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Einladungswettbewerb | 09/2010

Wohnen an der Osterbekstraße

Ankauf

Kunst + Herbert Architekten

Architektur

RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Ingenieurpartnerschaft Grube & Mehlfeld

Tragwerksplanung

Prof. Michael Lange Ingenieurgesellschaft mbH

Bauphysik

Projekt AG

TGA-Fachplanung

Erläuterungstext

Struktur
Die Blockrandbebauung ist Ausgangspunkt der Neuentwicklung. Diese Struktur wird mit den Besonderheiten des Ortes überlagert: der Wegebeziehung zum Kanal, der Integration des Bestands, dem schützenswerten Baumbestand. Die sich dadurch ergebenen Öffnungen des Blockes verorten die Struktur in ihrer Umgebung:
Wie ein Wegekreuz durchschneiden die Verbinder das Blockinnere und brechen damit die Hermetik des Blockinnern zugunsten einer öffentlicheren Nutzungsidee auf!

Ist hier das Paradies ?
Woran denken wir heute, wenn wir von einer neuen Wohnqualität sprechen, und wo liegen die Spielräume, diese Visionen in die Realität zu führen und sinnlich nachvollziehbar zu machen?
Es gibt zwei Hauptthemen, die die Lebenssituation aller auf unterschiedliche Art beeinflusst, denen wir Raum geben wollen:

1. Die Auflösung des klassischen Familienverbundes zugunsten einer Wahl-Familie mit wechselnden Besetzungen
2. In einer Metropole wie Hamburg gibt es die Sehnsucht junger Familien nach aneignungsfähigen und naturnahen Freiräumen, in denen die Abläufe und Bedingungen von Natur- und Ernährungskreisläufen ablesbar sind.

Wie kann dieser Raum aussehen, in dem Entwürfe eines anderen Wohnens umsetzbar sind, der Verschiebungen / Veränderungen zuläßt, ohne die Gesamtidee in Frage zu stellen: also das Wohnen als Aneignungsprozess ernst nimmt?
Wir sehen diese Ansätze gerade in den Flächen zwischen dem Gebauten als physisch und metaphorischen Freiraum. Der Reiz liegt im Kontrast zwischen den „eigenen vier Wänden“ und den in der Gemeinschaft bewirtschafteten Flächen.
Aus dem gemeinschaftlichen Flächenmanagement kann eine klassische win-win Situation entstehen:

Plan A: Das Wohnungsbauunternehmen gibt die Pflege der Freiflächen an die Mietergemeinschaft bzw. einen aus ihr gebildeten Gartenverein. Dafür werden die Freiflächen nachhaltig vom Verein gemanagt. Es gibt eine Minimalausstattung , die als Kristallisationspunkte verschiedene, oben beschriebene Nutzungsbereiche andeutet wie die Streuobstwiese, eine anregende Spiellandschaft für das Kleinkinderspiel.
Die Gemeinschaft kann dies verdichten durch Bastelmöglichkeiten, Treffpunkte, Schauflächen für Gemüsebau, Kleintierhaltung oder auch Kinderbeete.
Die Organisation als „eigenständiger“ Verein stärkt Gemeinschafts- und Verantwortungssinn.
Plan B Wenn dies nicht gelingt, und der Verein nicht genügend Initiative zur Bewirtschaftung entwickeln kann, werden die Gemeinschaftsflächen als Mietergärten weiterverwertet. Die verbleibenden Flächen sind allgemeine Aussenanlagen, mit den in konventionellen Wohnprojekten üblichen Flächenanteilen.