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Sonstiges Vergabeverfahren | 07/2010

Städtebauliches Gutachterverfahren Binnenhafen-Nooröffnung Eckernförde

Finalist

raumwerk Gesellschaft für Architektur und Stadtplanung mbH

Architektur

club L94

Landschaftsarchitektur

OBERMEYER Gruppe

Verkehrsplanung

Erläuterungstext

Konzeptansatz Freiraum
Der Entwurf steht im Sinne der Stadtreparatur. Gleichzeitig soll die Bedeutung dieser wichtigen Nahtstelle städtebaulich/freiräumlich und funktional wieder erlebbar gemacht werden.
Kern der Arbeit bildet die Durchdringung der beiden Elemente “Stadt” und “Uferlandschaft” in einer gemeinsamen Ebene. Diese Gleichzeitigkeit räumlicher Qualitäten schafft einen neuen zentralen Ort mit wichtiger Gelenkfunktion für die ganzheitliche Entwicklung Eckernfördes. Diese neue Mitte wird als zentraler Platz und städtische Bühne ausgebildet. Sie ist repräsentativer Ankunftspunkt für Besucher und Touristen - ein offener, oszillierender, vielfältig nutzbarer Raum, der viele Verbindungen und direkte Zugänge zum Uferpark Windebyer Noor, zum Binnenhafen und zur historischer Altstadt mit umgebender Strandpromenade schafft.
Logische Konsequenz dieses Konzeptes ist die vorgeschlagene Verlagerung des „ Eckenförder Bahnhofs“ als regionalen Haltepunkt an seinen historischen Ursprung innerhalb des Planungsareals.

Freiraum
Kernelement des Freiraumkonzeptes ist die Verbindung der Nooröffnung mit dem Binnenhafen zu einem durchgängig erlebbaren Wasserarm.
Ursprünglich war Eckernförde eine vom Wasser und grüner Landschaft umgebene Altstadt mit einer einzigen Brückenverbindung über den Wasserarm zwischen Ostsee und Noor. Das Freiraumkonzept orientiert sich an dieser historischen Ursprungslage der Stadt Eckernförde und überträgt dies in die heutige Situation.
Durch die neue Nooröffnung wird das Windebyer Noor und die Norderhake mit dem Innenhafen und schließlich mit der Ostsee vereinigt. Die Verbindung zwischen der Altstadt und den nördlichen Stadtteilen wird nach der historischen Vorlage über ein Bindeglied erreicht. Dieses Bindeglied grenzt an die Hafenpromenade und nimmt in Form eines neuen öffentlichen Platzes alle verbindenden Funktionen auf.

Die Reeperbahn und die Langebrückstraße werden über den neuen Noorplatz mit der Noorstraße und dem Mühlenberg verbunden. Der „Noorplatz“ öffnet sich nach Norden zur Ostsee und nach Süden zur Nooröffnung über großzügige Freitreppen (Noorstufen und Hafenstufen) und erzeugt dadurch vielfältige Sichtbeziehungen auf das Wasser und die Landschaft. Durch einen Baumrahmen aus geschnittenen schwedischen Mehlbeeren wird ein neuer Platzraum geschaffen, ohne die Sichtbeziehungen zu den Wasserseiten zu verstellen. Dieser grüne Platz erhält eine multifunktionale Organisation. Er kann durch die großen Rasenflächen aus Schotterrasen zum temporären Festplatz bei Veranstaltungen wie dem Hafenfest werden, bietet jedoch auch hohe Aufenthaltsqualität durch Spielplätze und Bänke unter Bäumen. Durch die angrenzende neue Bebauung besteht zudem die Möglichkeit für Außengastronomie auf dem Platz.
Das Umfeld des Platzes zieht sich durch einen einheitlichen Betonplattenbelag zusammen. Dieser wird aus dem Material der neuen Hafenpromenade generiert. Dadurch werden zudem die Wegebeziehungen zwischen der Altstadt und der Neustadt gestärkt, die zum Teil direkt über den Platz führen und so für eine optimale Vernetzung der Stadtseiten sorgen.
Der Noorkanal ist nicht direkt sichtbar, wird aber für den Besucher und Betrachter erlebbar gemacht. Der Kanal besteht aus einer Reihe von linearen Öffnungen die mit Metallrosten belegt sind. Durch eine spezielle Lochstanzung wird das Bild von schwimmenden Fischen auf die Roste gebracht. Zentraler Bestandteil des Noorkanals sind die Wasserspiele, welche aus aufeinander abgestimmten Reihen von Fontänen, Wasser- und Nebeldüsen bestehen. Auch hier stehen die Fische in assoziativer Weise Pate – Die Wasserstrahlen die von Rost zu Rost „springen“ erinnern an springende Fische. Gespeist werden die Wasserspiele durch Windebyernoorwasser. Das Zusammenspiel von Licht und Wasser ist elementarer Bestandteil des Erlebniswertes des Noorkanals. So heben von Licht hervorgerufene Reflexionen des Kanalwassers und eine Illuminierung der Fontänen dieses Element auch bei Dunkelheit und in kälteren Jahreszeiten hervor. Unter den Rosten entsteht ein Austausch zwischen Hafen und Nooröffnung, sodass für Fische die Möglichkeit zur Wanderung besteht.
Der Innenhafen behält seine Funktion als Anlegeplatz für Schiffe und Boote. Durch die Erweiterung der Kaianlagen in Form von Holzstegen oder Pontons werden diese zu den „Hafenterrassen“. Sie sind der neuen Bebauung vorgelagert und dienen als sonniges Plätzchen am Hafen für Außengastronomie.
Parallel zu Noorstraße und Vogelsang wird nördlich des Hafens die neue städtebauliche Kante von einer Landschaftspromenade durchsetzt. Die Erdgeschosszonen werden von einem öffentlichen Raum umspielt. Locker verteilte Baumgruppen verbinden den Hafen über mehrere Grünflächen mit dem Marinehafen im Westen und über den Norderhakeweg südlich des Gewerbegebiets mit der Landschaft im Osten.

Das Thema Holz verbindet die Ostsee mit dem Windebyer Noor, Holzstege entlang der Wasserkanten und die Holzlounge auf dem Platz unter den Bäumen heben den maritimen Ort hervor.

Im Stadtgebiet entstehen mit dem Noorpark und dem Stadtpark an der Festhalle zwei neue öffentliche Parkanlagen.