modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 08/2010

Bereich ZOB-Kiel - Zentraler Omnibusbahnhof mit ZOB-Parkhaus und ergänzende innerstädtische Nutzungen

Perspektive Hafenpromenade

Perspektive Hafenpromenade

3. Preis

Steinwender Architekten GmbH

Architektur

BDC Dorsch Consult Ingenieurgesellschaft mbH

Verkehrsplanung

Erläuterungstext

Städtebauliche Idee, Konzeption

Das knapp 9.000 qm große Areal des derzeitigen ZOB stellt aufgrund der hochwertigen Lage am Kieler Hafenrand, im Übergang zum Einkaufsviertel mit dahinter angeordnetem Geschosswohnungsbau im Westen und dem neu geschaffenen Bürostandort auf der Ostseite der Kieler Hörn, ein wertvolles Bindeglied im Kieler Stadtgebiet dar.

Unter Berücksichtigung der geforderten Nutzungen liegt der Entwurfsschwerpunkt auf der Schaffung eines urbanen Innenstadtquartiers mit klarer Orientierung zum Wasser.
Neben den geforderten Parkhausflächen und Konferenzbereichen ermöglicht der Entwurf die Aufwertung und Erweiterung der Kieler Innenstadt zu einem modernen Arbeits- und Lebensraum. Durch die unterschiedlichen Nutzungen von Tagung / Konferenz über Büro und Wohnnutzung und einem Fitness- und Wellnessbereich wird das neue Quartier zu einem neuen lebendigen Stadtbaustein im Übergang zum Hafengebiet.

Es wird durch zwei Gebäudekomplexe gebildet, die in der Verlängerung der Herzog- Friedrich- Straße, die historische Hafengasse wieder entstehen lassen und somit die Kieler Innenstadt einmal mehr an das Wasser führt. Das die Gasse bildende Gebäudepaar lehnt sich in seinen Proportionen und der Fassadengliederung die ehemals vorhandene Bebauung an und stellt somit auch eine Reparatur des Städtebaus dar.
Es entsteht ein durchlässig, poröses System von Gebäuden, das sich in seiner Höhenentwicklung vermittelnd an den Hotelneubau und die Blockrandbebauung der Auguste- Viktoria- Strasse anlehnt und so dem urbanen Leben vielfältigen neuen Raum bietet.

Der ZOB- Bereich wird aus seiner jetzigen Höhlenlage befreit und in die Auguste- Viktoria- Straße verlagert. Auf diese Weise wird die durch den Hotelneubau verloren gegangene Blickbeziehung zwischen Bahnhof und Busbahnhof wieder hergestellt. Darüber hinaus kann der Verkaufserlös aus den frei werdenden Flächen zur Finanzierung des ZOB- Neubaus beitragen.
Ein leichtes, transluzentes Membran- Faltdach greift das Thema Segeln auf und verortet den neuen Busbahnhof Identität stiftend in der Stadt Kiel. Die Auguste- Viktoria- Straße wird räumlich gefasst und erhält Platzcharakter mit interessanten Durchblicken und Ausblicken auf den Hafen. Der Busbahnhof wird an dieser Stelle auf die wesentlichen Buslinien begrenzt. Es wird empfohlen, die Flächen parallel zum Bahnhof am Sophienblatt zusätzlich für SEV und Überliegerbusse zu erschließen.
Oberhalb der versetzt angeordneten Stellplatzflächen im Sockel- und Untergeschoss entstehen zwei großzügige Hofplätze, von denen aus der „über See- Lage“ einen idealer Ausblick über die Kaistrasse hinweg auf die Kieler Förde geboten wird.
Hier sind in Ergänzung des Hotelbetriebs weitere öffentliche Gastronomien vorgesehen, die im südlichen Gebäudekomplex auch zusätzlich den Konferenzbereich andienen können.

Den südlichen Beginn des neuen Quartiers markiert ein vertikal gegliedertes Büro- und Wohngebäude, das, korrespondierend mit den alten Fassaden am Blockende der Auguste- Viktoria- Strasse und dem Hochpunkt des Postgebäudes an der Kaistraße, neue Raumkanten schafft und auf diese Weise den Stresemannplatz – trotz der intensiven Verkehre – wieder erlebbar macht.

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebau
Der Verfasser gliedert das Bauvolumen in differenzierte Baukörper, die mit einem städtebaulichen Versatz die Flucht der Kaistraße begleiten. Die Anordnung der Baukörper erlaubt die Fortsetzung der Blickbeziehung aus der Herzog-Friedrich-Straße zu Innenförde. Gleiches gilt für die Gliederung der Baukörper mit ihren Innenhöfen. Ein eigenständiges Merkmal des Entwurfs ist die vorgelagerte Anordnung des ZOB unter Einbeziehung, zugleich Aktivierung, des Straßenraumes der Auguste-Victoria-Straße. Dieses Konzept ermöglicht sowohl die Ausformung eines übersichtlichen und hellen, nutzerfreundlichen Busbahnhof bei gleichzeitiger enger optischer wie auch funktionaler Beziehung zum Hauptbahnhof.

Baukörper:
Die baukörperliche Gliederung fügt sich in Bezug auf Kubatur und Höhenentwicklung in den Bestand ein. Positiv beurteilt wird die ruhige Gestaltung der Sockelzone entlang der Kaistraße unter Aufnahme vorhandener Baufluchten.

Funktionen
Die unterschiedlichen Nutzungen sind geschickt, baukastenartig in den gegliederten Baukörper untergebracht.

Gestaltung
Die vorgeschlagene Gestaltung lässt die unterschiedlichen Funktionen abwechslungsreich erkennen, sie steht in der Tradition zeitgemäßer nordischer Architektursprache
Perspektive Hafenpromenade

Perspektive Hafenpromenade

Perspektive ZOB

Perspektive ZOB

Lageplan

Lageplan

Ansichten

Ansichten