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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2010

Städtebaulicher Ideenwettbewerb Wintergartenstraße/Querstraße Leipzig

Perspektive

Perspektive

4. Preis

Preisgeld: 10.000 EUR

RKW Architektur +

Architektur

archlab

Visualisierung

Modellbau Henschel

Modellbau

Erläuterungstext

WINTERGARTEN AREAL LEIPZIG

Offenheit als Prinzip
Nach dem Komplementärprinzip wird das Areal durch einen kompakten, polygonalen Baukörper bestimmt, kausal ergänzt durch einen gleich großen Freiraum. Dieser generiert die stadträumlichen Verknüpfungen ins Grafische Viertel und den Leipziger Osten.
Das Hochhaus bekommt einen eigenen, angemessenen Stadtplatz. Er öffnet sich über seine gesamte Breite zum Promenadenring. Die einzigartige Qualität des Platzes erwächst aus der Urbanität eines frei bespielbaren Raumes mit Objektkunst, Freisitzen und Spielangeboten.
Der neue Stadtblock aktiviert als Initialzündung die Umgebung und bildet mit ihr das neue Wintergarten Areal Leipzig. Die angrenzende Schützenstraße tritt aus dem Schatten und wird zur attraktiven Platzkulisse. An der Wintergartenstraße und der Querstraße bilden sich verkehrsberuhigte, individuelle Straßenräume nach Art einer typischen Leipziger Geschäftsstraße.
Die Höhenentwicklung des Baukörpers orientiert sich am Horizont der Umgebung. Die westseitige Fassade des Areals bildet mit Victors Residenz das markant vom Ring wahrnehmbare Tor zum Leipziger Osten.

WAL
Das WAL ist mit seinem internationalen Anschluss durch die direkte Bahnhofsnähe und die Innenstadtlage der optimale Standort für Design-, Medien-, Unterhaltungs-, Games-, IT- und Technologiefirmen. Offene Plattformen und Gärten bieten Raum für kreative und dynamische Arbeitsprozesse, für ein
designorientiertes Hotel, ein Headquarter (LWB) und ein 24/7 Kindergarten.

Grün I. Plattform
Die öffentlich nutzbaren Bereiche erstrecken bis ins 1. Obergeschoss. Sie bilden eine großzügige shared space scape, die temporär durch flexible Wände geteilt werden kann. Service und Catering werden direkt vom Hotelbereich angeboten. Öffnet man alle Wände, bietet sich auf einer Fläche von 2x ca. 3000m² eine Messe- und Veranstaltungslandschaft, eine ideale Heimat für individuelle Events (Designers Open, Technik-Phänomene, Internetmuseum).

Grün II. Atrium
Das Atrium ist das grüne Herz des Hauses. Als Wintergarten schafft es enorme energetische Vorteile (Nullenergiehaus).

Grün III. Dachlandschaft
Die abwechslungsreiche Dachlandschaft bietet ab dem 4. Obergeschoss attraktive Räume für besondere Nutzungen mit unmittelbarem Freiraumbezug (Kindergarten, Fitness/Wellness). Dieser Regenwasser speichernde CO2- Puffer ist vom Wintergartenhochhaus schön anzusehen und für ist alle WAL Mieter
Ort der Regeneration und Erholung (Workout auf dem Loop). Unter der Dachlandschaft entstehen interessante Innenräume.

Fassade
Das Fassadenraster variiert umlaufend maßstäblich entsprechend den gegenüberliegenden Fassaden. Das bedruckte Glas der geschlossenen Flächen ist in seiner Farbgebung an das Hochhausrot angelehnt. Das Medienband (LED) ist die dynamische Präsentationsplattform der Nutzer: Werbung, Kommunikation, Medienkunst, Programmankündigungen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Neubauvolumen kann und will zunächst als städtebauliche Großform gelesen
werden. Diese unterstreicht auf eine selbstverständliche Art und Weise die
wichtigen Wegebeziehungen in den Leipziger Osten: entlang der Wintergartenstraße
und Richtung der Kreuzung Schützenstraße / Querstraße. Gleichzeitig
reagiert das Gebäudevolumen maßstäblich auf den Rücksprung der Gebäude
an der Querstraße sowie auf das Hochhaus und die Lage der Straßenbahnhaltestelle.
Über die drei Gebäuderücksprünge im Neubau wird das zentrale Atrium erschlossen,
das wichtige querende Gebäudedurchwegungen ermöglicht. Dadurch,
dass und wie der Neubau sein Volumen im nordöstlichen Grundstücksteil akzentuiert,
erhält das Wintergartenhochhaus angemessenen Raum. Gleichzeitig kann
seine Attraktivität als Wohnort wegen der neuen Architektur gesteigert werden.
Die Bebauung formuliert gegenüber dem Hauptbahnhof eine explizite, aber sich
aus dem Gesamtvolumen ergebende, selbstverständliche Kopfsituation. In der
Höhe reagiert der Neubau auf die verschiedenen Nachbarschaften.
Der Ortsname „Wintergarten“ wird zu einem städtebaulichen und architektonischen
Thema gemacht:
• mit dem mittigen Atrium als „Grünes Herz“ und Klimapuffer
• mit Dachbegrünung und
• mit den architektonischen Programmteilen innenliegender Gartenräume
Mit rot bedruckten Fassadenflächen soll auf das Rot des Hochhauses reagiert
werden.
Die Schaffung eines privat kontrollierten öffentlichen Raumes wie in diesem
Entwurf wäre zwar eine Bereicherung für die öffentlichen Räume der Stadt, wirft
jedoch Fragen der Kontrolle, des Unterhalts und der Finanzierung auf. Und so
sympathisch die „grünen“ Programmteile des Projektes sind, wirken sie insgesamt
etwas forciert und zwiespältig.
Aber auch ohne Atrium und reduziert auf seine drei Baukörper stellt der Entwurf
volumetrisch sehr interessante räumliche Bezüge her.
Die Vorschläge zur Attraktivierung und Belebung des Platzes um das Hochhaus
herum sind zu vage, um die notwendigen Raumqualitäten sicher zu stellen. Insgesamt
erscheint die architektonische Anmutung des Vorschlages entweder zu
schematisch oder zurückhaltend, aber vielleicht der Planungsstufe eines städtebaulichen
Ideenwettbewerbes angemessen.
Der Vorschlag, zur besseren Ausnutzung des Platzes Teile der Schützenstraße als
„Shared Space“ besser auszugestalten, stellt einen zumindest diskutierenswerten
Aufwertungsversuch dar. Die Lage der Tiefgaragenzufahrt von der Querstraße
aus ist aus verkehrlicher Sicht richtig.
Perspektive West

Perspektive West

Lageplan

Lageplan

EG

EG

1. OG

1. OG

3. OG

3. OG

Ansicht Nord

Ansicht Nord

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Schnitte

Schnitte