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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2010

Städtebaulich-freiraumplanerische Ideenwerkstatt mit öffentlichen Foren Hochschule Ruhr West – Standort Mülheim

Plan 01

Plan 01

1. Preis

Molestina Architekten + Stadtplaner GmbH

Architektur

studio grüngrau Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Hochschule Ruhr West – Standort Mülheim
Team 1 Molestina Architekten / FSWLA Landschaftsarchitektur

Mit der Neugründung der Hochschule Ruhr West werden nicht nur ideale Voraussetzungen für Forschung, Lehre und Kommunikation geschaffen sondern auch die Stadt Mülheim nachhaltig geprägt!
Mit dem neuen Hochschulstandort werden insbesondere die westlichen Stadtteile eine starke Aufwertung erfahren.

Städtebau – Mülheimer Maßstab aufnehmen!
Unser Entwurf schafft klar gegliederte neue Raumstrukturen und Urbanität. Dem Ort angemessen reagieren wir mit einer maßstäblichen Bebauung von 2 – 4 Geschosse. Durch die Öffnung und Adressbildung an der Duisburger Straße setzt die Hochschule auf Transparenz und nimmt am öffentlichen Leben in der Stadt teil. Schnelle, sichtbare Wegeverbindung in die Innenstadt, nach Duisburg und Essen und ins Grüne prägt diesen neuen Hochschulstandort.

Das Forum – die Mitte!
Herz der neuen Hochschule ist der Forumsplatz an dem alle wichtigen Einrichtungen mit öffentlichem Charakter wie Hörsaalzentrum, Bibliothek und Mensa liegen. Alle vier Fachbereiche definieren dabei mit ihren Adressen eigenständig die Platzränder. Der Platz wird locker mit Solitärbäumen überstellt. Großzügige Sitzplatzangebote sind Orte der Kommunikation. Die eher steinerne Oberfläche wird mit Stufen und behindertengerechten Rampen an die Duisburger Straße angebunden. Die neue Haltestelle der Straßenbahn liegt direkt am Platz.

Duisburger Straße – die neue Adresse!
Unser Entwurf orientiert sich mit seiner städtebaulichen Ausrichtung an der Duisburger Straße. Hier verbindet sich das Ensemble mit der Stadt und setzt neue städtebauliche Qualitäten an der Duisburger Straße. Die Straße wird durch die neuen Raumkanten zu einem städtischen Raum.

„Rheinische Bahn“ – neue Fuß und Radwegverbindung!
Die ehemalige Bahntrasse wird zu einem überörtlichen Fuß- und Radwegeverbindung ausgebaut. Es entsteht eine einmalige, unverwechselbare schnelle grüne Verbindung zwischen der Hochschule, MüGa-Gelände, Ruhr und der Innenstadt. Säulenbäume definieren diesen Raum und symbolisieren diese Dynamik.

Radwegenetz – das Forum verbindet!
Die HRW liegt zukünftig zwischen zwei wichtigen Radwegen. Das Forum verbindet dabei beide Wege miteinander….schnelle Verbindungen ins Grüne und in die Innenstadt entstehen.

4 Fachbereiche – eine Adresse!
Alle vier Fachbereiche liegen an dem Forumsplatz. Somit entstehen auf einfache Weise eigenständige Adressen an einem gemeinsamen Platz. Die Eingangsbauten sind alle an den Platz gelegen, in der unmittelbaren Nähe zum jeweiligen Eingang befinden sich Seminarräume und Ausstellungsflächen.
Die Gebäudetiefen erlauben flexible Grundrissvarianten mit Zellenbüros, Konferenzbereichen, Labore und Lagerflächen. Es bietet hohe Variabilität, auch für zukünftige Erweiterungen und Veränderungen.

Alle Dachflächen werden extensiv begrünt.

Zentrale Einrichtungen – gemeinsam auf dem Platz!
Alle zentralen Einrichtungen wie Hörsaal- und Sprachzentrum, Bibliothek und Mensa liegen auf dem gemeinsamen, öffentlichen Forumsplatz und fördern somit auch den nachbarschaftlichen Dialog.

Erweiterungsflächen – für die Zukunft!
Die Erweiterungsflächen können sowohl an den einzelnen Fachbereichen realisiert werden wie auch als eigenständiges Gebäude im Westen des Areals.

Parken – zentral!
Zwei zentral gelegene Parkhäuser bieten ein ausreichendes Parkplatzangebot. Besucher, Gäste und Mitarbeiter der Hochschule haben eine eigene Vorfahrt auf den Forumsplatz in ein, durch den Höhenversprung von der Duisburger Straße nicht wahrnehmbares Parkhaus. Die Studierenden parken in einem separaten Parkhaus im Osten. Dieses Parkhaus kann somit auch für die mittelfristige Anbindung an die Xantener Straße angefahren werden. Außenliegende Erschließungstreppenhäuser markieren die Eingänge im öffentlichen Raum. Mit seiner Lage ist das Parkhaus auch für abendliche Veranstaltungen im MüGa – Park und der alten Dreherei nutzbar. Durch die gemeinsame Nutzung der „Feuerwehrrampe“ mit separater Feuerwehrausfahrt entstehen Synergieeffekte, Erschließungsflächen werden dabei deutlich minimiert, ein autofreier Campus entsteht.

Städtebauliche Arrondierung – weitere Chancen!
Durch die Ansiedlung der Hochschule entstehen im Norden und Osten weitere Entwicklungsmöglichkeiten.
Entlang der Eltener Straße könnten die dort bestehende Wohnnutzung um studentisches Wohnen auf den bisher gewerblich genutzten Flächen ergänzt werden. Kleinere Gehwege zwischen den Häusern vernetzen dabei diese nach Süden.
Mit der mittelfristig geplanten Anbindung der Xantener Straße an die Hochschule entwickelt sich das bestehende Gewebegebiet langfristig in einen, auf die Hochschule ausgerichteten Innovationspark.

Beurteilung durch das Preisgericht

Molestina Architekten, Köln/Madrid mit FSWLA Landschaftsarchitektur, Düsseldorf

Städtebaulich fügt sich die neue Hochschule in das Umfeld ein. Dies gilt insbesondere für die Ausdehnung und Höhengliederung der Baumassen. Die Abfolge von Gebäuden und Freiräumen längs der Duisburger Straße ist eine gute Vorlage zur Aufwertung dieser Straße.
Hauptcharakteristikum des Entwurfs und damit wichtigster Beitrag zur Aufgabe ist die Schaffung einer eindeutigen Mitte für die Hochschule, an der die zentralen hochschulcharakteristischen Gebäude Bibliothek, Hörsaalzentrum und Mensa liegen. Dieser Stadtplatz schafft eine ideale Vernetzung nach allen Seiten; besonders wichtig sind hier die Verbindungen nach Norden zur
Radwegetrasse und nach Süden zur Duisburger Straße. Auch die Ost-West-„Gassen“ sind sensibel hinsichtlich der Besonnung ausformuliert, dies gilt auch für die Innenhöfe, die gute Belichtungen und intime Atmosphären ermöglichen. Das Grünkonzept, unter anderem auch das Konzept der linearen Säulenbäume längs der Trasse Rheinische Bahn wird gelobt. In einigen Bereichen könnten die unterschiedlichen „Gassen“ besser ausdifferenziert werden.
Hauptqualität des Konzeptes ist die Hochschulmitte, die eine eindeutige und gut gestaltete Verankerung der Hochschule im Stadtbild erwarten lässt (Adresse). Von der Straßenbahnhaltestelle eröffnet sich die neue Hochschule selbstverständlich und selbstbewusst. Die Parkierung an der Nord-Ost-Ecke ist sowohl in ihrer Zuordnung zu den einzelnen Gebäuden, als auch in ihrer Lage im weiteren Umfeld richtig. Die gewählte Zufahrt zum Parkhaus erfolgt in Kombination mit der Anbindung für die Feuerwehr von Süden und bietet die Option einer
Anbindung nach Norden über die Xantener Straße. Der Aufbau der einzelnen Fakultäten folgt einem klaren, robusten Gebäudetypus, dessen Gliederung auch in der Höhe gelungen ist. Es entstehen für die weitere Planung gut geeignete Baufelder. Problematisch wird die Ausformung der Fachgruppe 1, besonders hinsichtlich der potentiellen Erweiterung gesehen. Die “Rückwand“,
die das Gebäude zum nördlichen Stadtraum bildet ist jedoch so richtig. Hervorzuheben ist die gute optische Verankerung der Mitte zur Duisburger Straße. Die zurückliegende Mensa ist über die östliche Zuführung gut vernetzt und kann als Magnet des Hochschulgeländes fungieren. Der westliche Zugang an der Mentzstraße zu Bibliothek und Hörsaalzentrum ist von
der gut organisierten Straßenbahnhaltestelle über die leicht abfallende Rampe ein sehr schöner Hauptzugang zur Hochschule. Insgesamt gesehen ein Konzept, das der Aufgabenstellung sowohl aus der Sicht der Hochschule als auch hinsichtlich der überörtlichen Einbindung in hohem Maße entspricht, das eine schöne Mitte für die Anlage verspricht und ein gutes städtebauliches Rahmenkonzept für die weitere bauliche Erweiterung formuliert.
Plan 02

Plan 02

Aufsicht

Aufsicht

Perspektive 01

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Perspektive 02

Perspektive 02

Perspektive 03

Perspektive 03