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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2010

Neubau der Zweifachsporthalle Ottmarsbocholt

1. Preis

Schlude Ströhle Richter Architekten BDA

Architektur

Erläuterungstext

erläuterungen zum entwurf
die ergebnisse der voruntersuchung sind klar und eindeutig und als vorgabe für die entwurfsaufgabe gut umsetzbar. es kann im sportpark ein architektonisch und städtebaulich hochwertiges ensemble entstehen, das zusätzliche weitere wichtige faktoren erfüllt:

architektur und städtebau
unter einbeziehung des bestandsgebäudes wird ein z-förmiger zugangsbaukörper für den sportpark geschaffen, der neben dem zugangs- und foyerbereich sämtliche nebennutzungen und funktionsräume kompakt zusammenfaßt. durch die vorlagerung des eingeschossigen zugangsbereiches entwickelt sich eine angemessene maßstäblichkeit und harmonische einbindung des größeren hallenkörpers. die sporthalle folgt in ihrer form und konstruktion streng den funktionalen anforderungen. durch die formulierung des holztragwerkes als geneigte, einhüftige leimbinder-rahmen und die großzügige öffnung des baukörpers zum sportfeld nach norden erhält die neue halle dynamik und hohe räumliche und ästhetische qualität.

definition des ortes
bestand und neubau werden zu einem neuen, identifikation stiftenden ensemble zusammengefügt.

synergien nutzen
die einbindung des bestehenden mehrzweckbereiches in den neuen foyerbereich erfolgt auf selbstverständliche art und weise.

übersicht, blickbezüge und orientierung
am übergang zwischen neu und alt wird die zugangssituation eindeutig definiert. vom foyer bestehen blickbezüge sowohl zum ankunftsbereich, als auch zu den außensportfeldern und in die sporthalle mit zuschauerrängen.

barrierefreiheit und minimierte verkehrsflächen
die neue halle ist barrierefrei ebenerdig organisiert. durch kompakte organistion der funktionseinheiten ist der verkehrsflächenanteil minimal.

licht + sonne
der hallenkörper öffnet sich in schnitt und fassade nach nordwesten, um eine optimale tageslichtnutzung zu gewährleisten. das nach süden orientierte hallendach bietet optimale voraussetzungen zur solarnutzung.

energie
aufgrund eines guten a/v-verhältnisses scheint das erreichen eines passivhausstandards bei entsprechender dämmstärke der opaken bauteile, sowie dreifach-isolierverglasung der fenster und glasfassaden, möglich. eine mechanische lüftungsanlage mit wärmerückgewinnung kann durch vortemperierung der hallenluft über im bereich der fundamentierung verlegte erdkanäle optimiert werden. heizung und ggf. kühlung über deckenstrahlplatten.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der z-förmige Zugangsbaukörper erscheint architektonisch ansprechend und führt die unterschiedlichen Bauteile zusammen. Der Verlauf der Höhen zum Bestandsgebäude wird aber zu überprüfen sein. Dominierend ist die geneigte Pultdachkonstruktion mit den asymmetrischen Leimbindern. Die große, leicht schräge nordwestliche Glasfassade lässt die Sportbereiche von außen und innen zusammenwachsen, zumal sich eine Außentribüne zum zukünftigen Hauptsportplatz anschließt.

Die eindeutige Begrenzung der Halle mit zwei geschlossenen Giebelseiten und der gelungenen Kombination Geräteräume/Außentribüne überzeugt. Auch das zum Außensport gerichtete Pultdach mit den nordgerichteten Oberlichtbändern ergänzt den Baukörper in der dritten Dimension auf richtige Weise.

Das Raumprogramm wird in eindeutigen und überzeugenden Gruppen erfüllt. Insbesondere ein gut geschnittenes Foyer, zugänglich vom Parkplatz sowie von der Sportplatzseite unter Einbindung des angrenzenden Raums im Bestandsgebäude und einem gut abtrennbaren Multifunktionsraum lässt keine Störungen erwarten. Der Nebenraumkern innerhalb des Foyers ist allerdings in seiner Lage noch zu überprüfen. Der Hallenwartplatz bietet optimale Sichtbeziehungen nach innen und außen.

Die Wettkampfleitung ist angemessen untergebracht. Die Abtrennbarkeit der Hallenteile mit Trennvorhängen wirft angesichts des schrägen Trägerprofils Fragen auf. Die Innentribüne kann statt in Teleskopausführung auch fest installiert werden und ggf. auch in drei Abschnitte mit dazwischen liegenden Hallenzugängen aufgeteilt werden, um senkrechte Trennvorhangschnitte zu erreichen.

Der Baukörper gliedert sich in wirtschaftliche Bauteile. Allerdings ist das Verhältnis von Rauminhalt zu Grundfläche sowie einem verhältnismäßig hohen Konstruktionsflächenanteil noch zu überprüfen. Die Neigung des Daches lässt das Gebäude jedoch als wartungsarm und wenig störungsanfällig erscheinen.

Insgesamt stellt der Entwurf einen sehr guten städtebaulichen, architektonischen und konstruktiven Beitrag dar, der zu einer Aufwertung dieses Landschaftsbereiches führen kann und die unterschiedlichen Sportbereiche überzeugend zusammenführt.