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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2010

Neubau eines Pflegeheims für psychisch Kranke im Park in Ilten

Perspektive
Martin-Fischbach-Weg

Perspektive Martin-Fischbach-Weg

2. Preis

ANGELIS & PARTNER Architekten mbB

Architektur

Erläuterungstext

Der Neubau des Pflegeheims für psychisch Kranke in Ilten besetzt den Hauptteil des Planungsgrundstücks westlich des Martin-Fischbach-Wegs und definiert somit den östlichen Abschluss der Parkanlage und den Übergang zu dem angrenzenden Wohngebiet.
Die bestehende Erschließungsstruktur des Parks mit der Ringerschließung über die Rudolf-Wahrendorff-Straße, den Martin-Fischbach-Weg und die Straße Im Bosenkamp wird aufgegriffen und in ihrer Struktur gestärkt. Durch die Konzentration des Baukörpers auf den westlichen Hauptteil des Grundstückes entstehen auf der anderen Straßenseite großzügige Flächen für Parkplätze und mögliche bauliche Erweiterungen. Der Martin-Fischbach-Weg wird zu einer wichtigen inneren Erschließungsachse aufgewertet, die baulich gehalten und beidseitig von Funktionen begleitet wird und diese bedient. Gleichzeitig definiert der Martin-Fischbach-Weg mit dem Neubau einen klaren Abschluss des Parks in Bezug auf das angrenzende Einfamilienhausgebiet, während das Innere des Parks frei von Verkehr und Erschließung gehalten wird.
Das Gebäude wird als weiterer Körper im Landschaftsgarten definiert – ein prägender öffentlicher Baustein im Gesamtgefüge der Klinik im Park.
Die Figur greift ihre besondere Lage als östlicher Abschluss der Parkanlage auf, indem sie nach Osten eine bauliche Kante definiert, sich aber nach Osten in eine offene Struktur auflöst und sich mit dem Park verzahnt. Der Baukörper schafft Räume und tritt über Öffnungen und Höfe in einen Dialog mit dem Park. Der Kopf des Gebäudes mit seinen öffentlichen Funktionen wie Gastronomie und Dienstleistungseinrichtungen im Erdgeschoss richtet sich nach Nordwesten zum Park mit den anderen zentralen Funktionen der Anlage und zur Ortschaft Ilten aus, während im südlichen Bauteil interne und geschützte Höfe entstehen.
Die funktionale und entsprechend dem Raumprogramm hochgradig flexible Kammstruktur entwickelt sich über ihre Zwischenräume zu einem Raum bildenden Mäander, der sehr leistungsfähig auf die besondere städtebauliche Situation eingehen kann. Der Baukörper öffnet sich zum Park und den öffentlichen Bereichen der Klinik über einen einladenden Hof und ein im Norden weitgehend offenes Erdgeschoss und lässt eine Serie von sehr vielschichtigen Innen- und Außenräumen entstehen, die einen „offenen Umgang“ mit dem Thema Psychatrie ermöglichen und gleichzeitig einen langsamen und behutsamen Übergang von öffentlich zu geschützt herstellen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der mäandrierende, gegliederte Gebäudekörper fügt sich angemessen in die Parkumgebung ein.
Der Haupteingang ist gut auffindbar.
Die Verzahnung von Gebäude und Außenraum ist gut gelungen. Es sind aber trotzdem geschützte Höfe entstanden, die jeweils zwei Gruppen zugeordnet sind und eine gut nutzbare Größe aufweisen.
Der im Nordwesten angeordnete Flügel mit seinen öffentlichen Nutzungen ist gut für die Öffentlichkeit zugänglich und nutzbar. Auch die Zugänglichkeit vom Park in den nördlichen Hof mit der Cafeteria-Nutzung ist positiv zu bewerten.
Die Wirtschaftszufahrt für Ver- und Entsorgung ist gut gelöst, die Verteilung erfolgt über das Untergeschoss und über die Aufzüge in die Geschosse.
Die vorgeschlagene Kammstruktur in der ausgeführten Form hat sich bewährt.
Die Gruppengrößen sind variabel, funktionieren gut und sind unterschiedlich zu betreiben. Die Raumzuordnungen sind richtig gewählt und ermöglichen kurze Wege für das Personal. Die Flure haben durch mögliche Ausblicke in die Parkanlagen und Innenhöfe eine angenehme Atmosphäre.
Die Anbindung des Raucherraums an den Speiseraum als gefangener Raum ist fraglich.
Die Ausbildung der Treppenhäuser ohne Anschluss an die geschlossenen Höfe von den Obergeschossen ist problematisch und müsste geändert werden.
Die Ausrichtung der Patientenzimmer zu den Außenanlagen/Park wird als positiv gesehen. Negativ wird die Ausrichtung vieler Zimmer zum Nordwesten gesehen.
Die Orientierbarkeit für Bewohner und Besucher ist sehr gut.
Das Gebäude lässt eine flexible Nutzung zu.
Das Preisgericht sieht ein Potential in der möglichen Nutzung der Dächer als Terrassen.
Die Fassaden werden durch den großen Anteil an Fenstern und Holzelementen gut gegliedert. Und der Wohncharakter wird dadurch unterstützt.



Der Wettbewerb wurde in Zusammenarbeit mit dem Büro
Kilian + Frenz Landschaftsarchitekten aus Bremen bearbeitet.
Lageplan

Lageplan

Ansicht Ost,
Grundriss EG,
Schnitt

Ansicht Ost, Grundriss EG, Schnitt

Ansicht West,
Grunriss OG,
Schnitt / Ansicht Nord

Ansicht West, Grunriss OG, Schnitt / Ansicht Nord

Modell-Foto

Modell-Foto