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Einladungswettbewerb | 07/2010

Domsingschule

3. Preis

Hahn Helten Architektur

Architektur

Erläuterungstext

Domsingschule in Münster
Das Gebäude ist als signifikanter Solitär so an der Böselagerstraße positioniert, dass die
Domsingschule von dort aus als eine eigenständige Institution wahrgenommen wird . Der durch
Schlitze und Öffnungen gegliederte Ziegelmonolith ist additiv aus verschiedenen Formen zu
einem reduzierten vollplastischen Volumen gefügt, das in der Großform das Thema des
Hauses, die in einer schwebenden Form zusammengefassten Musiksäle, versinnbildlicht. Die
Form liegt auf kleineren Volumen auf, die die Innenräume mit dem Außenraum verbinden. Dem
Prinzip „Figur auf Grund“ folgend, wird sich das Gebäude als formaler Akzent von der großen,
horizontal gegliederten Fassade der Friedensschule, klar absetzen.
Erdgeschoss:
Der durch eine bogenförmige Wand gefasste Raum, der die musikalische Früherziehung
aufnimmt und der sich aus dem Eingang schiebende Körper mit Technik und Garderobe,
leiten die Schüler von der Böselagerstraße aus in die Mitte des Hauses.
Um diese von oben durch Tageslicht erhellte Mitte des Hauses gruppieren sich die Räume des
begleitenden Schullebens an, die entsprechend ihrer Widmung ihre Beziehung zum
vorgelagerten Aussenraum entwickeln; diesen mit einbeziehen:
Der Freitzeitbereich öffnet sich zum westlich gelegenen, durch Hecken gefassten Schulhof hin.
Er lässt sich teilen oder, mit dem Foyer verbunden, durch das zentrale Kiosk bei Festen als eine
Ebene bespielen. Dem Hausaufgabenbereich, der dem konzentrierten Arbeiten eine
abgeschirmte Atmosphäre bieten soll, ist ein ruhiger Hof vorgelagert. Beiden Bereichen sind
schaltbar Lagerflächen zugeordnet, um deren multifunktionale Nutzung auch zu ermöglichen.
Der Verwaltungsbereich ist mit Blick auf Schulhof und Foyer, entlang der inneren
Erschließungsachse, zwischen Haupteingang und Nebeneingang gelegen. Der Nebeneingang
nutzt das Treppenhaus, um darüber an Vormittagen einen direkten Zugang für die Schüler der
Friedensschule zum großen Probenraum im Obergeschoss anzubieten und nachmittags den
Zugang auch von Westen zu ermöglichen. Ein Kern fasst die Nebenfunktionen zusammen.
Obergeschoss:
Diese Ebene ist ganz der musikalischen Schulung des Domchores gewidmet. Beide
Probensäle werden über das Foyer dieses Geschosses erschlossen. Der Große Saal öffnet sich
nach Nordwesten. Ein Filter aus vertikalen Lamellen schützt vor Blendung und Aufheizung . Das
Innere des Raumes ist, ähnlich einem Musikinstrument, in Boden-, Wand-, und Deckenflächen
mit einer Holzverkleidung gefasst, um die Akustik maximal zu optimieren und Türen wie auch
Schränke schlüssig integrieren zu können.
Dieser Raumkonzeption folgt auch der kleine, nordostorientierte Probensaal , der jedoch keinen
ansteigenden Boden hat.

Zwischen beiden Sälen ist das Notenarchiv gelegen, das mit seinem Vorraum logistisch
reibungslos die Literaturausgabe organisiert. Dessen vorgelagerte Bewegungsfläche dient auch
als Zugang zum zweiten Rettungsweg, der von hier nach außen führt, um beide Säle
unabhängig vom zweigeschossigen Foyerbereich, direkt entfluchten zu können. Die Höhe des
Archives ermöglicht die Integration der Lüftungstechnologie in das kompakte Bauvolumen des
Hauses und die direkte Luftkanalanbindung beider Säle.
Die Stimmbildungsräume sind, in einem Riegel zusammengefasst, nach Südosten orientiert.
Dies ermöglicht, den Bereich fluchttechnisch direkt an das Haupttreppenhaus anzuhängen.
So ist es ohne besondere brandschutztechnische Maßnahmen möglich, die Kommunikation
der Geschosse über ein offenes Foyer zu gewähren. Ein großes Oberlicht führt über die große
zweigeschossige Wandfläche Tageslicht in die Mitte des Hauses, das diesen Ort wie ein Atrium
erlebbar macht.
Neben einem großen Lager ist auf dieser Ebene neben zwei „Unterrichtstoiletten“ eine weitere
Garderobe angesiedelt, um das Geschoss während des Betriebes funktional unabhängig zu
machen.
Konstruktion / Material:
Die Konstruktion des Gebäudes ist einfach und konventionell mit einer Ziegelfassade versehen.
Die kompakte Kubatur, die Gliederung der Fassaden, ermöglicht in Ausrichtung und
Dimensionierung der Öffnungen, einen die Werte der gültigen ENEV deutlich unterschreitenden
energetischen Standard. Die von der Friedensschule aus sichtbare Dachlandschaft ist mit
Gründächern versehen.
Die haustechnische Konzeption (siehe Anlage) sowie das brandschutztechnische Konzept
(siehe Anlage ) stellt sicher, dem geforderten Anspruch auf Wirtschaftlichkeit in Erstellung und
Betreibung des Gebäudes zu entsprechen.
Die klaren Raumformen, deren Proportionen und Oberflächen aller musikbezogenen Räume,
dienen der zweckentsprechenden akustischen Optimierung, um ideale Arbeitsbedingungen für
die Musikausbildung zu schaffen.
Die neue Domsingschule in Münster ist ein Gebäude, das über sein inneres und sein äußeres
Erscheinungsbild der Institution sein Gesicht gibt.
Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss OG

Grundriss OG