Umbau und Sanierung des Gebäudes AB der Hochschule Bremen

Konzept

Das von Weitem sichtbare AB Gebäude repräsentiert die Hochschule Bremen innerhalb des Stadtraums und stellt die Visitenkarte der Hochschule dar. Der fortschrittliche und innovative Charakter der Hochschule soll sich im Stadtraum deutlich abzeichnen. Die Wissenschaft soll nach dem Motto der Hochschule Bremen – „Science in the city“ – durch eine innovative Fassade zeichenhaft mit der Stadt in Kontakt treten und kommunizieren.

Die Idee für die neue Fassade basiert auf einem simplen mathematischen Prinzip. Die Fassade wird in gleiche quadratische Elemente von 1.35 x 1.35 aufgerastert. Die einzelnen Reihen verschieben sich untereinander auf Basis des Goldenen Schnitt. Es entsteht eine abwechslungsreiche Grundstruktur ohne Kreuzfugen. Das Logo der Universität wird in Form einer Spirale auf die Fassade projiziert. Die Fibonaccispirale ist das Bindeglied zwischen Wissenschaft, Natur und Architektur.
Das quadratische Grundmodul wird mit drei verschiedenen Streckmetallqualitäten, die unterschiedliche Transparenzgrade aufweisen belegt. Durch die unterschiedlichen Transparenzen, entsteht ein lebendiges Fassadenspiel, das von Weitem als die aufgerasterten Pixel des Spiralmotivs erkennbar wird. Das Spiel mit unterschiedlichen Transparenzen und Texturen verleiht der Fassade eine scheinbare Plastizität, die in spannungsvollem Kontrast zur einfachen Gebäudekubatur steht.

Das Grundprinzip ist die Einfachheit – mit minimalen Variationen (die Verschiebung der Elemente untereinander und die unterschiedlichen Materialien) entsteht ein komplexes Fassadensystem. Dieses Konzept inspiriert sich an der Fraktaltheorie, die natürliche oder künstliche Gebilde oder geometrische Muster analysiert, die einen hohen Grad von Skaleninvarianz bzw. Selbstähnlichkeit aufweisen.
Aus der Sonnenstandsanalyse geht hervor, dass auf keiner Seite auf den sommerlichen Sonnenschutz verzichtet werden sollte. Die Fassaden werden daher alle gleich behandelt. Die Fassadenverkleidung reagiert dennoch sensibel auf die unterschiedlichen Bereiche und Funktionen. Im gesamten Gebäude wird der die Fläche zwischen den bestehenden Brüstungselementen komplett verglast.
Im Bereich der Verwaltungs- , Seminar-, und Laborflächen werden lange schmale Fensterbänder in die Streckmetallverkleidung eingeschnitten. Ein Teil der dahinterliegenden Verglasung bleibt von der transluzenten Streckmetallverkleidung überdeckt. So wirkt die Fassade von außen sehr flächig, von innen ist der Grundsonnenschutz bereits durch die Streckmetallverkleidung im oberen Bereich der Fenster gewährleistet, während im unteren Bereich die freie Durchsicht garantiert ist. Das so entstehende interessante Wechselspiel von Transparenz und Transluzenz unterstreicht den innovativen Charakter der Fassade, die nicht nur wie ein Kleid vor die Brüstungselemente gehängt wird, sondern auch den Charakter des Innenraums mitgestaltet. Die geschlossenen Bereiche der Fassade werden komplett mit Streck-metall verkleidet.

Auch die Gemeinschaftsflächen und der große Hörsaal im Staffelgeschoss werden komplett mit den Streckmetallelementen verkleidet, die in diesen Bereichen die dahinterliegenden Glasflächen vor der Sonneneinstrahlung schützen. Hier ist kein individuell steuerbarer Sonnenschutz erforderlich.
Die Streckmetallverkleidung bewahrt durch eine bloße farblose Lackierung ihren metallisch glänzenden Charakter. Die Fassade wird zur glänzenden Haut, die je nach Sonneneinstrahlung das Licht reflektiert oder absorbiert, so dass sie je nach Sonnenstand einen massiven, oder entmaterialisierten Charakter erhält.