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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2010

Neubau eines Studentenwohnheimes in Weiden

3. Preis

Preisgeld: 9.250 EUR

Schleifenheimer Architekten

Architektur

Dmitry Boykov, db-arch studio

Visualisierung

club L94

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Freiraumkonzept Studentenwohnheim Weiden

Das landschaftarchitektonische Konzept folgt dem übergeordneten städtebaulichen Konzept, indem es die Ausrichtung des Landschaftsbandes formal ergänzt und räumlich unterstützt. Dabei werden vorhandene Elemente aus der umgebenden Landschaft wie Baumreihen, Hecken und das Schilf des Entwässerungsgrabens aufgegriffen und linear angeordnet.
Ein breites Schilfband begleitet die Wegeverbindung vom FH-Campus zum neuen Wohnheim bis in den Gemeinschaftshof hinein und dient vor den Wohneinheiten des Erdgeschosses gleichzeitig als Pufferzone. Ein Wasserbecken am Ende des Bandes übernimmt neben seiner gestalterischen Qualität für den Hof gleichzeitig die Funktion eines Wasserauffangbeckens für die anfallenden Dachwasser und die Oberflächenentwässerung des Grundstücks. Die den Höhensprung zum Vorplatz aufnehmende Wand könnte mit einem an ihr herablaufenden Wasserfilm zur Aufenthaltsqualität des Hofes beitragen. Die Mitte des Hofes bietet eine mit Zierkirschen überstellte Aufenthaltsfläche für gemeinschaftliche Veranstaltungen der Wohnheim-Bewohner wie Grillfeste oder Wohnheim-Partys.

Über eine großzügige Freitreppe gelangt der Besucher auf den Vorplatz zwischen Wohnheim und neuem Parkplatz. Der Vorplatz übernimmt zum einen die Funktion eines repräsentativen Eingangs zum Wohnheim vom öffentlichen Fuß- und Radweg aus, zum anderen wird hier ein Treffpunkt für die Studenten vor den Gemeinschaftsräumen angeboten. Eine Bankreihe lädt zum Sitzen ein und trennt gleichzeitig den öffentlichen Eingangsbereich vom halböffetnlichen Bereich vor der Hausmeisterwohnung. Eine Fläche für Fahrradabstellbügel entlang einer den neuen Parkplatz abschirmenden Heckenreihe bildet den Abschluss des Platzes.

Der neue Parkplatz wir über die bestehende Zufahrt des Tennisvereinsparkplatzes angefahren. Er ist mit Bäumen überstellt und beherbergt 35 Stellplätze aus versickerungsfähigem Material wie Schotterrasen oder Rasenpflaster.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Verfasser schlägt zwei L-förmige Baukörper vor, die einen zentralen Innenraum bilden.
In der Folge entwickelt die Arbeit eine weiterführende zentrale Achse zu einer möglichen
modularen Entwicklung der Fachhochschule. Dieser Gedanke ist gut nachvollziehbar.
Die Erschließung des Studentenwohnheims mit der Abfolge Parken, Vorplatz, Tiefhof mit
zentralem Grillplatz ist sehr ansprechend, wenngleich eher städtisch in der Wirkung.
Unprätentiös umspielt der Verfasser den Geländesprung. Die angebotenen Wasserbecken versprühen einen hohen innenräumlichen Charme und schaffen zugleich auch die notwendige Distanz zu den unteren Wohnbereichen. Die angebotenen Laubengänge nach Norden bieten ein angemessenes Erschließungssystem.
Die vorgeschlagenen Wohnbereiche sind gut nutzbar, bieten teilweise aber im
Untergeschoss bei den Wohngruppen nicht immer eine optimale Lösung. Hausmeisterwohnung und Cafeteria sind in Art und Form sinnvoll kombiniert.
Die Transmissionswärmeverluste werden durch ein günstiges A/V-Verhältnis sowie hohem Wärmedämmstandard minimiert. Solare Gewinne durch transparente Südflächen können den Heizenergiebedarf weiter reduzieren.
Die Energieversorgung soll über eine gebäudeintegrierte Heizzentrale mit Wärmepumpe
erfolgen. Diese ist wirtschaftlich mit einer Solarthermieanlage gekoppelt, die jedoch wenig
Deckung am Heizwärmebedarf haben wird.
In Summe handelt es sich um ein wirtschaftlich realisierbares und sinnvolles Energiekonzept.