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Nichtoffener interdisziplinärer Planungswettbewerb nach RPW | 07/2010

Erweiterung Alexander von Humboldt Gymnasium in Konstanz

2. Preis

Dietrich | Untertrifaller Architekten ZT GmbH

Architektur

Mader Flatz Schett ZT GmbH

Bauingenieurwesen

Erläuterungstext

Städtebau & Architektur

Das Alexander-von-Humboldt Gymnasium greift neben dem architektonisch wertvollen Gebäude der Handwerkskammer zum Seerheinufer vor und reiht sich dort prominent in die Fluß- Skyline ein. Der Erweiterung des Gymnasiums kommt durch die stark frequentierte Uferpromenade und durch massive Fernwirkung des Baukörpers ein besonderer Stellenwert zu. Nähert man sich dem Schulkomplex über den Rheinsteig, entlang der ‚Unteren Laube‘ präsentiert sich der Baukörper als Fügung der unterschiedlichen Bauabschnitte. Die Fassade zeigt im Anschluß an das Altgebäude zwei Volumen die das Fassadenrelief umgreifen. Vertikale Metalllamellen die in Teilbereichen die bestehende Fassade des 2. Obergeschosses miteinbeziehen, strukturieren die Ost- und Westfassade und bieten einen baulichen Sonnenschutz. Zum Seerhein nimmt die Aufstockung farblich Bezug zu den Steildächern der Nachbargebäude auf und respektiert damit die Trauflinie der Umgebung. Der Zubau wird über einen zurückgesetzten, transparenten Steg vom Altbau erschlossen. Die bestehende Loslösung des Gebäudes vom Altbau, über eine starke Fuge, wird übernommen.

Funktion & Nutzung &Betrieb

Die Räumlichkeiten der Biologie werden kaum beeinträchtigt. Jedoch wird zur besseren Erschließung der Neubau mit dem Hauptgang des Altbaus verbunden. Um eine schlüssige Vertikalerschließung und einen kurzen 2. Fluchtweg zu gewährleisten bzw. zur Erfüllung der Forderung nach Barrierefreiheit, wird die bestehende Treppe inklusive Lift in das neue Obergeschoß verlängert.

Das Konzept sieht eine Orientierung des Ganztagesbereiches mit vorgelagerter Loggia zum Seerhein vor. Die Klassen sind west und ostseitig orientiert. Die Fensteröffnungen oder Fensterbänder werden an die bestehende Struktur angeglichen, jedoch rücken diese durch die vorgesetzten Lamellen optisch in den Hintergrund. Der Erschließungs- und Ganztagsbereich orientiert sich in Süd-Nord Richtung durch und ist zwischen den Klassentrakten situiert.

An den Enden bieten Freiflächen Aufenthaltszonen mit differenzierten Qualitäten. Die klare Ausrichtung zum Seerhein, offeriert einen wundervollen Ausblick in prädestinierter Lage. Mit dieser Aussichtsplattform wird eine hohe Aufenthaltsqualität für die unterschiedlichen Nutzungen der Multifunktionszonen erreicht. Als Pendant zur abwechslungsreichen Orientierung zum Seerhein, befindet sich südlich, zum Innenhof des Gebäudeensembles hin, ein Dachgarten. Als Rückzugsbereich für entspannende und kreative Pausen, bietet diese grüne Oase auch Raum für Biologie Schulprojekte. Zusammen mit der Terrasse stellt die Aufenthaltszone einen besonderen Wert für die gesamte Schule dar.

Das funktionale Konzept sieht eine multifunktionale Nutzung der gesamten Fläche über der Sporthalle vor. Das vorliegende flexible Raumgefüge ermöglicht ein abwechslungsreiches Bespielen von Räumen, was durch die Einführung der Ganztagesschule notwendig geworden ist. Die multifunktionale Ausrichtung ermöglicht Raumkonstellationen die sowohl kleine als auch größere Veranstaltungen ermöglichen. Dabei eignet sich die Erschließung und das Raumgefüge auch für eine externe Nutzung.

Erstellung

Das Dach über der Turnhalle wird ertüchtigt indem die Stahlträger mit einer 12 cm starken Ortbetondecke verbunden werden. Als „verlorene Schalung“ werden Holorib-Bleche verwendet. Um dem Brandschutz Rechnung zu tragen, werden die Stahlträger mit einem entsprechenden Anstrich versehen oder verkleidet. Die bestehende Dachkonstruktion über dem Zubau 2008 ist mit einigen punktuellen Verstärkungen in der Lage die zusätzliche Nutzlast aus dem Schulbetrieb zu übernehmen. Das heißt, die Nutzlasten, die auf den Boden der neuen Etage einwirken, werden gleich wie die bisherigen Auflasten Schnee und Kies ins Fundament abgetragen. Im Gangbereich wird die Bauabschnittstrennfuge mit auf Schwellen gleitende KLH- Träger überbrückt.
Die neue Dachkonstruktion aus großformatigen, vorgefertigten Hohlkastenträgern wird auf Wandelemente in Holzrahmenbauweise aufgelegt. Die lastabtragenden Wände stehen alle direkt auf den Tragachsen des Bestandes. Durch die gewählte Konstruktion wird sichergestellt, dass die Unterkonstruktion durch möglichst gleichmäßig verteilte Linienlasten beansprucht wird und Lastkonzentrationen vermieden werden. Die Zusatzbeanspruchung der Fundamente liegt dank des Leichtbaues nur bei etwa 15 %.

Ökologie

Die Ausführung der Aufstockung der Leichtbauweise aus Holz in Form von Hohlkastenträgern und Massivholzelementen schafft ein ökologisch und energetisch optimiertes Gebäude. Die Verwendung des CO² neutralen , nachwachsenden Rohstoffes Holz stellt neben einer energetisch optimierten Gebäudehülle den Hauptaspekt ressourcenschonenden Bauens dar.