Neuerrichtung eines /Schubhaftzentrums/ Vordernberg - Generalplanerleistungen zur Erlangung von baukünstlerischen Vorentwurfskonzepten

Städtebauliches Konzept
Die städtebauliche Konfiguration des Komplexes zeichnet sich durch eine starke Baukörperdifferenzierung aus, die sich im Erscheinungsbild der Maßstäblichkeit der Umgebung anpasst. An den Stellen wo es aus sicherheitstechnischen Gründen möglich ist, wird die äussere Umfriedung durch Baukörper ersetzt, wodurch der Charakter der Gebäudekomposition von Aussen erlebbar wird. Im Zusammenspiel mit dem Fassadenkonzept treten eventuell notwendige Vergitterungen nicht in Erscheinung .
Während die kontrollierten Verwaltungs-, Aufnahme- und Besucherbereiche sowie die medizinische Abteilung zum Großteil die Aussensicherung übernehmen erstrecken sich die Aufenthaltsbereiche fingerartig ins Gelände und bieten optimale Belichtungs- und Freibereiche zum westlich gelegenen Naturraum, der an der Flussseite ohne massive Umfriedung gesichert ist.

Gebäudekonzeption
Durch die kammförmige Anordnung der Aufenthaltsbereiche gewährt ein einfaches Erschließungssystem kurze Wege, schöne Bezüge zum Aussenraum und eine direkte Anbindung der Sonderbereiche ohne die Autarkheit der Abteilungen zu stören.
Die vertikale sowie horizontale Trennung der Erschließungsstränge verhindert konsequent Kreuzungspunkte beim Zu- und Abgang ins Schubhaftzentrum und beim Betrieb der Einrichtung. Sie grenzen den Aufenthaltsbereich von den übrigen Bereichen ab, sodass durch ein Minimum an Überwachungsmaßnahmen die Bewegungsfreiheit der Insassen gesichert wird. An den Endpunkten der einfach strukturierten Abteilungen befinden sich die gemeinsamen Aufenthaltsbereich an der Schnittstelle zur Natur. Die gemeinsamen Indoor und Outdoor Freizeitbereiche sind zentral erreichbar und übersichtlich angeordnet im südlichen Bereich des Geländes situiert. Sie sind teilweise im Untergeschoss gelegen, dass sich die natürlich Topographie ausnutzend zum Aussenbereich öffnet.

Freiräumliches Konzept
Durch die Kammstruktur werden gut besonnte Freiräume geschaffen, in denen sowohl die den einzelnen Abteilungen zugeordneten Aussenaufenthaltsbereiche als auch der gemeinschaftliche Aussenbereich situiert werden können. Diese sind so zu einander angeordnet, dass Sie durch einfache Mittel getrennt oder miteinander verbunden werden können. Es sind für jede Art der Abteilungen (Männer, Frauen, jugendliche und Familien) eine ausreichende Anzahl von barrierefrei zu erreichende Freiflächen vorgesehen, entweder zu ebener Erde oder auf Dachterrassen.


Fassadenkonzeption
Die Fassade aus Fertigteilelementen erhält mittels Vertikallamellen eine Art Schleier, der je nach Lage und dahinterliegender Gebäudenutzung mehr oder weniger dicht ausgestattet ist. Dadurch treten partiell notwendige Vergitterungen in den Hintergrund und lassen das Gebäude in einer chanchierenden, lebendigen Oberfläche erscheinen. Gemeinsam mit dem städtebaulichen Gebäudekonzept der differenzierten Kubaturen und der bräunlichen Färbung der Fertigteilelemente passt es sich harmonisch in das vorhandene Umfeld ein.

Fassadenmaterialien
Vorgesetzte „Betoshell®“ Fertigteilfassadenelemente aus Weißzement braun pigmentiert, Oberfläche Schalungsglatt mit vertikal vorgesetzten Betoshell®-Lamellen aus dem gleichen Material.
Aluminium Fensterelemente Bronze E32 eloxiert. Aussenliegender Sonnenschutz: Aluminium Jalousien bronze E32 eloxiert.
Hofeinfassungen ab 3 m Aussenhöhe - Glaskonstruktion mit vertikalen Betoshell® Lamellen.

Transparenzen
Grundsätzlich werden transluzente und transparente Verglasungen eingesetzt, sowohl im Inneren des Gebäudes als auch nach Aussen, je nachdem ob Aus- Ein- oder Durchblicke gewünscht bzw. gestattet sind.

Innengestaltung
Farblich abgestimmte Linoleum- bzw. Synthesekautschukböden differenzieren einzelnen Bereiche und markieren gemeinsam mit gleichfarbigen Wand- und Deckenflächen Sonderbereiche erzeugen ein freundliches und beruhigendes Klima. Akustikmassnahmen werden farblich hervorgehoben in das Farbkonzept integriert. Einrichtungsgegenstände sind vandalensicher, nicht brennbar oder mindestens schwer entflammbar.

Ökonomie
Das Zusammenspiel von minimiertem Gebäudevolumen, optimierter nachhaltiger Gebäudetechnik sowie einfachste Bauweise mit hohem Präfabrikationsgrad und qualitätvoll eingesetzte Standardausstattungen sichert sowohl eine schnelle Planungs- und Bauphase als auch nachhaltig geringe Betriebskosten.
Es wird den Betreiberinteressen nach nachhaltiger Ökonomie gerecht und symbolisiert mit den oben beschriebenen Maßnahmen die Zukunftsfähigkeit einer modernen Gebäudekonzeption.