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Sonstiges Vergabeverfahren | 04/2010

Sanierung der Stadthalle Möckmühl

Blick auf den Vorplatz

Blick auf den Vorplatz

1. Rang

Krummlauf Teske Happold Architekten BDA

Architektur

knoll landschaftsarchitekten bdla

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

ERLÄUTERUNG

Nach dem Motto „Aus dem Bestand entwickeln“ soll die Sanierung und Erweiterung der Stadthalle Möckmühl behutsam umgesetzt werden.

ERSCHLIESSUNG
Die Haupterschließung der „neuen, alten Stadthalle“ erfolgt von der Züttlinger Straße aus. Eine großzügige Treppenanlage, sowie eine behindertengerechte Rampe überwinden den durch das Anheben des Hallenniveaus über das Be-messungshochwasser von 176,99 m auf ca. 90 cm reduzierten Höhenversatz. Der neue Stadthallenplatz vermittelt so angenehm zwischen den unterschiedlichen Höhen von Züttlinger Straße, Hallenzugang, Fußweg und Grünbereich im Westen. Er ist sowohl Verteiler in die verschiedenen Nutzungsbereiche, als auch Verweil- fläche und Auftakt zur zukünftigen „Guten Stube“ der Stadt Möckmühl.

ARCHITEKTUR /GESTALTUNG
Die charakteristische Gebäudeform, die vertraute äußere Erscheinung der Stadt-halle mit ruhigem Satteldachgebäude soll auch nach der Sanierung noch deutlich sichtbar bleiben. Durch den Rückbau der westlichen Anbauten erhält das Bestandsgebäude seine ur-sprüngliche Kraft zurück und öffnet sich zum Grünbereich, zur Jagst und zur Altstadt hin. Aus diesem Bestand heraus entwickelt sich der neue Festsaal als eine in den Dachraum offene Einheit. Die vorhandene Hallendachkonstruktion mit Holzsparren und unteren Zugbändern wird erneuert und bleibt auch weiterhin prägendes Element. Über eine Elementfaltanlage ist ein Teil des Foyers der Saalfläche zuschaltbar. Die neue, als leichte Konstruktion eingehängte Empore, ist direkt an diesen Bereich angebunden. Bühne, Bühnennebenräume komplettieren als ergänzende Anbauten den Hauptbau-körper im Süden. Unter Berücksichtigung der Tragstruktur des Bestandsgebäudes wird die westliche Außenwand großzügig verglast. Von Saal und Foyer ergibt sich somit eine interessante Blickbeziehung zu Jagst und Altstadtsilhouette. Eine vorgelagerte Terrasse vermittelt zwischen innen und außen und verstärkt den Bezug zur Umgebung. Der Neubauteil ergänzt als eigenständiges Element, vom Hauptbaukörper abgelöst, das Gebäudeensemble. Er bildet selbstbewusst und markant den Abschluss nach Osten. Zur Andienungszone mit geschlossener Fassade zeigt er sich zum Vorplatz und Ein-gangsbereich hin als offenes, einladendes Element.

KONSTRUKTION / MATERIALIEN
Aus dem Bestand entwickelt, soll die neue Stadthalle ihre äußere Erscheinung im wesentlichen beibehalten. Entsprechend der Energieeinsparverordnung erhalten die massiven Außenwände ein Wärmedämmverbundsystem mit einer Außenhaut aus feinkörnigem Putz. Die Dachkonstruktion wird in Anlehnung an die bestehenden Dachbinder erneuert und hochwertig gedämmt. Die transparenten Fassadenelemente bestehen aus einer hochwertigen 3-fach Verglasung mit hohem G-Wert, so daSS auf einen außenliegenden Sonnenschutz verzichtet werden kann. Innenliegende textile Elemente bieten die Möglichkeit der Verdunkelung. Als metallverkleidetes Element löst sich der erweiterungsbau vom Saalbaukörper ab. Im Innern bestimmen Parkettböden, holzverkleidete Wände und akustisch wirksame helle Decken das Erscheinungsbild.

WIRTSCHAFTLICHKEIT
Erhalt womöglich... Neues wo nötig Durch den behutsamen Rückbau und den zurückhaltenden Einsatz von neuen Elementen im Bestand, durch die Berücksichtigung der bestehenden inneren Organisation und durch den in Fläche und Kubatur sehr maßstäblichen und reduzierten Neubauteil sind die Grundlagen für eine wirtschaftliche Sanierung und Erweiterung gegeben. Saalbereich bleibt Saalbereich und Bühnenbereich bleibt Bühnenbereich. Die technisch hoch installierten Bereiche wie Technikraum, Küche und Sanitärzone sind im neuen Gebäudeteil untergebracht und somit wirtschaftlich zu erstellen. Durch elementierte, vorgefertigte Bauteile wie neue Dachbinder und Dachelemente, sowie vorgefertigte Wandelemente beim Neubauteil lassen sich Bauzeit und Herstel-lungskosten optimieren.

ORGANISATION
Gemäß dem Motto „Aus dem Bestand entwickeln“, wird, unter Berücksichtigung der bestehenden Organisationsstruktur, im innern des Gebäudes behutsam saniert, umgebaut und ergänzt. Über den neuen attraktiven Hauptzugang an der Nahtstelle zwischen Bestandsgebäude und Erweiterungsbau wird die neue Stadthalle direkt vom Vorplatz aus erschlossen. Das neue Foyer verbindet somit als übergreifendes Element alt und neu und ist Erweiterungsfläche des Saalraumes und auch flexibel nutzbare und bewirtschaftbare Veranstaltungsfläche. An dieses Foyer sind alle wichtigen Bereiche wie Saal, Küche, Garderobe, Sanitärbereich, Aufgang zur Empore und Terrasse direkt angebunden. Der bestehende Festsaal erweitert sich unter die neue Galerie und bietet mit nunmehr ca. 250 m² eine flexibel nutzbare Fläche. Das nach Süden erweiterte Bestandsgebäude beinhaltet Bühne, Bühnenneben-räume und den Künstlerbereich. Im östlich vorgelagerten Erweiterungsbau sind im wesentlichen die Versorgungs-räume untergebracht. Küche und Technikbereich sind dabei direkt von aussen anfahrbar.

AUSSENANLAGEN / GRÜNKONZEPT
Der Neubau bzw. die sanierte Stadthalle befinden sich an der Nahtstelle zwischen den Jagstbrücken und dem Stadteingang im Vorstädtle. Zurzeit noch geduckt und hinter einer Uferbepflanzung versteckt, soll sich die neue Stadthalle selbstbewusst erheben und ein städtebauliches Merkzeichen am Brückenkopf zur Stadt werden. Die harmonisch lagernde Längsausrichtung der neuen Stadthalle wird durch die rhythmischen Vertikalen der Säulenulmen zusätzlich betont. Großzügige Rampen verbinden den Brückenweg, den abgesenkten neuen Uferweg, die Terrassen und den Eingangsplatz funktions- und behindertengerecht miteinander. Einheitliche Pflasterplatten, sowie die breiten Treppen unterstützen die klare und funktionelle architektonische Landschaftsgestaltung am Ufer der Jagst. Die auf Sichthöhe sensibel zurückgeschnittenen vorhandenen Pflanzriegel mit Blick ins Jagsttal und auf die alte Stadt geben der Stadthallenterrasse eine einzigartige Aufenthaltsqualität, die abends durch ein abgestimmtes Lichtkonzept unterstützt wird.
Lageplan

Lageplan

Grundriss

Grundriss

Ansicht Norden

Ansicht Norden

Blick aus dem Saal

Blick aus dem Saal