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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2010

Neubau Rathaus Eislingen

1. Preis

Preisgeld: 8.000 EUR

Ferdinand Heide Architekt

Architektur

Erläuterungstext

Mitarbeiter:
Marie Geisel
Daniela Dietrich
Maga Schimmelpfeng
Stefan Hirschfelder


Konzept
Das neue Rathaus wird als zentrales Gelenk zwischen Bahnhof, Hauptstraße und Schloss auf einer platzartigen Fläche angeordnet. Seiner besonderen Nutzung entsprechend ist es ein freistehender und repräsentativer Solitär, der nicht nur der gegenwärtigen städtebaulichen Situation gerecht wird, sondern gleichermaßen auch zukünftige Veränderungen in der Verkehrsführung ermöglicht. Zusammen mit dem Baukörper des Schlosses und mit möglichen zusätzlichen Neubauvolumen auf dem südlichen Gelände wird ein öffentlicher Raum aufgespannt.
Als Reaktion auf die aktuelle städtebauliche Situation, aber auch um zukünftige städtebauliche Optionen offen zu halten, ist der Neubau von drei Seiten nahezu gleichwertig erschlossen: Einerseits über die östliche Arkade von Nord und Süden und anderseits im Westen durch das durch den Baukörper „gesteckte“ öffentliche Foyer.
So findet der besondere öffentliche Charakter des Hauses Ausdruck in der Gestaltung einer offenen Halle, die alle Ebenen über eine elegante Freitreppe großzügig miteinander verbindet. Der Ratssaal liegt der Stadt zugewandt an exponierter Stelle an der nordöstlichen Ecke im 4. OG. Eine eigene, kleine Foyerzone vor seinem Eingang und eine rückwärtige, bedienende Zone ermöglichen einen funktionalen Betrieb. Als besondere Qualität des Saales wird nicht nur ein hoher, zweigeschossiger Raum (Lichte ca. 5,80m) angeboten, sondern auch ein hohes, großes Fenster zu Stadt und zum Schlosspark, dem eine repräsentative Stadtloggia vorgelagert ist. Die Räume des Bürgermeisters und seines Stellvertreters sind ebenso wie der Saal direkt an diese Stadtloggia und an das kleine Foyer angebunden.

Die Organisation des Grundrisses folgt dem Ziel der Übersichtlichkeit und Funktionalität. Die einzelnen Abteilungen werden zusammenhängend und jeweils mit der Möglichkeit einer ringförmigen Erschließung aufgereiht. Die über alle Geschosse reichende Halle und ihre Freitreppen dient der übersichtlichen Erschließung durch Besucher, zwei notwendige Treppen Räume schaffen auf kurzem Wege die Entflüchtungsmöglichkeit nach draußen.
Das „offene“ Haus ist der Idealfall einer einladenden Behörde. Dieser Charakter wird erreicht, indem keine geschossweisen Brandabschnitte gebildet werden, sondern das Haus wird zur Kompensation flächendeckend gesprinklert und mit einer Alarmierung versehen. Diese Lösung ist in Summe wirtschaftlicher als aufwendige Brandabschnittstrennungen und kann durch die Ansonsten sehr wirtschaftliche und kompakte Grundrissorganisation des Hauses ausgeglichen werden.
Dem großen Foyer im Erdgeschoss ist das Bürgeramt zugeordnet. Der Antritt der Freitreppe ist so aufgeweitet, dass durch Sitzstufen der Charakter eines Forum entsteht. Am Ende der breiten Freitreppe mit Blick nach draußen liegt im ersten Obergeschoss zentral und repräsentativ das Trauzimmer. Eine kleine vorgelagerte Terrasse wird der besonderen Bedeutung dieses Raumes gerecht.

Der architektonische Ausdruck des Gebäudes wird geprägt durch ein kraftvolles aber in sich differenziertes Volumen: Flächige Elemente stehen in einem spannungsreichen Wechsel zu den tiefen Einschnitten von Arkade, Stadtloggia und Hochzeitsbalkon. Diesem Thema folgen auch die Materialien. Ruhige, geschlossene Natursteinflächen geben dem Haus Solidität, die großen Verglasungen und die davor angeordneten leichten Holz-Sonnenschutzlammellen hingegen etwas Leichtes und Elegantes. Die Halle, die auch über ein Oberlichtband auskömmlich mit Tageslicht versorgt wird ermöglich, nicht nur tiefe Einblicke, sondern im EG sogar Durchblicke durch das neue „offene“ Rathaus. Die einfache geometrische Grundrissfigur erlaubt ein wirtschaftliches Tragwerk mit einem Stützraster, das aus der Grundrissstruktur der Tiefgarage hergeleitet ist. Nachhaltigkeit wird zunächst durch eine einfache konstruktive Fügung und durch die Verwendung nachhaltiger Materialien erzeugt. Eine kompakte, hochwärmegedämmte Hülle reduziert die Transmissionswärmeverluste.
Alle Büroräume sind natürlich belichtet und bis auf die größeren Versammlungsräume auch natürlich belüftet. Die offene Halle bietet die Möglichkeit einer natürlichen Luftzirkulation durch das Haus; zusammen mit den beton-kernaktivierten Decken wird das Speichervolumen des Hauses für die Kühlung und Beheizung genutzt.
EG mit Bürgerbüro

EG mit Bürgerbüro

1. OG mit Standesamt und Trauzimmer

1. OG mit Standesamt und Trauzimmer

2. OG

2. OG

3. OG mit Sitzungssaal und Sitz des Bürgermeisters

3. OG mit Sitzungssaal und Sitz des Bürgermeisters

4. OG

4. OG