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Beschränkt offener, einstufiger Ideenwettbewerb als Einladungswettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungs- und Auswahlverfahren | 06/2003

Städtebaulicher Ideenwettbewerb „Wohnbebauung Isoldenstraße“

Ankauf

LORBER PAUL Architektur & Städtebau

Architektur

scape Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

STÄDTEBAULICHES KONZEPT
Der Entwurf entwickelt sich aus der Idee ein Wohnquartier zu schaffen, das sowohl städtische als auch landschaftliche Qualitäten
bietet. Um diese eigentlich widersprüchlichen Ziele zu realisieren, wird die Wohnbebauung auf drei Insellagen komprimiert.
Grundsätzlich wird das Prinzip der Blockbebauung umgekehrt, das heisst, der städtische Bereich liegt als halböffentliche
Zone innerhalb der Inseln und nach Außen grenzen die Inseln unmittelbar an den Grünraum, den öffentlichen Park. Die klar
definierten orthogonalen Inseln werden in eine weiche, freischwingende Landschaft eingebettet. Zur Betonung der Insellage
wird die Grundebene der Inseln ca. 1,00 m aus der umgebenden Fläche herausgehoben.
Die Inseln öffnen sich in hierarchisch abgestufter Weise zum Außenraum. Das öffentliche Zentrum jeder Wohninsel wird von
einem städtischen Platz gebildet. Dieser Platz wird sowohl von der landschaftlichen als auch der städtischen Seite über Treppen
und Rampen erschlossen. Die Struktur der Plätze ist überweigend auf multifunktionale Nutzungen durch die Bewohner im
unmittelbaren Wohnumfeld optimiert. Der Charakter der Plätze kann als halböffentlich eingestuft werden, da keine zwingend
notwendigen Wegeverbindungen über die Inseln geführt werden. Die Raumbildung und -gestaltung auf den Plätzen erfolgt
über Baumreihen, Pflanz- und Wasserflächen. Alle Plätze folgen den gleichen Gestaltungsprinzipien und lassen dabei
ausreichend Freiräume für die Bewohner. Die öffentliche Erschließung aller Gebäude erfolgt über diese Plätze.
Der umgebende landschaftliche Raum ist geprägt durch ein romantisches Landschaftsbild aus sanften Hügeln, geschwungenen
Wegen und lockeren Baumgruppen. Damit dieses Bild entstehen kann werden die Übergänge zu den angrenzenden
Straßen durch zweireihige Allen definiert. Sie blenden einen Großteil der umgebenden Stadt aus, ermöglichen aber gleichzeitig
eine ungehinderte Wegeverbindung in die angrenzenden Quartiere und Freiräume. Die Nord-Süd-Achse des Krankenhauses
wird als öffentlicher Hauptweg über das Gelände fortgeführt.
Die geforderten Nutzungen Kleinkinderspielplatz und Kinderspielflächen sind in die Hügel der Landschaft integriert. Zwischen
diesen beiden funktional determinierten Bereichen liegt die für vielfältige Freizeitnutzungen offene zentrale Spiel- und
Liegewiese des Quartiers. Eine ausreichende Anzahl an Sitzmöglichkeiten ist ebenfalls im Umfeld der zentralen Wiese
vorhanden. Auf explizit ausgewiesene private Freibereiche auf der Nullebene wird zugunsten der öffentlich nutzbaren
Parklandschaft und der halböffentlichen Stadtplätze verzichtet.

WOHNKONZEPT
Die Wohnkonzeption unterstützt in allen Punkten die städtebauliche Konzeption des Dialoges zwischen Innen und Aussen.
Grundsätzlich ist jede Wohnung bis auf die 40m2 Apartements, die an den Parkseiten positioniert sind, sowohl zur
städtischen Platz- als auch zur landschaftlichen Parkseite orientiert. Während in den Park ausgreifende Wintergärten eine
unmittelbare Nähe zum Park, ein Wohnen im Grünen, suggerieren, verstärken auf der Platzseite in den Baukörper integrierte
Loggien, gemeinsam mit dem zurückspringenden Staffelgeschoss das städtische Ambiente. Nach dem gleichen Prinzip
erfolgt auch die Auswahl der Fassadenmaterialien. Harte farbliche in nuancierten Grautönen abgestufte Materialien z.B.
Stein, Putz etc auf der Platzseite und weiche in farblich unterschiedliche, lebhafte Materialen wie z.B. Holz auf der Parkseite.

BAUABSCHNITTE
Das Vorhaben ist klar und deutlich in 3 Bauabschnitte geteilt, von denen jeder Abschnitt mit einer Tiefgarage für den eigenen
Bedarf ausgestattet ist. Bei Bauabschnitt A an der Isoldenstrasse sind im Erdgeschoss Nutzungen der Nahversorgung
vorgesehen, wobei kleinere Läden unmittelbar an der Isoldenstrasse situiert sind und der Supermarkt und dessen Lager sich
in die Tiefe des Gebäudes erstreckt. Aufgrund der kompakten jedoch offenen Konzeption der Gesamtanlage schlagen wir ein
Mix von freifinanziertem und gefördertem Wohnungsbau innerhalb der einzelnen Bauabschnitte vor, wodurch eine natürliche
Integration im „städtischen Gefüge“ erreicht wird, ohne ausgegrenzte Sonderbereiche zu schaffen.
Kindergarten und Kinderkrippe werden resourcenschonend im bereits vorhanden Biotop unter Nutzung der ersten 2
Geschosse des Wohngebäudes situiert.