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Einladungswettbewerb | 11/2009

HeimatmuseumNEU Schruns

1. Preis

Marte.Marte Architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das heutige Heimatmuseum Montafon, ein ehemaliges Wohnhaus, das sich über die Jahrhunderte, im Zentrum von Schruns vis a vis der Dorfkirche gelegen, in mehreren Bauphasen entwickelt hat, wird durch den Abbruch der Erweiterung der siebziger Jahre auf seine originale Volumetrie freigestellt. Damit wird seine Bedeutung als Zeuge tradierter Baukultur im Montafon sichtbar und erlebbar gemacht.
Die zusätzlichen Ausstellungs - und Veranstaltungsräumlichkeiten werden in einer Neubebauung des Hauses Nr.17 eingerichtet. Ihre Grösse kontrastiert spannungsvoll mit der kleinräumlichen „Kammerung“ des Haupthauses. Nach Aussen wirkt sie als selbstbewusste, zeitgenössische Einfügung in die Silhouette der dicht gefügten Hauszeilen im Dorfkern. Die erwünschte Präsenz des Heimatmuseums im öffentlichen Raum wird mit einer überraschenden Selbstverständlichkeit erreicht. Die heutige sehr unbefriedigende Situation des Hauses Nr.17, mit seinem neuzeitlichen, überdimensionierten Eingang ins Einkaufszentrum und die schlechte Bausubstanz wird dabei mit der Neuformung des Gebäudes deutlich aufgewertet und architektonisch geklärt. Die beiden übereinander gestapelten Ausstellungsräume und der Veranstaltungssaal im Dachgeschoss lehnen sich an die Grossraumstruktur des Einkaufszentrums an und verbinden damit geschickt zwei a priori unterschiedliche Nutzungseinheiten. Es werden räumliche und strategische Voraussetzungen geschaffen, interessante Synergien möglicherweise zu nutzen.

Im Hofbereich wird das bestehende Ökonomiegebäude durch eine viergeschossige,
kleinmassstäbliche Baute ersetzt. Darin werden Bücherei und Verwaltung untergebracht. Sein Ausdruck erinnert an eine kleine Werkstatt, welche vom neu geschaffenen Hofraum profitiert. Die heutige Hinterhofsituation wird deutlich aufgewertet. Der Seiteneingang des Einkaufzentrums, die Wohnungszugänge der Zentrumsüberbauung werden über den Hof direkt mit dem Kirchenplatz verbunden. Damit wird die Durchlässigkeit und Qualität des öffentlichen Raumes, seine kleinräumige Struktur, wesentlich verbessert. Das Heimatmuseum wird im wörtlichen Sinn Bestandteil des Ortes, indem seine Bauten physisch zur Identität des Dorfkernes unmittelbar beitragen.
Der Entwurf überzeugt durch seine konzeptionelle Klarheit. Wenn Heimat bedeutet Identität zu schaffen, gelingt den Projektverfassern eine ausgezeichnete städtebauliche, funktionale und architektonische Antwort auf die sehr anspruchsvolle Aufgabe das neue Heimatmuseum im Dorf und in der Talschaft zu verankern und neu zu positionieren.

Das Projekt weist gute Voraussetzungen auf wirtschaftlich und nachhaltig realisiert zu werden.