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Offener Wettbewerb | 07/2010

Teilweise Sanierung - Bestandsumbau und Erweiterung Pflegewohnheim Rosenhain

3. Preis

balloon architekten ZT-OG

Architektur

Erläuterungstext


BESCHREIBUNG
Die Intention des Entwurfes ist es, die neu zu errichtenden Pflegeeinheiten, aber auch die bestehenden adaptierten Pflegeeinheiten und das Tageszentrum im Bestandsgebäude, als überschaubare, möglichst kompakte und autonome Einheiten zu definieren.
A STÄDTEBAULICHE ASPEKTE
Die beiden derzeitigen Gebäudeteile des Pflegewohnheimes, bestehend aus dem ´Haupthaus´ und dem ´Zubau´ werden optisch und funktionell voneinander getrennt. Der Turm wird entkoppelt und als eigenständiges Gebäude einer anderen Nutzung zugeführt. Die Trennung wird im vorliegenden Entwurf deutlich ablesbar durch eine räumliche Zäsur, die den Blick vom Vorplatz im Norden nach Süden freigibt.
Aus diesem neu geschaffenen Freiraum zwischen ´Haupthaus´ und ´Zubau´ führt eine ´Brücke´ in den südlich liegenden Neubau.
Der zweigeschossige Neubau ist im Grundstück zweiflügelig im Gelände eingebettet und mit der dazwischenliegenden Erschließungs- und Versorgungsbrücke am Bestandsgebäude angeschlossen. Das unter dem westlichen Flügel des Neubaus darunter liegende Parkgeschoss wird von der Max-Mell Allee erschlossen.
Der Zugang des Parkgeschosses ins Gebäude wird durch einen Lichthof geöffnet.

B ERSCHLIESSUNG
Der Hauptzugang erfolgt über die bestehende Zufahrtsstraße Rosenhaingasse im Norden. Dort befindet sich der bestehende Parkplatz mit dem Haupteingang, Besucherparkplätzen, Anlieferung, und Rettungszufahrt.
Von der Max-Mell Allee und von Westen kommend liegt zukünftig der Nebeneingang für den Neubau, der nicht nur für das Personal, sondern auch für Besucher und Angehörige, die mit dem Haus vertraut sind und nicht durch den Hauptzugang und die Verwaltung müssen, errichtet wird.
Der Nebeneingang für den Neubau kann auch über eine Freitreppe vom Vorplatz aus bequem erreicht werden.
Mit einem Verbindungsgang wird das neue Gebäude tangential an den Zubau angekoppelt, so dass ein störungsfreier Zugang zum Neubau möglich wird. Außerdem erhält der Verbindungsgang einen eigenen Zugang im Norden, damit Besucher, Personal und Bewohner die zum Neubau wollen, nicht notwendigerweise durch die Verwaltung, sondern direkten Zugang zum Neubau haben.
Im zweiten Untergeschoss, das als Parkgeschoss von der Max-Mell Allee erschlossen wird, befindet sich der Personaleingang der direkt an das Gelenk Erschließung- und Versorgungsteil angeschlossen ist und so kurze Wege ermöglicht.

C FUNKTIONALE ASPEKTE
Bestehender Zubau
Im Erdgeschoss des Zubaus wird nicht nur der zentrale Verwaltungsbereich sondern auch allgemeine Nutzungen wie die Versorgung der Bewohner mit Arztraum, Friseur untergebracht.
Die Wohngemeinschaften im 2.- 4. Obergeschoss des Zubaus werden durch einfache Maßnahmen attraktiver gestaltet. Ein zentraler Aufenthaltsbereich ist mit der Wohnküche nach Süden und einem Wohnbereich nach Norden offen gestaltet, wodurch den Bewohnern der Wohngruppen insgesamt ein neues offenes Wohngefühl vermitteln werden soll.

An der Ostseite des bestehenden Zubaues werden die Versorgungsräume (Wäsche, Personal-WC) neu errichtet.
Neubau
Das zweigeschossige Gebäude soll in zwei Trakten, die rechtwinkelig zueinander angeordnet sind, errichtet werden, mit einem dazwischen liegenden Versorgungs- und Erschließungsteil, um ökonomische kurze Wege zu ermöglichen.
Die Topografie des neuen Hauses wurde in Bezug auf das Grundstück flächensparend geplant: Der Ostflügel passt sich an das bestehende Gebäude und ans Gelände an, der Westflügel hebt sich an der Südseite über die Landschaft und öffnet sich zum darunter liegenden Parkdeck. Mit den freien Flächen am Grundstück können damit die Freilandsondernutzungen gewährleisten werden:
An der Ostseite des Zubaues befindet sich im Erdgeschoss die Freifläche der gerontopsychiatrischen Tagesstätte mit eigenem Zugang.
Die Freifläche der Sozialpsychiatrischen Station befindet sich an der Westseite im Untergeschoss.
Zwischen Zubau und Neubau befinden sich weitere zusätzliche Freizeiteinrichtungen die für alle Bewohnerinnen zugänglich sind.
Zimmer
Die Anordnung der Zimmer erfolgt gemäß dem Konzept der Wohngemeinschaft um den zentralen Aufenthaltsbereich.
Durch die Ausbildung von Nischen ist jederzeit eine Rückzugsmöglichkeit auch innerhalb des Aufenthaltsbereiches gewährleistet.
Es gibt einerseits den Bereich Küche und Essraum für Aktivitäten wo es auch …´lauter´…sein kann, und andererseits die ruhigere Aufenthaltszonezone, um den Kamin, im Bereich der Zimmer. Ein spezieller ´Lichtkamin´, transparent ausgeführt, bringt zusätzliches Tageslicht ´von oben´.

BAUABLAUF
Grundsätzlich sind die Bauphasen problemlos durchführbar. Zur sicheren Weiterführung des Betriebes muss lediglich zuerst der Neubau mit den 4 neuen Hausgemeinschaften errichtet werden. In dieser Zeit kann problemlos das bestehende Pflegeheim mit den Wohngemeinschaften in den Obergeschossen weitergeführt werden.
Danach kann der Abbruch und Umbau des Erdgeschosses und die Entkernung der Obergeschosse im bestehenden Zubau gleichzeitig stattfinden.

D ÖKONOMISCH-ÖKOLOGISCHE ASPEKTE
KONSTRUKTION/MATERIALIEN
Das statisch konstruktive Konzept der Neubauten sieht eine sehr wirtschaftliche Massivbauweise vor. Betonwände in Mantelbetonbauweise nehmen Elementdecken auf. Diese Decken erlauben eine rasche und kostengünstige Bauweise.
Die gesamte Erschließung der Infrastruktur und der Medien erfolgt über vertikale Schächte. Die horizontale Verteilung erfolgt in der Bodenkonstruktion und partiell in abgehängten Decken (nur Kleinflächen).
Die Fundierung erfolgt, vorbehaltlich eines Bodengutachtens, über eine WU- Bodenplatte.
Das Flachdach ist als ´Warmdach´ mit Gefälledämmplatten konstruiert.

Fassade: Vollwärmeschutz; an den außen liegenden Wohnräumen d.h. bei den Terrassen wird eine Holzverkleidung in großformatigen Panneelen vorgeschlagen.

ENERGIEEFFIZIENZ, BETRIEBS- UND WARTUNGSKOSTEN:

Allgemeines:
Die Neubau Bauteile werden in Passivhaus-Qualität mit Komfortlüftung und Wärmerückgewinnung konzipiert. Die erforderliche Energiekennzahl im Bereich < 15kWh/m2.a wird durch kompakte Baukörpergeometrie in Verbindung Fenster in 3-Scheiben- Wärmeschutzqualität und hochwärmegedämmten opaken Bauteilen sowie luftdicht ausgeführten Bauteilanschlüssen erreicht.
Passive Kühlmaßnahmen / Sommerlicher Wärmeschutz:
Neben der Vermeidung zu hoher solarer Lasten durch geringe Öffnungsanteile in der Fassade wird vor jedem Fenster ein außenliegender Sonnenschutz vorgesehen. Die raumwirksame, unverkleidete Stahlbeton Elementdecke stellt ausreichend Speichermasse zur Dämpfung etwaiger Temperaturspitzen zur Verfügung. Ebenso sind die Wohngruppen über die Fensterflügel querbelüftbar. Sommerliche Überwärmung kann unter üblichen klimatischen Voraussetzungen somit weitgehend ausgeschlossen werden.
Solaranlage:
Zusätzlich zur Fernwärmeheizung wird optional eine thermische Solaranlage vorgeschlagen, die ca. 300m² Brutto- Kollektorfläche umfasst. Die Wärmenutzung ist für die Warmwasserbereitung und unterstützend für die Raumheizung konzipiert. Vom Kollektor wird die Wärme in einem Pufferspeicher gespeichert. Überschüssige Energie wird der Stadt Graz angeboten.
Fotovoltaikanlage: Ca. 40m² Kollektorflächen werden für die Eigennutzung vorgesehen. Diese sind für einen autonomen und energieunabhängigen Betrieb der Pumpen und Aggregatanlagen konzipiert.
Vorkonditionierung, Abwärmenutzung:
Die mechanische Be- und Entlüftung erfolgt über ein Lüftungsgerät mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung. Die Außenluftansaugung erfolgt über Luft-Erdreich-Wärmetauscher.
Fassadengestaltung:
Aufgrund der vorgeschlagenen Materialien der Fassade (Putz, Holz) sind sehr günstige Instandhaltungskosten pro Nutzungsdauer zu erwarten.
Strukturplan

Strukturplan