die Traufhöhen der jeweiligen Nachbargebäude wird Bezug genommen. An der Bethelstraße vervollständigt die archetypische Hausform mit Satteldach die bestehende Bebauung. Über die auf der Südwestseite entstehende großzügige und zusammenhängende Freifläche entsteht ein Blick- und stadträumlicher Bezug von der Ernastraße zum Pfarrhaus, flankiert von der Fassade des Neubaus. Der verbindende Fußweg wird an die Nordostseite verlegt und verbindet den Eingangsbereich des Kindergartens mit dem Zugang zum Gemeindehaus über die Freifläche an der Schlehdornstraße.

Funktion „Konzentration und Kommunikation“: Das Erdgeschoss des Kindergartens ist klar gegliedert. Mittig liegt der Eingang des Gebäudes, als gemeinsamer Ort für Kommunikation, hier gibt es Sitzmöglichkeiten und genug Platz für Ausstellungen. Die angrenzende Küche erlaubt ebenfalls eine Nutzung dieses Bereichs als Caféteria. Von dieser gemeinsamen Mitte werden die einzelnen Bereiche erschlossen. Alle wesentlichen Funktionen des Kindergartens liegen auf einer Ebene, lediglich der Mehrzweckraum wird über eine Treppe erschlossen. Die Räume für das Personal schliessen sich dem Elementarbereich an.
Das Gemeindezentrum ist nach dem gleichen Prinzip organisiert, auch hier wird das Foyer als gemeinsame Mitte interpretiert, das die Innenräume mit dem Stadtraum verknüpft. Die Freifläche vor dem Gebäude präsentiert sich großzügig und einladend zum öffentlichen Raum. Der Platz wird belebt durch die hohe Frequentierung des ihn kreuzenden Fußwegs. Der Rücksprung in der Südfassade vor dem Foyer schafft einen überdachten Außenbereich als Treffpunkt und Übergang zum Gebäude.

Erschließung „Bewegung ist das Tor zum Leben“: Die Flure sind großzügig, hell und gleichzeitig Spiel und Bewegungsfläche für die Kinder im Gebäude. Vor den Gruppenräumen weiten sie sich zu „Plätzen“ auf, die mit Garderobe, Stauraum, Ablage und Sitzbank gestaltet sind. Alle Gruppenräume können untereinander verbunden werden und sind außerdem über einen Laubengang direkt mit dem Außengelände verbunden. So können je nach Bedarf verschiedene Zirkulationen entstehen. Großzügige Aufweitungen zur „gemeinsamen Mitte“ oder zum Spielbereich vor den Intensivräumen werten die Flure zusätzlich auf. Auf der Südwestseite entsteht ein großzügiges und spannendes Außenareal, das als naturnaher Erlebnisraum ausgestaltet wird und dabei die bestehende Höhenentwicklung nutzt. Wie selbstverständlich entwickeln sich über verschiedene Niveaus hinweg einzelne Plateaus mit geschützten Bereichen, Kletterabschnitten und landschaftlich integrierten Rutschen. Die bestehenden Bäume auf dem Gelände bleiben alle erhalten.

Licht „als Leben spendende Kraft Gottes“: Das Sonnenlicht steht als Synonym für die Leben spendende Kraft Gottes. Die Nutzung des Tageslichtes ist daher ein zentraler Gedanke des Entwurfes. Die Gruppenräume sind nach Südwesten ausgerichtet, zusätzlich wird das Morgenlicht über Lichthauben auf dem Dach eingefangen. Diese zonieren die Räume zusätzlich in ihrer Höhenentwicklung und schaffen im Flurbereich eine helle lichtdurchflutete Atmosphäre. Die Süd-Westseite hat durch den Balkon und die auskragende, in Holzlamellen aufgelöste Dachebene einen baulichen Sonnenschutz. Auch im Gemeindezentrum sind alle Räume von Tageslicht durchdrungen. Die dazugehörige Freifläche ist nach Süden ausgerichtet - für Gemeindefeste im Sonnenschein.

Farbe und Material „sind der Schlüssel zur Welt“: Das prägende Material für das Erscheinungsbild des Hauses ist Holz. Es strahlt eine angemessene Bescheidenheit aus. Die Holzoberfläche erzeugt eine warme „heimelige“ Atmosphäre, gleichzeitig dient sie als ruhiger Hintergrund für die farbenfrohe Gestaltung der einzelnen Gruppenräume. Durch den Einsatz von unbehandelten Holzoberflächen werden Ausdünstung von Vorneherein vermieden.

Nachhaltigkeit „Die Schöpfung bewahren und erhalten“ ist der Leitgedanke des Energiekonzeptes, das der Passivbauweise entlehnt ist:

- Minimale Transmissionswärmeverluste durch eine optimal gedämmte Gebäudehülle
- Solare Energiegewinne über Fensterflächen im Winter; Außenverschattung im Sommer
- Wärmeerzeugung für Heizung und Warmwasserbereitung durch Nutzung von Umweltwärme über den Einsatz von Solarthermie und Absorptionswärmepumpe
- Natürliche Belüftung über Fenster in Kombination mit mechanischer Lüftung zur Wärmerückgewinnung aus der Abluft
- Regulierung der Luftfeuchte zur Vermeidung von trockenen Schleimhäuten und Atemwegen
- Automatische Frischluftfilterung von Staub- und saisonalen Pollenaufkommen in der Frischluft

Fassade: Holz steht als nachwachsender Rohstoff für einen Ressourcen schonenden nachhaltigen Umgang mit der Umwelt. Das Lärchen- oder Akazienholz der Fassade ist natürlich resistent und dauerhaft.

Konstruktion und Tragwerk: Das einfache und marktgängige Konstruktionssystem in massiver Holzbauweise arbeitet mit Brettstapelwänden- und Decken, die auf einem massiven Sockel aufgestellt werden. Im Gebäudeinneren wird das Tragwerk in manchen Bereichen aufgelöst, wodurch sich die Räume verändern und zusammenschalten lassen, um sich auch den Bedürfnissen zukünftiger Nutzergenerationen anpassen zu können.

Bauabschnitte: Die Errichtung des Gebäudes ist in zwei Bauabschnitten möglich: In Phase 1 wird der bestehende Kindergarten abgerissen und die Einrichtung provisorisch im bestehenden Gemeindehaus untergebracht. Der südliche Teil des Gebäudes wird gebaut - mit Elementarbereich, Räumen für das Personal und dem darunter liegenden Gemeindezentrum. In Phase 2 bezieht der Kindergarten seine neuen Räumlichkeiten und das bestehende Gemeindehaus an der Bethelstraße wird abgerissen. Danach wird der Neubau um den zweiten nördlichen Bauabschnitt mit Krippenbereich und Mehrzweckraum ergänzt. Die Verbindung der beiden Bauabschnitte erfolgt über den mittigen Eingangsbereich des Kindergartens.
Perspektive

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