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Begrenzt offener Ideen- und Realisierungswettbewerb | 06/2004

Freiraumplanerischer Ideen- und Realisierungswettbewerb Alexanderplatz (nach Überarbeitung)

Entwurf

Entwurf

Ankauf

Preisgeld: 8.000 EUR

office regina poly

Landschaftsarchitektur

KLAUS THEO BRENNER STADTARCHITEKTUR

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht



Die Arbeit zeichnet sich durch Stringenz und Klarheit aus: Der Alexanderplatz wird als steinerner Platz ausformuliert, die Passagen zur Planstraße 1 werden folgerichtig mit Bäumen bestückt, was jedoch nur teilweise zu realisieren ist. Der Platz selbst bekommt eine großzügigen, hochwertigen Granitbelag und wird bestimmt von großen Objekten:

Der Brunnen der Völkerfreundschaft bekommt ein Pedant auf der östlichen Platzhälfte, eine Verdoppelung, die kontrovers gesehen wird: dem Vorwurf des „Trivialen“ steht die positive Einschätzung einer Neuinterpretation und Einbindung des Bestehenden im neuen Platz gegenüber.

Als Pedant zur Weltzeituhr wird ein Medienkubus gesetzt, der - ebenfalls sehr plakativ – das Medienzeitalter mit weltweitem Netzwerk beschwört. Dieser Kubus erscheint weder in seiner Dimension noch in seiner möglichen Wirkung dem Platz angemessen.

Positiv wird die großzügige Nutzungsmöglichkeit gesehen, für Großveranstaltungen genauso geeignet wie für kleinere Aktivitäten und private Treffs. Dafür empfehlen sich insbesondere die beiden Augen des Platzes, die Brunnen. Auch die Nutzung der rückzubauenden Unterführung als Jugendtreff wird als positive Ergänzung des Angebots gesehen.

Ein wesentlicher Aspekt des Entwurfs wird in den unterschiedlichen Tag- und Nachträumen gesehen, die hier zumindest angedacht sind. Der ganze Alexanderplatz soll nachts durch die Ausleuchtung zu einer Art Idealplatz, die Verfasser sprechen von einem Circus Maximus – werden: Eine Idee, die fasziniert, deren Machbarkeit über die dargestellten Leuchten aber angezweifelt wird.

Kritisch wird die Arbeit unter dem Aspekt der gender mainstreaming Auflagen gesehen:Die angesprochene Duplizität der Brunnen beispielsweise wird eher als gelungener Versuch einer Darstellung gesehen als eine gendergerechte Unverwechselbarkeit. Dieses wird allerdings in der Jury äußerst kontrovers diskutiert.

Die Wegeführung auf und über den Platz ist barrierefrei möglich, wenn gleich gewisse notwendige Teilelemente – z.B. Pflasterbelagsanforderungen für Blinde entweder fehlen oder nicht ablesbar sind.

Der Entwurf liegt sowohl nach den Angeben des Verfassers wie nach überschlägiger Prüfung durch den Auslober im vorgegebenen Kostenrahmen.

Insgesamt stellt der Entwurf einen guten Ansatz für einen großstädtischen Alexanderplatz dar, dessen Stärke – trotz aller Diskussion in der stereometrischen Brunnenanlage im steinernen Platz liegt.
Lageplan

Lageplan

Perspektiven

Perspektiven

Piktogramme

Piktogramme