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Einladungswettbewerb | 09/2010

Wohnen an der Osterbekstraße

perspektive südwest

perspektive südwest

2. Preis / Zur Realisierung empfohlen

Trabitzsch Dittrich Architekten

Architektur

Landschaftsarchitektur+ Holzapfel-Herziger & Benesch PartG mbB

Landschaftsarchitektur

sumbi INGENIEURE

Energieplanung

Gladigau & Schmahlfeldt Ingenieurpartnerschaft

Bauingenieurwesen

Erläuterungstext

Entwurfskonzept
Eine Ortsanalyse zeigt, dass Zäsuren in der vorherrschenden Blockrandbebauung typisch für die Umgebung des Planungsgebietes sind. Das vorliegende Konzept zielt auf eine Splittung der Baumasse in zwei differenzierte Baukörper ab. Es wird eine Unterstreichung der Nord-Süd-Richtung angestrebt, die vier- bis fünfgeschossigen Hauptbaukörper sind straßenbegleitend zum Käthnerort und zur Mirowstraße ausgerichtet. Sie orientieren sich in Höhe und Materialität an der umgebenden Bebauung. Niedrigere Querriegel (dreigeschossig) in hellem Putz wirken raumbildend und gewährleisten die Belichtung der dahinter liegenden Innenhöfe.
Der auf einem Sockel ruhende Kubus an der Ecke Osterbekstraße / Mirowstraßestellt mit seinen insgesamt sechs Geschossen einen Kontrapunkt zum benachbarten Gymnasiumsaltbau dar. Er öffnet sich zu allen Himmelsrichtungen und ermöglicht den Bewohnern den Blick auf den Osterbekkanal. Es galt eine Form zu finden, die sich neben dem dominierenden Altbau des Gymnasiums zu behaupten weiß.

Freiraumplanerisches Konzept | Gliederung und Nutzung der Freiflächen
Es sind zurückhaltende, aber klar gesetzte Gestaltungsmerkmale, die dem neuen Quartier seine eigene neue „Grüne“ Adresse verleihen. Eine Rasenbordüre rahmt das neue Quartier an der Osterbekstraße mit einem leichten Höhenversatz. Die Gebäude werden gleichsam auf ein grünes Plateau gesetzt. Durch diesen leichten Höhensprung von 30cm sind die Hauseingänge barrierefrei in direkter Anbindung von der Straße aus zu erreichen. Auf dem grünen Plateau selbst gliedert die klare und übersichtliche Zonierung der Ausräume das neue Quartier in die funktional notwendigen unterschiedlichen Zuordnungen. Es entsteht eine schnelle Orientierung und es werden vielfältige Nutzungen im Kleinen wie im Großen und ein individueller Rückzug möglich. Ein vielfältiges Angebot an Kleinkinderspiel, Skatemöglichkeiten für die Größeren und eine Sitzstufen-Tribüne stehen zur Verfügung. Es gibt großzügige Obstbaumüberstände, Wiesen, Mietergärten und Wiesenflächen unter altem Baumbestand. Aus wohnungsbezogenen privaten und öffentlichen gemeinschaftlichen Außenbereichen bildet sich das neue „grüne“ Quartier am Osterbekkanal.
Der schützenswerte Baumbestand wird in seiner überwiegenden Anzahl übernommen. Zur besseren sozialen Kontrolle und zur Wahrung der Transparenz schlagen wir ein behutsames Aufasten der Bestandsbäume als Entwicklungsmaßnahme vor. Die beiden gemeinschaftlichen Wiesenflächen werden mit obstbaumartigen, kleinkronigen Bäumen, z.B. Amelanchier als Hochstamm, überstanden.

Außenhülle Gebäude
Beide Baukörper sind in Massivbauweise (KS-Mauerwerk) mit 24 cm Außendämmung vorgesehen. Die Fassadengestaltung mit einer Mischung aus Echtklinkerriemchen und Putzflächen vermittelt durch ihre Materialität zur umgebenden Bebauung.

Grundrissgestaltung
Die Hauptbaukörper stellen sich als Zweispänner dar, lediglich das südliche Eckgebäude am Käthnerort und der Kubus an der Osterbekstraße sind Dreispänner. Die dreigeschossigen Querriegel beinhalten Maisonettewohnungen sowie kleine Zweizimmerwohnungen und können kostensparend ohne Aufzüge erschlossen werden. Auch der zweigeschossige Gebäudeteil an der Mirowstraße enthält Maisonettewohnungen, die wie Reihenhäuser direkt über das Erdgeschoss erschlossen werden. Hohe Flexibilität bietet die Anordnung der Küchen neben den Wohnzimmern in den meisten Grundrissen, so können optional offene Wohnküchen angeboten werden.

Wohnungsschlüssel
3 x 1,5-Zimmer-Whg
42 x 2-Zimmer-Whg
29 x 3-Zimmer-Whg
18 x 4-Zimmer-Whg

Energiekonzept und technische Gebäudeausrüstung
Die Gebäude sind als Passivhäuser geplant und wurden mit dem PHPP Projektierungspaket projektiert. Der Heizwärmebedarf liegt bei beiden Baukörpern deutlich unter 15 kWh/(m2a), der Kennwert für die Primärenergie (für Warmwasser, Heizung, Hilfs- und Haushaltsstrom) beträgt weniger als 100 kWh/(m2a). Die kompakte Bauweise und der Einsatz üblicher Dämmmaterialien führen dazu, dass die U-Werte für opake Bauteile im Bereich 0,10 bis 0,14 W/(m2K) liegen.
Die Fenster werden als 3fach verglaste Passivhausfenster ausgeführt, der U-Wert über alle Fenster liegt bei 0,73 W/(m2K). Balkone sind thermisch vom Baukörper getrennt. Entwurfsbedingte schwierige Konstruktionen, die zu Wärmebrücken führen sind nicht vorhanden. Durch die Kombination von massiver Bauweise mit hoher Wärmespeicherkapazität, einer innenliegenden Verschattung sowie nächtlicher Fensterlüftung ergibt sich eine hohe Behaglichkeit auch im Sommer.
Eine Lüftungsanlage mit hohem Wärmerückgewinnungsgrad sorgt für geringe Lüftungswärmeverluste. Es werden dezentrale Kompaktgeräte mit erhöhten hygienischen und energetischen Anforderungen, einem möglichst kurzen Kanalnetz und einem Sommer-Bypass zum Einbau in eine abgehängte Decke eingesetzt. Die geringe Heizlast von 10 W/m2 lässt zu, dass über ein Nachheizregister in der Lüftungsanlage nachgeheizt werden kann. Damit entfällt ein klassisches Heizsystem. Die Restwärme- und Warmwasserversorgung erfolgt über einen zentralen Fernwärmeanschluss. Die Einbindung lokaler regenerativer Energien ist nicht vorgesehen.
lageplan

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grundriss erdgeschoss

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perspektive südwest

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perspektive nordost

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fassadenausschnitt

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