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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2002

Landesgartenschau Trier 2004

Übersichtsplan

Übersichtsplan

Ankauf

RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten

Landschafts- / Umweltplanung

Erläuterungstext

Erläuterungstext Wettbewerb Landesgartenschau Trier 2004


Die Qualität des neu entstehenden Stadtquartiers Petrisberg ist durch Außenbezüge, Diffusion und Außenorientierung geprägt.
Die intensiv nutzbaren „ Fugen“ hoher Gestaltungsqualität, zwischen den Wohnbereichen richten sich nach dem in Teilen noch vorhandenen römischen Stadtgrundriss der Talstadt Triers aus.
Zielpunkte zweier dieser Freiraumachsen sind einmal der Dom/Liebfrauenkirche und die Palastaula (Basilika) / Kurfürstliches Palais, wichtige und markante Bauwerke der Trierer Stadtgeschichte.
Die beiden Kubaturen bestimmen in ihrer Ausrichtung und Tiefe, Materialität und Bauweise, die Lage, Gestaltung, Themeninhalte und Dimension der Fugen.

Hierdurch erhält das neue Stadtquartier nicht nur Öffnungen zur Talstadt, sondern eine Verzahnung mit der Stadt, basierend auf historischen Strukturen, direkter visueller Anbindung und thematischer Verknüpfung.
Diese „Kommunikation“, welche von beiden Seiten, Talstadt und Petrisberg erfahrbar ist, lässt die historische Verbindung wieder aufleben.
Sich an der Hangkante, Waldgrenze befindende architektonisch herausgeschobene Plateaus markieren den Petrisberg und kommunizieren auch mit ihrer Materialität, Domsandstein oder römisches Ziegelmauerwerk, mit den Zielbauwerken in der Stadt.

Die Umorientierung der Fugen auf die römische Stadtstruktur geschieht bei gleichzeitiger Beibehaltung der effizienten Flächenbelegung und Nutzungsmöglichkeit der angrenzenden Baufelder.
Parallel zu den Fugen orientiert sich die Freiraumachse der Querung, die Decumanus Petri, ausgeprägt als langgezogene Achse mit angehängtem Winkel, dem Cardo Petri.
Sie überwindet die räumliche Trennwirkung des ehemaligen Kasernengeländes und verbindet Pferdemarkt und Hauptbahnhof (visuell), Kreuzweg, Kapelle, Fernsehturm, Petrisberg, Wasserglobus, Sattelpark, Höhenstadtteile und Universität miteinander.
Im Bereich der Talhanglage ist sie terrassiert.
Sie dient als fußläufige Verbindung und Sammler der unterschiedlichen Nutzungsräume.
Als räumlich gefasster Winkel, dem Verlauf der Höhenlinien entsprechend, bildet sie im Bereich des südlichen Sattelparks die sanft abgetreppte Raumkante der Talmulde und definiert gleichzeitig den Übergang in die freie Landschaft.

Diese überlagernd führen verdichtete Gehölzbänder, bestehend aus Walnuß, Eßkastanie, Speierling, Wildbirne und –kirsche und andere Obstgehölze die angrenzenden Siedlungen an den Sattelpark Süd heran.
Sie strukturieren die Freifläche des Sattelparks und öffnen den Raum ins Brettenbachtal.
Als zweite, sich unterordnende Gehölzstruktur sind Bestände des roten Weinbergspfirsichs als Leitgehölz im Bereich des Sattelparks konzipiert. Somit
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entstehen im Kontext mit der Mauerstruktur kleinteiligere Freiräume, die Pfirsichterrassen, mit hoher Aufenthaltsqualität bei einer übergelagerten großräumlichen Struktur.
Der sich auf diesem Plateau befindende Sportplatz wird auf die Freifläche, reserviert für Freizeitnutzungen, verlagert.
Die Thematik der Niederschlagswasserbewirtschaftung wird im Bereich der Eingangsachse und der „ Domfuge“ mit offenen, erlebbaren Wasserflächen beantwortet, in den anderen Teilflächen sind die Retentions- und Versickerungsflächen adäquat der Planungsvorgabe verortet.

Im Bereich des Landschaftsparks Petrisberg wurden neben den Räumen der Fugen Lichtungen parallel zur Hangkante für den Promenadenweg geschaffen.
Die vegetativ bepflanzten Flächen der Hangfugen werden mit einfarbig blühenden Kleinsträuchern geplant, wie z.B. Ginster, um zeitweise im Jahresverlauf eine starke Markierung der Fugen und ihrer Stufen zu erreichen.
Das ehemalige römische Hügelgrab „Franzens Knüppchen“ wird bis auf den angrenzenden Baumkranz freigestellt und ermöglicht so eine direkte Sichtbeziehung vor allem zur Porta Nigra.
Neben der neuerlichen Wirkungsentfaltung der unterschiedlichen Landschafts- Kulturräume werden für die Landesgartenschau trierspezifische Themenschwerpunkte gewählt, basierend auf der Stadtgeschichte, Trierer Persönlichkeiten, naturräumlicher Gegebenheiten und angrenzender Institutionen.
Die Titel dieser Bereiche und der Themengärten sind auf den Plänen vermerkt.

Im Bereich der zukünftigen Wohnbebauung werden auf den Baufeldern temporäre Pflanzflächen bei vorbereiteter Erschließungsstruktur angelegt, so dass neben der Nutzung dieser Flächen das Verdeutlichen zukünftiger Strukturen eine Vermarktung fördert.
Alle intensiv gestalteten Flächen sind auch Bestandteil der Dauerkonzeption des Stadtquartiers Petrisberg mit seinen angrenzenden Freiräumen.

Kunst in Form von Skulpturen und Landmarken wird im Strahlungsbereich der Fugen an markanten Wegepunkten und –plätzen vorgesehen, so dass mittels dieses Instrumentes die Blickführung einerseits zwischen Talstadt und Petrisberg und andererseits zwischen Petrisberg und dem Unigelände gestärkt wird.
Lageplan M 1:1.000

Lageplan M 1:1.000

Lageplan M 1:500

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