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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2010

Erweiterung des Bürgerhauses in Hamburg Barmbek

Visualisierung Bürgerhaus Barmbek

Visualisierung Bürgerhaus Barmbek

1. Preis

KBNK Architekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext


Das Bürgerhaus in Barmbek setzt schon heute mit dem denkmalgeschützten Gebäude von Fritz Schumacher einen wichtigen städtebaulichen und sozialen Akzent für den Stadteil. Dem Entwurf für die Erweiterung des Bürgerhauses liegt daher ein wesentlicher Gedanke zugrunde: Respekt vor dem bestehenden Bürgerhaus, Respekt vor dem Entwurf Schumachers.

Die Erweiterung basiert folgerichtig auf dem Entwurfsansatz Schumachers, nämlich den Neubau in unterschiedlich proportionierte Baukörper zu gliedern, die der darin vorgesehenen Funktion folgen. Das Foyer wird weit zurückliegend angeordnet und auf einfache Weise an das historische Gebäude angeschlossen. Ein als Terrasse nutzbarer Eingangshof wird als Zone zwischen Alt- und Neubau angeordnet, sodass der neue Saal zwar freigestellt wird, sich gegenüber dem Bestand aber weiterhin zurückhält. Dabei wird die Hierarchie von Alt und Neu nie in Frage gestellt, zusammen mit den Freiflächen entsteht ein ausgewogenes Ensemble von hoher räumlicher Qualität.

Die Terrassierung der Freiflächen bietet unabhängig voneinander nutzbare Bereiche, die in ihrer Größe auf die Nutzung als öffentliche (Eingangsterrasse), oder halböffentliche (Saalterrasse) Fläche reagieren.
Trotz hoher Ausnutzung des Grundstücks wird eine Großzügigkeit durch fliessende, aber subtil differenzierte Raumfolgen erreicht. Die Anordnung des Baukörpers ist so gewählt, dass Eingriffe in den Baumbestand minimiert werden, zu den erhaltenswerten Linden wird gebührender Abstand gehalten. Stellplätze werden oberirdisch entlang der Grundstücksgrenze zum Hartzlohplatz angeordnet.

Zum Respekt des denkmalgeschützten Gebäudes gehört neben der städtebaulichen Anordnung auch eine Zurückhaltung bei Eingriffen in den Bestand. Gegenüber der heutigen Situation wird lediglich die Küche in den Bereich des ehemaligen Waschraums verlegt, sodaß die ursprünglichen Raumproportionen wieder erlebbar werden. Im Bereich der heutigen Clubraumfläche kann eine mobile Trennwand angeordnet werden, mit der ein weiterer Gruppenraum abgetrennt werden kann.

Eine zurückhaltende Fassadengestaltung mit Klinker als Hauptmaterial in Anlehnung an den Bestand prägt den Neubau. Entwurfsmotive des Bestands wie Stahlbetonstützen und Gesimse werden neu interpretiert und finden in der klaren und sachlichen Fassade ihren Ausdruck. Durch die geschosshoch verglaste Fassade nach Westen wird eine eigenständige Gestaltung erreicht, die als Ergänzung der Schumacherschen Architektur verstanden wird. Auf diese Weise erhält das neue Bürgerhaus Barmbek mit der Erweiterung eine neue Identität, die gleichzeitig die charakteristischen Bestandteile des Stadtbildes bewahrt.

Durch die zurückhaltende und einfache Konstruktion des Neubaus gelingt es den festgesetzten Kostenrahmen einzuhalten und ein Projekt mit hoher Qualität bei geringen Kosten zu realisieren.
Lageplan

Lageplan

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Ansicht West

Ansicht West

Ansicht Süd Ansicht Ost

Ansicht Süd Ansicht Ost

Visualisierung Innenraum

Visualisierung Innenraum