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Sonstiges Vergabeverfahren | 02/2010

Städtebaulich-freiraumplanerisches Workshopverfahren Klimahäuser Haulander Weg

Schrägluftperspektive

Schrägluftperspektive

3. Rang

ASTOC ARCHITECTS AND PLANNERS GmbH

Architektur

RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Melchior + Wittpohl Ingenieurgesellschaft GbR

Landschaftsarchitektur

PAUL WURTH UMWELTTECHNIK GmbH

WTM Engineers

Bauingenieurwesen

Erläuterungstext

Im Workshopverfahren Klimahäuser Haulander Weg ging der 3. Preis an ASTOC Architects & Planners, Köln in Zusammenarbeit mit RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten, Paul Wurth Umwelttechnik und WTM Engineers.

Die Aufgabe bestand darin, einen neuen Typus für eine Siedlungsstruktur zu entwickeln, die das Landschaftsbild nicht dominiert, sondern sich der umgebenden Marschlandschaft anpasst und bereits im Städtebau eine optimale Infrastruktur - bezogen auf die Themen Wasser und Energie - anlegt.

Die Planungsaufgabe hätte kaum weiter gespannt werden können. Was genau versteht man unter „Klimahäusern“? Unser Klima ist ein System, das von einer fast unendlichen Anzahl an Faktoren abhängt. Das einzelne Haus dagegen ist physisch auf einen spezifischen Ort fixiert. Gleiches gilt auch für die Diskussion um den Klimaschutz. Hier ist der Ruf nach wegweisenden Pilotprojekten, die sich auf einen globalen Zusammenhang berufen, genauso laut, wie der nach innovativen Detaillösungen, die sich im unmittelbaren, lokalen Umfeld realisieren lassen.

Unser Entwurf versucht dieser Komplexität mit einer zunächst einfachen städtebaulichen Struktur zu begegnen, hinter der sich jedoch eine Systematik aus variablen Parametern verbirgt. Auf den Maßstabsebenen von "Plangebiet", "Hofgruppe" und "Haus" finden sich sowohl differenzierte Vorgaben wie auch Planungsparameter, die im Laufe des Entwicklungsprozesses anpassungsfähig bleiben.

Die Hofgruppen basieren alle auf der gleichen Grundkonfiguration und heben sich mit einer kleinen Überhöhung von der umgebenden Landschaft ab. Sie setzen sich aus ähnlichen Typen zusammen - einem dreigeschossigen Haustypus im Norden, einem zweigeschossigen Haustypen im Süden, einer Auftaktbebauung, die im Westen des Plangebietes als Lärmschutz fungiert und einem Doppelhaus am Hofende. Allen Hofgruppen gemeinsam ist ein zentraler, kompakter Begegnungsraum für die Bewohner mit fast städtischen Dimensionen. Über ihn werden alle Häuser erschlossen. Durch die kompakte Form der Hausgruppe können klimabezogene Themen wie Energie und Wasser (Regenwasser, Abwasser, Frischwasser, Hochwasser) gebündelt werden.

Das auf den Dächern anfallende Regenwasser wird in jedem Wohnhof in einer Zisterne gesammelt, aufbereitet und als Pflegewasser in den Haushalten genutzt. Das in den Höfen und in der Landschaft anfallende Regenwasser wird in Beetgräben gesammelt und gedrosselt in die südliche Wilhelmsburger Wettern bzw. in die fiskalische Wettern eingeleitet. Durch eine flache Böschung ergibt sich ein ausreichendes Rückstauvolumen. Weitere Retentionsflächen sind nicht erfoderlich.