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Einladungswettbewerb | 03/2010

Fassadenwettbewerb Alexander Parkside

CollignonArchitektur – Perspektive Otto-Braun-Straße

CollignonArchitektur – Perspektive Otto-Braun-Straße

3. Preis

Preisgeld: 3.000 EUR

CollignonArchitektur

Architektur

KFE Kucharzak Fassaden Engineering

Bauingenieurwesen

Erläuterungstext

1. GESTALTUNGSKONZEPT

Die Großformatigkeit und die Dynamik des Orts bilden die Eckpfeiler unseres Entwurfs. Das Gebäude soll aus seiner Baumasse heraus Kraft entwickeln und seine gegenwärtige und zukünftige Umgebung reflektieren.

Die Auslobung fixiert die Möglichkeiten zur Gestaltung der Fassade im Wesentlichen auf die Fläche. Plastische Modellierungen des Baukörpers sind ausgeschlossen. Die Oberfläche des Gebäudes wird als Textur geformt.

Dabei stehen drei Themen im Vordergrund:
1. Der Baukomplex soll als ein zusammengehöriges Gebäude-Ensemble wirken. Als Bänder ausgearbeitete Geschossdecken schaffen eine horizontale Dynamik und verbinden den ganzen Block visuell erkennbar als solchen. Die Bauteile 1.1, 1.2 und 2 werden mit durchlaufenden Bändern verbunden; im Bauteil 3 mit seinen abweichenden Geschoßhöhen werden die Bänder in ein Gitter transformiert.
2. Die einzelnen Nutzungen drücken sich in unterschiedlichen Fassadentypen aus. Diese dienen einerseits der reinen Funktionalität, sie ergeben sich aus unterschiedlichen Gebäuderastern und Komfortansprüchen sowie den zugeordneten Kostenkriterien. Die Fassadentypen drücken aber auch die unterschiedlichen Wertigkeiten der Beherbergungsprodukte aus und sollen die jeweiligen Zielgruppen spontan ansprechen.
3. Eine zweigeschossige Sockelzone wird durch „Einschnitte“ abgebildet. Diese markieren die wichtigen Eingänge, erweitern diese jedoch zu größeren gestalterischen Einheiten. Großzügige Vordächer im 1. OG über den Eingängen akzentuieren diese „Einschnitte“ als plastische Elemente.

Es entsteht eine Familie von vier Fassadentypen. Diese zeigen ihre Verwandtschaft, grenzen sich jedoch klar voneinander ab. Unser Entwurf will ausdrücklich nicht vier verschiedene Architekturen schaffen, da wir die Großmaßstäblichkeit des Gebäudes als dem Ort angemessen empfinden und dies durch einen solchen Ansatz kompromittiert würde.

Zwischen den horizontalen Bändern finden sich drei Fassaden- für die drei „Hotel“-Typen. Die Fassaden bekommen Tiefe als Relief, indem die Laibungen und Geschossbänder als gestalterische Elemente leicht über die Baugrenze auskragen.

1. 2-3 Sterne-Hotel (Bauteil 1.1)
Ein gleichmäßiger, ruhiger Rhythmus von geschosshohen geschlossenen und mit den Deckenbändern bündigen Paneelen und 2 Fenstern pro Zimmer. Die Fenster sind breiter als die Paneele. Eine klare, einfache, der Hotelkategorie angemessene Fassade.

2. 3-4 Sterne-Hotel (Bauteil 1.2)
Dieses gehobene Hotel hat den höchsten Glasanteil und die feinste Fassade. Sie erhält Tiefenwirkung durch geschosshohe, gliedernde Lisenen, welche jeweils ein geschlossenes Paneel, ein Fensterfeld mit Kämpfer und Öffnungsflügel sowie einen großen Reinigungsflügel trennen. Die Lisenen stehen in einem lebendigen Rhythmus. Durch die starke optische Präsenz der Lisenen ist es optional möglich, im Bereich der Fensterelemente den Anteil geschlossener Fassadenflächen durch zu erhöhen, falls dies gewünscht wird, ohne das Gesamtbild wesentlich zu beeinträchtigen.

3. Hostel (Bauteil 2)
Diese Fassade gleicht typologisch der Fassade des 2-3 Sterne Hotels. Der Marktposition entsprechend dreht sich das Verhältnis zwischen geschlossenen Flächen und Fensterflächen um: schmalere Fenster und breitere Paneele erhalten Tiefe und Plastiztät durch die Laibungstiefe.

4. Das Boardinghouse unterscheidet sich durch die Grundrisse der Einheiten, die Geschosshöhen und durch die längere Aufenthaltsdauer der Gäste. Es handelt sich typologisch um eine Mischung aus Wohnungen und Hotel. Die Fassade drückt dies aus, indem sie den Bruch der Horizontalität durch die geänderen Geschosshöhen mit der Bildung eines Gitters aus horizontalen und vertikalen Bändern auflöst. Das wiederkehrende Element aus dem die Fassade gebildet wird, ist komplexer als die Hotelfassaden und jedes Fenster erhält eine außen liegende Glasbrüstung sowie Öffnungsflügel von der Decke bis auf die vorgeschriebene Massivbrüstung. Die Fassade öffnet dem Nutzer also größere Möglichkeiten mit höherer Flexibilität. Die geschlossenen Paneele sind hier nicht außenbündig, bis auf eine reliefbildende Abkantung.

2. MATERIALITĂ„T UND FARBIGKEIT

Das „Rahmenwerk“ der Fassade – die horizontalen Bänder, das „Gitter“, die Rahmen der Eingangsbereiche, Attiken und die Penthousegibel – besteht aus einem hochwertigen, terrazzoähnlichen Beton-Werkstein mit lebendigem, mittelgrauem Finish und sichtbaren leicht farbigen Zuschlägen. Die dunklen vertikalen lamellenartigen Elemente in den zweigeschossigen Einschnitten des Erd- und 1. Obergeschoss bestehen aus Beton-Werkstein (s.o.) jedoch in Anthrazit.

Die geschlossenen Paneele innerhalb des Rahmenwerks sind aus silbernem Aluminium. Sie bilden einen lebendigen Kontrast zum Rahmenwerk und reagieren verschieden auf unterschiedliche Lichtverhältnisse. Die steinerne Struktur mit der metallenen, sanft reflektierenden Qualität der Paneele und der Tiefenwirkung der einzelnen Elemente schafft einen starken Gesamtausdruck des Gebäudes.

Die Rahmen der Fensterelemente sowie die Paneele im Bereich der Massivbrüstungen sind Antrazith (DB 703). Damit treten Sie visuell in den Hintergrund, sichtbare Rahmen und Kämpfer werden so kaum sichtbar, die geschosshohen Öffnungen werden visuell betont.
CollignonArchitektur – Perspektive Planstraße 6

CollignonArchitektur – Perspektive Planstraße 6

CollignonArchitektur – Diagramm Fassadenkonzept

CollignonArchitektur – Diagramm Fassadenkonzept

CollignonArchitektur – Fassadendetails

CollignonArchitektur – Fassadendetails

CollignonArchitektur – Nachtbild

CollignonArchitektur – Nachtbild

CollignonArchitektur – Fassadenschnitt

CollignonArchitektur – Fassadenschnitt