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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2010

Hauptgeschäftsbereich Barsinghausen

Übersichtsplan

Übersichtsplan

Anerkennung

Lohrberg Stadtlandschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Stadtparkett Barsinghausen - Aufwertung durch Zurückhaltung
Die heutige Fußgängerzone ist durch häufige Belagswechsel und Höhensprünge zu kleinteilig und unruhig gestaltet und in vielen Bereichen übermöbliert. Städtebauliche Stärken wie die abwechslungsreiche Raumfolge der Fußgängerzone mit Aufweitungen und Verengungen, Vor- und Rücksprüngen kommen dabei nicht zur Geltung. Architektonische Sehenswürdigkeiten wie die Klosterkirche oder das Rathaus wirken abgehängt und tragen kaum zur Belebung der Fußgängerzone bei.

Der Entwurf vertraut auf die Kraft eines homogenen hochwertigen „Stadtbodens“, der sich - einem Parkettfußboden gleich - gestalterisch zurücknimmt und so die architektonischen und städtebaulichen Qualitäten in Szene setzt. Gleichzeitig soll der Stadtraum durch wenige, aber gezielt gesetzte Stadtmöbel bereichert werden.


Vom Bahnhofsplatz zum Deister
Der hochwertige Stadtboden belegt die Einkaufszone wie auch den Bereich Klosterkirche und Rathaus und zieht sich über die Bürgersteige bis hin zum Bahnhof und zum Ziegenteich. So wird die gute Lage der Fußgängerzone zwischen dem Naherholungsgebiet des Deisters und dem Nahverkehrsknoten Bahnhof deutlich. Gleichzeitig werden die Verbindungen in die Stadt hinein gestärkt, insbesondere die Osterstraße wird als Einkaufsstraße aufgewertet.

Der Entwurf orientiert sich dabei an der Gestaltung des Bahnhofvorplatzes und schlägt als Stadtboden ein Bogenpflaster aus Granit vor. Da schon heute der vorhandene Klinkerbelag der Fußgängerzone an wichtigen Stellen mit Natursteinbelägen gegliedert wird, kann der Belagswechsel hin zu einem homogenen Granitbelag sukzessive vorgenommen werden, sprich die Bereiche Am Thie und die beiden Entrees der Fußgängerzone an der Bahnhofsstraße und der Rehrbrinkstraße können vorgezogen verwirklicht werden. Langfristig entsteht so ein geschlossenes Gestaltungsbild, das Fußgängerzone und Bahnhofsbereich harmonisch miteinander verbindet.


Marktstraße und Drehscheibe Am Thie
Von der zurückhaltenden Gestaltung profitiert die vielgestaltige Marktstrasse und insbesondere der Bereich Am Thie. Dieser soll als multifunktional nutzbarer Stadtplatz und ideelle Mitte Barsinghausens zurück gewonnen wird. Der Entwurf verzichtet dazu komplett auf Treppen oder andere nicht höhengleiche Einbauten. Die besondere Bedeutung des Platzes wird durch ein „Lichterfeld“ hervorgehoben: ein Firmament von in den Stadtboden eingelassenen Leuchtpunkten macht den Platz auch abends zur Sehenswürdigkeit und zum Treffpunkt. Gleichzeitig wird seine Rolle als Drehscheibe zwischen Markt- und Kirchstraße unterstrichen.


Sehenswerte Kirchstraße
Die Sehenswürdigkeiten der Kirchstrasse verstecken sich heute hinter Bäumen und Abstandsgrün. Sie sollen stärker erlebbar gemacht werden. Der Entwurf sieht daher vor, den Vorplatz nördlich der Kirche nicht länger als in sich geschlossene Grünanlage sondern als Platz in der Raumabfolge der Fußgängerzone aufzufassen. Treppen fassen den Platz, öffnen ihn aber auch zur Kirchstraße und setzen ihn in Verhältnis zum Platz Am Thie. Auch die Wilhelm-Stedler-Schule bekommt durch eine gefasste Rasenfläche eine Adresse zur Kirchstrasse. Die Pergola auf Höhe des Rathauses wird entfernt zugunsten einer offenen, städtischen Platzsituation, in der die Rathausfassade in ein Zusammenspiel mit den Gemäuern des Klosters treten kann.

Um die Verbindung hinauf zum Deister zu stärken wird der Ziegenteich ebenfalls aufgewertet. Dazu wird der Fußweg am Südwestrand des Teiches stärker auf den Zugang in die Kirchstrasse ausgerichtet. Gleichzeitig wird die Nordflanke des Teiches vis-a-vis des Rathauses durch eine Treppenanlage unter Erhalt des schönen Baumbestandes neu gestaltet. So entsteht ein neuer Zugang zum Wasser und das Rathaus wird im Verlauf der Bergamtstraße hervorgehoben.


Stadtgestaltung
Die Eingänge in die Fußgängerzone werden durch „Info-Teppiche“ noch einmal besonders herausgearbeitet: rechteckige Pflasterflächen aus Porphyr (wie auch schon heute am Bahnhofsvorplatz eingesetzt) die sich in das Stadtparkett einschneiden. Sie nehmen am Ost- und Westeingang der Fußgängerzone eine „Stadtinfosäule“ auf sowie ein Wasserspiel als Anziehungspunkt insbesondere für Kinder. An den Zugängen vom Deister und vom Parkplatz Volkers Hof aus markiert jeweils eine Trinksäule den Beginn der Fußgängerzone.

Der Baumbestand in der Marktstrasse wird weitgehend erhalten, zumal die Bäume die abwechslungsreiche Raumfolge in der Fußgängerzone wirkungsvoll unterstreichen. Teils können die Bäume höhengleich in den Stadtboden eingebaut werden. Teils werden die Baumscheiben durch geschwungene Holzpodeste neu gefasst, die als Treffpunkte und Sitzmöglichkeiten, aber auch als Markenzeichen einer aufgeräumten und auf die wesentlichen Qualitäten sich fokussierenden Fußgängerzone dienen.
Piktogram

Piktogram

Gesamtplan

Gesamtplan

Übersichtsplan

Übersichtsplan

Perspektive

Perspektive

Schnitt:
Am Thie und Kirchstraße
und Mont-St.-Aignan Platz

Schnitt: Am Thie und Kirchstraße und Mont-St.-Aignan Platz

Schnitt:
Eingang der Fußgängerzone
1. von der Rehrbrinkstraße aus
2. von der Bahnhofsstraße aus

Schnitt: Eingang der Fußgängerzone 1. von der Rehrbrinkstraße aus 2. von der Bahnhofsstraße aus