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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2010

Neubau eines Studentenwohnheimes in Weiden

2. Preis

Preisgeld: 13.150 EUR

HERLE + HERRLE Architekten BDA

Architektur

MPRDO Mauz Pektor Architekten PartGmbB

Architektur

grabner huber lipp landschaftsarchitekten und stadtplaner partnerschaft mbb

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext


Das Baugrundstück liegt an der Peripherie der Stadt Weiden, zwischen Süd-Ost Tangente, Tennisplätzen, Einfamilienhäusern, Fachhochschule und Ackerflächen. Die Heterogenität des Ortes verlangt einen starken, Identität stiftenden städtebaulichen Ansatz. Die Anordnung in einem lang gestreckten „U“ schafft einen Hof, der studentisches Zentrum ist und sich nach Westen zur Stadt und mit Blick ins „Tal“ hin öffnet. Die Anordnung gewährleistet den Schallschutz sowohl zur Tennisanlage im Norden, als auch zur Süd-Ost Tangente im Süden und den Parkplätzen im Osten hin. Der Umgebungsbebauung mit Sportanlagen und Fachhochschule wird in ihrer Maßstäblichkeit entsprochen.

Die Anordnung der Baukörper ermöglicht Zugänge zum Hof von den Stellplätzen im Norden und Osten, sowie über die Anbindungen zur Fachhochschule und zum Fahrradweg im Westen.
Alle Baukörper werden vom Hof aus über multifunktionale Laubengänge, die gleichzeitig Erschließung, Balkone, Fahrradabstellplätze und Treffpunkt sind, erschlossen. Die zweiseitig orientierten Einzelapartments sind im Norden und Osten angeordnet, die Wohngruppen im Süden. Die gemeinschaftlichen Nutzungen sind alle zum Hof orientiert, die Individualnutzungen „nach außen“. Der Gemeinschaftshof öffnet sich nach Westen und bildet durch die Abfolge von Platz- und Wiesenflächen einen fließenden Übergang in die Landschaft. Die zentralen Einrichtungen wie Hausmeisterbüro, Aufenthalts- und Waschraum liegen gut auffindbar direkt am Hof und sind, wie die Wohnungen für Behinderte, barrierefrei zugänglich.
Der Entwässerungsgraben an der Nordkante dient der Versickerung für Dach- und Oberflächenwasser und als optische Trennung zur Erschließungs- und Stellplatzanlage.
Die Spielplatzfläche ist weiterhin der Tennisanlage zugeordnet und erhält einen grünen Rücken mit Hecken zur Erschließungsfläche des Wohnheims.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit ist durch konsequente Betonung der Gemeinschaftsorientierung ausgezeichnet.
Der durch die Baukörper gebildete, zur Landschaft und benachbarten Hochschule nach
Westen hin sich öffnende Hof, ist das Herzstück der studentischen Anlage. Von ihm aus
sind alle Wohneinheiten über die ausreichend tiefen, zur flexiblen Nutzung und
Kommunikation einladenden Laubengänge, mit offenen Treppenanlagen erreichbar.
Die Topographie ist durch Höhenstaffelung der Baukörper und Freiflächengestaltung
aufgegriffen und zur Bildung interessanter Aufenthaltsituationen genutzt. Die Anbindung an das Fuß-/Radwegenetz und den Fahrverkehr, mit Situierung der Stellplätze im Osten und Norden ist überzeugend gelöst. Der vorhandene Spielplatz kann beibehalten werden.
Durch die Baukörperkonfiguration sind in Verbindung mit Festverglasung der Wohnraumfenster nach Norden und Osten im nördlichen und östlichen Bauteil die Belange des Schallschutzes (Sportlärm) ausreichend gelöst. Dabei verbleibt durch die beidseitige Orientierung der Einheiten eine natürliche Lüftungsmöglichkeit.
Die intelligente Koppelung der Nasszellen und Kochzeilen vermeidet die Bildung von
Flurflächen und schafft wohl proportionierte, klare Wohn- und Studierräume. Sämtliche
Nasszellen sind natürlich belichtet und belüftet. Die Wohngruppen zeichnen sich durch
angenehm geschnittene gemeinschaftliche Wohn- und Essbereiche aus.
Bei insgesamt hoher erkennbarer Gestaltungsqualität erscheint die Öffnungsverteilung in
den umhüllenden Lochfassaden manieristisch. Die Zuwegung und die Verteilung der
Treppenanlagen dienen einer guten Erkennbarkeit und Erschließung der jeweils
zugeordneten Wohneinheiten.
Bauphysikalisch zeichnet sich der Entwurf durch ein günstiges A/V-Verhältnis des
Baukörpers sowie einem hohen Dämmstandard der 3 Scheibenverglasung der Fassade
aus. Solare Gewinne durch die beiden Südfassaden beeinflussen die Gebäude-energiebilanz weiter positiv. In die elektrische Energieversorgung des Gebäudes soll eine PV-Anlage eingebunden werden. Die thermische Energieversorgung über eine Biomasseheizzentrale reduziert die CO² Emissionen weiter und kann wirtschaftlich umgesetzt werden.
Lageplan

Lageplan

Grundriss EG

Grundriss EG

Ansichten

Ansichten

Detailschnitt

Detailschnitt