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Sonstiges Vergabeverfahren | 06/2010

Mönchengladbach Nordpark

3. Preis

REICHER HAASE ASSOZIIERTE GmbH

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

club L94

Landschaftsarchitektur

BSV Büro für Stadt- und Verkehrsplanung Dr.-Ing. Reinhold Baier GmbH

Verkehrsplanung

Erläuterungstext



1. Leitbild / Städtebauliches Konzept

Auf dem Gelände der ehemaligen Ayrshire Barracks North entsteht seit einigen Jahren der Nordpark Mönchengladbach ein Sport- und Gewerbegebiet rund um das neue Fußballstadion. Plangebiet ist ein zunächst als Wohngebiet ausgewiesener Bereich, der nun ebenfalls zum Bestandteil des Gewerbegebiets werden soll.

Leitbild - Neuordnung
Der SportPark Mönchengladbach bezeichnet das neue Profil des Nordparks. Dieser wird durch zwei Achsen gegliedert, die sich an zentraler Stelle kreuzen:
LandschaftsAchse Hennes-Weisweiler-Allee und naturhistorische Landwehr
StadtAchse urbaner Boulevard in Richtung Stadt (bestehendes Mittelstück „Am Nordpark“)
Das Kreuz der Achsen gliedert den SportPark in vier Bereiche mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten: Den FußballPark im westlichen „Quadranten“ mit Stadion und Trainingsplätzen der Borussia, den südlichen MedienPark mit kreativen Unternehmen in denkmalgeschützter Gründerzeitarchitektur, den SportLandschaftsPark, der den stark fragmentierten nördlichen Bereich (Hockey, Stellplätze, Friedhof etc.) durch eine konsequente Freiraumgestaltung zusammenfasst und Platz für landschaftlich-freizeitorientierte Nutzungen bietet, sowie den SportBusinessPark für Dienstleister und Verwaltungen aus den Bereichen Sport, Freizeit und Gesundheit.

Leitbild - Vernetzung
Das Gebiet ist aufgrund seiner Vergangenheit als Kasernenstandort und der umgebenden Verkehrsachsen stark isoliert. Darum gilt es neben einer internen Neuordnung die umgebenden Barrieren des SportParks zu überwinden und ihn besser in seine Umgebung einzubinden.
Ganz im Sinne des übergreifenden Themas Sport sollen Bahnen das Gebiet vernetzen. Sie bezeichnen verschiedene Rundwege, welche durch die unterschiedlichen Teilbereiche des Nordparks und seine Umgebung führen und dadurch neue Perspektiven auf die Stadt eröffnen. Als Jogging-Strecke oder Inliner-Bahn können die Bahnen sportliche Nutzungen erfüllen. Ihre Ausgestaltung ist sowohl im sehr einfachen (als farbige Markierung), als auch in einem aufwendigeren Rahmen (z. B. durch unterschiedliche Beläge oder Brücken) möglich. Verschieden Farben verleihen den Bahnen einen Charakter und stellen gleichzeitig ein Wegeleitsystem dar.

Bebauungs- und Nutzungskonzept
Der SportBusinessPark als „gebauter“ Teil des Plangebietes kann in vier Bereiche unterschiedlicher Bau- und Nutzerstruktur eingeteilt werden. Der doppelreihige Grundstücksstreifen auf der Nordseite der Aachener Straße und östlich der Straße „Am Nordpark“ ist der Rahmen. Er bietet eine klare Aufteilung bestehend aus repräsentativer Fassung der Straßenräume und flexiblen Rückräumen für eher funktionale Bauten. Nutzer können z. B. Sponsoring-Agenturen oder Sportartikelhersteller, aber auch standorttypische Autohäuser oder Fitness-Center sein.
Die dichte Bebauung auf der Nordseite der StadtAchse setzt die mit dem Finanzzentrum begonnene Struktur fort und bildet so einen klaren Kontrast zum angrenzenden SportLandschaftsPark. Dabei schottet sie das Gebiet nicht ab, sondern lässt durch Öffnungen zum Freiraum einen Dialog zwischen Urbanität und Landschaft entstehen. Auch die Nutzer, wie ein Sporthotel oder ein Hockeyinternat, profitieren von der privilegierten Lage zwischen Boulevard und Park.
Der Kern des SportBusinessParks zeichnet sich durch seine kleinteilige, flexible Bebauungs- und Parzellenstruktur aus, die sich hervorragend für kleine Unternehmen und Start-Ups eignet.
Das Solitärband im Osten des Gebiets ist das „Schmuckstück“ des SportBusinessParks. In den Grünraum eingebettete Solitäre mit abwechselnden Höhen und Fluchten dienen als repräsentative Firmensitze oder Bürogebäude großer Unternehmen. Das Hochhaus am südlichen Eingang zum Quartier wird zu einem Wahrzeichen des SportParks und stellt einen Blickfang von der angrenzenden Autobahn dar. Hier könnte sich auch die Vereinszentrale der Borussia ansiedeln.


2. Grün- und Freiraumkonzept

Am nördlichen Ende der LandschaftsAchse am Übergang vom belebten Fußgängerboulevard zum Naherholungsraum Landwehr liegt die LandschaftsLoge als Aussichts- und Ruhepunkt. Gegenpol dazu ist der StadtBalkon am nordöstlichen Ende der StadtAchse.
Zentrales Grünraumelement des städtebaulichen Konzepts ist die Festwiese, die als Veranstaltungsfläche für verschiedene Zwecke genutzt werden kann. Der SportLandschaftsPark mit seinem Badesee bildet als großräumiger Freiraum einen deutlichen Kontrast zum dicht bebauten SportBusinessPark.


3. Verkehrliche Erschließung

Der SportPark ist insgesamt sehr gut verkehrlich erschlossen. Neben der bestehenden Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ist jedoch eine zusätzliche Erschließung von SportLandschafts- und SportBusinessPark wünschenswert - z. B. durch eine geänderte Führung der Linie 033 bis zum Busbahnhof Nordpark.
Die Hauptzufahrt zum neuen SportBusinessPark erfolgt über die Lilienthalstraße in direkter Fortsetzung der Autobahnausfahrt. Ein innerer Erschließungsring verteilt den Verkehr gleichmäßig im Gebiet und ermöglicht eine vom Fußballspielbetrieb weitgehend unabhängige Erschließung des Gebiets. Die beiden zusätzlichen Verbindungen zur Straße „Am Nordpark“ können an Spieltagen geschlossen werden.
Großräumige Fuß- und Fahrradwegeverbindungen entstehen entlang der beiden Achsen sowie auf den unterschiedlichen „Bahnen“. Zudem erschließen zahlreiche kleinere Wege mit hoher Aufenthaltsqualität das Gebiet von innen.


4. Bauabschnitte / Zwischennutzungen

Abschnitt 1 - Von außen nach innen
Rahmenbildung durch Fassung der Ränder, tlw. Ausbildung der inneren Erschließung, Gestaltung des SportLandschaftsParks

Abschnitt 2 - Etablierung
Bebauung der inneren Grundstücke und entlang der StadtAchse, „Verankerung“ der Festwiese

Abschnitt 3 - Fassung
Entwicklung des Solitärbandes zur Autobahn nach Aufgabe der englischen Siedlung (ca. 2014)

Zwischennutzungen
Im Jahr 2011 finden mit der Frauenfußball-Weltmeisterschaft und der Hockey-Europameisterschaft zwei sportliche Großereignisse im SportPark Mönchengladbach statt. Im Hinblick auf den damit verbundenen Publikumsverkehr soll die Umgebung der Sportstätten attraktiv und nutzbar gemacht werden. Aufgrund des kurzen Zeitrahmens bis 2011 richtet sich der Blick vor allem auf sportliche Zwischennutzungen und Landschaftsgestaltung, die mit möglichst geringen Kosten verbunden sind.
Die auf kürzere Sicht zu entwickelnden Parzellen um den zentralen Bereich des Geländes werden in Form eines Landschaftsrahmens ausgebildet. Der Kern selbst wird für längerfristige Zwischennutzungen aus dem Bereich Sport und Aktivität vorbehalten. An zentraler Stelle ist mit der geplanten Festwiese ein Ort für Veranstaltungen verschiedener Art vorgesehen, der sich bei längerfristigem Erfolg als fester Bestandteil des städtebaulichen Konzeptes etablieren kann.


5. Art und Maß der baulichen Nutzung

Die vorgeschlagene Bebauungsstruktur ist als Modellvorschlag zu verstehen, die später realisierte Baustruktur wird sich entsprechend der Flächenbedarfe der verschiedenen Unternehmen entwickeln. Die bauliche Dichte (GRZ/GFZ) wurde anhand des städtebaulichen Entwurfs für die verschiedenen Baufelder berechnet.

GRZ gesamt: 0,5
GFZ gesamt: 1,7

Private Grundstücksfläche: 295.844 qm
(davon Nettobaufläche: 131.987 qm)
Verkehrsfläche: 45.923 qm
Öffentliche Grünfläche: 133.233 qm
Leitidee - Neuordnung und Vernetzung

Leitidee - Neuordnung und Vernetzung

Schema Zwischennutzungen

Schema Zwischennutzungen

Grünraumvernetzung

Grünraumvernetzung

Erschließung

Erschließung

Nutzungen

Nutzungen

Lageplan

Lageplan

Realisierungsetappen

Realisierungsetappen

Festwiese

Festwiese