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Nichtoffenes Verfahren | 04/2010

Volksbank Heilbronn, Neubau der Grundstücke "Allee 16 und 18"

Blick von der Allee

Blick von der Allee

2. Preis

Preisgeld: 7.500 EUR

Krummlauf Teske Happold Architekten BDA

Architektur

knoll landschaftsarchitekten bdla

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Städtebau

Mit der Erweiterung des bestehenden VOBA-Gebäudes, entsteht ein neues städtebauliches Konzept für eine Teilfläche des heterogen besetzten Stadtquartiers zwischen Allee, Moltkestraße, Gymnasiumstraße, Titotstraße

Die u-förmige Anordnung des neuen Gebäudekomplexes umschließt mit dem vorhandenen Volksbankgebäude eine „Grüne Mitte“ – es entsteht das neue „VOBA-Carré“.
Eine fußläufige, diagonale Querungsmöglichkeit durch dieses neue Carré, von der Allee zur Moltkestraße mit Stadtbahnhaltestelle und anschließendem Stadtgarten, bietet sowohl der Öffentlichkeit, sowie allen Besuchern und den Mietern Raum für vielfältige Verweilmöglichkeiten.
Sie attraktiviert den Standort und wirkt zusammen mit der anspruchsvollen Gestaltung des Innenhofs als neue, identitätsstiftende Mitte des Quartiers.
Eine der Allee, aber auch der Piazza im Inneren zugewandte Einrichtung (Bistro, Café o. ä.) bietet Gelegenheit zum Aufenthalt und zur Kommunikation.
Transparente, offene Ladenflächen runden das öffentliche Angebot zum städtischen Raum hin ab.
In den Abendstunden kann die Zugänglichkeit zur Piazza bei Bedarf geschlossen werden.

Erschließung / Parkierung

Die Erschließung des VOBA-Carrés erfolgt hinsichtlich der VOBA-Nutzung über das Bestandsgebäude und über einen Zugang an der Allee. Dieses Element dient auch der Erschließung der übrigen Mietflächen und des Veranstaltungsbereichs im DG.

Weitere Zugänge zu den einzelnen Mietbüroeinheiten sind im Bereich der Piazza angeordnet. Alle vertikalen Erschließungselemente haben einen direkten Zugang zur Tiefgarage.
Die Zufahrt zur neuen Tiefgarage mit 120 Stellplätzen und bestehenden Parkplätzen im Bereich des Bestandsgebäudes erfolgt von der Allee aus. Die Ausfahrt für alle Parkbereiche erfolgt über die bereits bestehende Ausfahrt zur Moltkestraße.
Der entfallende Bereich der Einfahrt in die Bestandstiefgarage an der Moltkestraße wird zugunsten der Carré-Querung genutzt.
Alle notwendigen Stellplätze für die Ladenflächen und die Büros sind übersichtlich und ohne Sackgassenerschließung in nur einer UG-Ebene organisiert und an die bestehenden Stellplätze unter dem Bestandsgebäude angebunden.

Bestandsgebäude Allee 18

Nach sorgfältiger Abwägung der Kriterien für eine Wiederverwendung des Gebäudes Allee 18, setzt sich die Überzeugung durch, dass eine Eingliederung des Gebäudes die dadurch entstehenden funktionellen Nachteile und den finanziellen Aufwand nicht rechtfertigt.
Da der baugeschichtlich originäre Kontext fehlt, ist die Basis für eine denkmalpflegerische Schutzbegründung nicht gegeben.
Sandsteinportal und Torbogen können als Einzelelemente in die Ausgestaltung des VOBA-Carrés an geeigneter Stelle integriert werden.

Architektur / Gestaltung

Das neue VOBA-Carré steht mit eigener Identität selbstbewusst an der Allee und im Stadtquartier. Es nimmt in Proportion und Körnung Bezug zur umgebenden Bebauung.
Die gewählte Fassadenstruktur des Neubauteils und die verwendeten Materialien stehen in direkter Anlehnung an das Bestandsgebäude und bilden eine dialogfähige Ergänzung und eine nachhaltige Stützung der anspruchsvollen Architekturaussage des bestehenden VOBA-Gebäudes.
Dabei nimmt die kubisch reduzierte, klare Formensprache die vorhandene Materialität auf und entwickelt sie behutsam weiter. Vertikale, in einem spielerischen Rhythmus angeordnete Fensterelemente bestimmen die äußere Erscheinungsform und verleihen dem neuen VOBA-Gebäude einen lichten, heiteren Charme.
Im Erdgeschoss fließt der Stadtraum durch die geschosshohe Verglasung in das Gebäude.
Die offene Passage durch das VOBA-Carré unterstreicht dabei die einladende, verknüpfende Geste.

Innere Organisation

Die innere Struktur der Bürogeschosse ist sowohl als 3-bündige Anlage mit Innenzone, als auch als 2-bündige Anlage mit Mittelflur konzipiert.

In der Innenzone sind dabei im Wesentlichen die notwendigen Neben- und Funktionsräume, sowie z. T. die vertikalen Erschließungselemente angeordnet.
Es entsteht eine klare und übersichtliche Erschließungsstruktur.
Eine Anbindung an das Bestandsgebäude ist im 1. und 2. OG gegeben und ist bei Bedarf auch im 3. OG barrierefrei möglich.

Der Versammlungsraum mit der erforderlichen Nebenraumeinheit befindet sich als gläserner Kubus auf dem Dachgeschoss und ist über ein zentrales Treppenhaus / Aufzugselement direkt von den Bankräumen und auch extern von der Allee und der Tiefgarage erschlossen.
Die Dachterrasse ist dabei vom Saal, als auch vom Foyer und Konferenzraum begehbar.

Die Lage der vertikalen Erschließungselemente sind so gewählt, dass eine größtmögliche Flexibilität beim Raumangebot für die Büroflächen gegeben ist.
Problemlos sind horizontale Erweiterungen durch zusammenlegen von Nachbareinheiten, oder Teilen davon, als auch geschoßübergreifende vertikale Erweiterungen durch interne Treppenverbindungen in den Innenzonen möglich.
Es kann so individuell auf die unterschiedlichen Nutzeranforderungen reagiert werden.

Technik / Energie

Durch die klare, kompakte Bauform entsteht ein günstiges A/V – Verhältnis, das im Zusammenhang mit den hochwertig gedämmten Außenfassaden zu einem geringen Energieverlust führt.
Zusätzlich erhält jeder 2. Fensterflügel durch eine außenliegende Einfachverglasung einen Wärmepuffer, der im Winter abgerufen werden kann.
Durch die Anordnung der Luftabsaugung innerhalb der Betondecken können abgehängte Decken weitestgehend entfallen und die Speichermassen im Sommer ihre kühlende Wirkung in Kombination mit einer Intensivnachtkühlung entfalten.

Heizung: Wärmeabgabe über Estrichkonvektoren
Einsatz eines BHKW
- gekoppelte Wärme- und Stromerzeugung
- Reduktion des Primärenergieverbrauchs um ca. 20 %

Lüftung: Zuluftauslässe in der Decke, Zuführung durch Lüftungskanäle in der Betondecke; dadurch keine Abhängungen erforderlich. Wärmerückgewinnung verringert den Energieverlust.

Kühlung: Durch massive Decken große Speicherwirkung. Nachtauskühlung im Sommer über „Winterfenster“. Keine technische Kühlung erforderlich.

Wärmeschutz: passiver Wärmeschutz durch kompakte Bauform und sehr gute Wärmedämmung aller Bauteile. Dreifachscheibenverglasung reduziert die Wärmeverluste und verringert die sommerliche Überhitzung.

Sommerfenster: Normales Dreh-Kipp-Fenster mit außenliegendem Sonnenschutz.
Vorteil: Stoßlüftung im Sommer ohne Hitzestau vor dem Fenster.
Direkter Kontakt nach draußen.

Winterfenster: Kastenfenster mit äußerer „Prallscheibe“ und inneren Dreh-Kipp-Flügel.
Vorteil: Luftvorwärmung
Schallschutz
Nachtlüftung im Sommer

Verwendung von Materialien ohne Emission und mit möglichst geringer „grauer“
Energie in der Herstellung.
Minimierung der Gebäudekosten über den Lebenszyklus hinweg, durch die Auswahl
von langlebigen, hochwertigen und pflegearmen Baustoffen.
Außenanlage

Außenanlage

Lageplan

Lageplan

Grundriss EG

Grundriss EG

Teilansicht

Teilansicht

Blick in den Innenhof

Blick in den Innenhof