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Nicht offener Wettbewerb nach RPW 2008 | 08/2010

Bebauung Obere Hauptstrasse/Ziegelgasse

Anerkennung

Preisgeld: 1.000 EUR

schmidtundheinz architekten

Architektur

Lang Hugger Rampp Architekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Städtebau
Die Neubebauung Stadtterrasse Ziegelgasse reagiert auf die differenzierte Bestandsumgebung des Planungs-gebietes mit seinen unterschiedlichen Baukörpergrößen und -konstellationen.
Im nördlichen Teil des Quartiers sind als städtische Nachverdichtung ein Nord- Süd sowie ein Ost- West gerichteter Geschosswohnungsbau geplant. Diese Baukörper orientieren sich in Größe, Höhe und Dachform am Bestand der umgebenden Bebauung und nehmen durch ihre unterschiedliche Anordnung die dort vorherrschenden unterschiedlichen Ausrichtungen auf.
Um eine dem Quartier angepasste und prägende Dichte zu erreichen werden die Abstandflächen als h/2 angesetzt.
Im Süden wird das Quartier der rückseitigen Bebauung „Obere Hauptstraße“ durch einen Blockrand entlang der Haupterschließung „Ziegelgasse“ ergänzt.
Das vorhandene denkmalgeschützte Gebäude bleibt erhalten und erhält als Solitär durch die Anordnung der
neu geplanten Baukörper die notwendigen Freiräume.
Die neu geplanten Gebäudetypen reagieren somit an ihrem jeweiligen Standort auf die vorhandene städtische Bebauung, ergänzen diese und schaffen dennoch durch eine einheitliche Fassadengestaltung und ein zentrales und prägendes Freiraumelement, die „Stadtterrasse“, eine eigene Quartiersidentität.

Grundrisszonierung
In den neuen Gebäuden ist ausschließlich qualitativ hochwertiges Wohnen vorgesehen, wobei durch die nutzungsneutrale Grundrissaufteilung sowohl verschiedene Lebens- und Altersstrukturen, als auch die Kombination von Wohnen und Arbeiten möglich sind.
Durch die unterschiedliche Orientierung der Baukörper können differenzierte Situationen für unterschiedliche Wohnformen angeboten werden.
Alle Wohnungen erhalten einen durchgesteckten Essen/ Kochen/ Wohnen- Bereich, der durch einen mittigen Kern zoniert ist.
Der Kern, der als Ziegel- Sichtmauerwerk (denkbar ist hier die Wiederverwendung der Bestandsziegel der ehem. Brauerei) vorgesehen ist, enthält die Garderobe sowie das Gäste-WC; er dient zudem als Installationsschacht für vertikale Leitungsführung und Kamine. Optional können die Bereiche durch Trockenbauwände nachträglich unterteilt werden
Dem Wohnbereich ist jeweils im Süden oder Westen ein – teils geschützter - Freibereich (Grünanteil oder Terrasse) zugeordnet, vom dem aus man je nach Wohnungslage Ausblick zu den prägenden Punkten der Umgebung, dem Domberg und der Kirche St. Georg hat.
Von den 16 Wohnungen sind 15 barrierefrei geplant; außerdem bieten alle Gebäude den obersten Wohnungen die Möglichkeit den großzügigen Dachraum bei Bedarf als Galerie oder als eigenständige Wohnungen auszubauen.
Alle Wohnungen sind neben dem Treppenhaus durch den Aufzug direkt erreichbar. Die lichten Raumhöhen betragen 2,80m.
Für das denkmalgeschützte Gebäude schlagen wir eine umfassende Sanierung der Fassade sowie der inneren Aufteilung vor, um das Gebäude als bewohnbares „Schmuckstück“ für das Quartier zu erhalten.

Freiraumgestaltung
Die bestehenden Höhenunterschiede - vor allem von Norden nach Süden - werden in Form von prägenden Höhenlinien in der Freiraumplanung thematisiert und gliedern das gesamte Gelände durch sichtbare Höhenstufen in öffentliche (Gehwege), halb-öffentliche (Stadtterrasse) und private Bereiche (Gärten).
Die neu angelegte „Stadtterrasse“ bietet als Mittelpunkt des Quartiers vor allem für die Anwohner zusätzlich zu ihrem geschützten privaten Bereich einen qualitätsvollen Aufenthaltsraum im Freien.
Als weiterer halb-öffentlicher Bereich ist der „Brunnengarten“ mit Spielplatz und Rasenfläche für alle Anwohner zugänglich.
Die Zufahrt zur Quartierstiefgarage sowie Rangiermöglichkeiten für Entsorgungsfahrzeuge befindet sind an Stelle des ehemaligen Waschhauses.

Material
Die öffentlichen Bereiche sind mit Kopfsteinpflaster, gleich der Umgebung belegt, die „Stadtterrasse“ wird als wassergebundene Decke ausgeführt.
Aufgrund der Lage des Quartiers in der Nähe der ehemaligen Ziegeleien wird das Material „Ziegel“ an verschiedenen Stellen sowohl in der Freiraumgestaltung wie auch innerhalb der Wohnungen aufgegriffen.