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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2010

Sanierung und bedarfsgerechte Erweiterung der Inselhalle Lindau mit städtebaulicher Arrondierung

3. Preis

h4a Gessert + Randecker Architekten | h4a Gessert + Randecker + Legner Architekten

Architektur

GNÄDINGER Landschaftsarchitekten - Thomas Gnädinger

Landschaftsarchitektur

WSP Deutschland AG

Tragwerksplanung

JiaBei He Visualisierung

Visualisierung

Erläuterungstext

Als architektonische Einheit fügt sich die Erweiterung der Inselhalle in den Bestand ein und führt zu einer neuen Gesamtkonzeption als kultureller Mittelpunkt der Stadt Lindau. Mit der Erweiterung der Inselhalle gelingt es den Übergang von Stadt zum See räumlich neu zu definieren und das Konzept als zentrale Anlaufstelle für Kunst, Kultur und Kongress im Stadtbild architektonisch zu vollenden.

Die Stadthalle umhüllend, wird die Erweiterung aus der Geometrie des Daches der Stadthalle entwickelt. Der Baukörper in der Dachfläche flach ansteigend und zum See hin leicht verschoben, bildet zur Stadt einen großzügigen Vorplatz und tritt zur Seeseite leicht hervor.

Über den neu gestalteten Platz wird die neue Stadthalle im Stadtbild eindrucksvoll inszeniert. Die Vereinigung der beiden Nutzungen – Kultur und Kongress - in einem Haus wird durch das große einladene Vordach nach außen symbolisiert. Die aus einer bronzefarbenen, metallisch glänzenden Gewebestruktur gebildete Außenhaut wird zum Wahrzeichen der neuen Stadthalle. Nachts strahlt es warmes Licht nach Außen, tagsüber bietet es Schutz vor der Sonnenstrahlung.

Die dahinter leuchtete zweigeschossige Eingangshalle empfängt die Besucher vom Platz. Das Eingangsfoyer übernimmt die Verteilung der unterschiedlichen Nutzungsbereiche im Haus. Durch den, alle Geschosse übergreifenden Luftraum, wird der Besucher durch das Foyer in die Tiefe des Raumes zu den Sälen geführt. Der große Saal wird so eindrucksvoll räumlich inszeniert. Zum See und Yachthafen ist dem Foyer und dem Saal eine große Terrasse vorgelagert.

Ein- und Ausblicke in die verschiedenen Nutzungen verstärken die räumliche Einheit der Inselhalle in ihrer zentralen Bedeutung für die Stadt Lindau.

Über mobile Faltwände können nach Bedarf die Seminarräume miteinander verbunden werden oder mit dem Eingangsfoyer zu einem großen Raumverbund zusammengeschaltet werden. Über die großzügige, skulptural ausgeformte Treppe wird der Aufgang auf die Galerieebene mit den Seminarräume räumlich inszeniert.

Das Restaurant ist vom Foyer direkt zugänglich und steigert die Attraktivität des Hauses auch außerhalb der Veranstaltungen. Das Theaterbistro im Eingangsfoyer ermöglicht die direkte Bewirtschaftung der Veranstaltungen im großen Saal und im Foyer.


Die Anlieferung für die Stadthalle erfolgt von der Seeseite abgekehrt den Geländeverlauf ausnutzend (2,0m) von der Ostseite. Vor Einblicken geschützt wird die Anlieferung überdeckelt. Das Restaurant erhält optional eine separate Anlieferung an der bestehenden Zufahrt, beziehungsweise über die bestehende Tiefgarage. Die interne Versorgung der Säle und Nutzungen im Haus erfolgt vom Besucherverkehr getrennt, und entspricht den Erfordernissen eines Veranstaltungszentrums.

Das Parkhaus wird in das vorhandene Baumkarree positioniert. Mit einer Grünen Fassade tritt es optisch im Stadtraum zurück. Die Nutzung der Feuerwehr wird, die Bauabschnittsbildung berücksichtigend, in dem Gebäude integriert. Die Zufahrten zum Parkhaus und zur Tiefgarage der Inselhalle erfolgen über eine gemeinsame Anbindung an das öffentliche Straßennetz.


In der Konstruktion und Materialwahl werden einfache Systeme gewählt um den Kostenrahmen zu entsprechen. Die Eingriffe in den Bestand sind mit dem gewählten Konzept minimiert. Während die Eingangsfassade aufwändig gläsern entsprechend ihrer Bedeutung gestaltet ist, nehmen sich die anderen Fassaden im Erscheinungsbild bewusst zurück.
Das Brandschutzkonzept des Hauses ermöglicht eine einfache Fluchtwegesituation. Die Konferenzräume können auf der Galerieebene über den Fluchtbalkon direkt nach außen entfluchtet werden. Dieses reduziert die Anforderung an Foyer und angrenzende Bauteile.

Klarheit, Offenheit, Angemessenheit und Funktionalität der Kontrast zwischen Alten und Neuem, die Ablesbarkeit der Funktionen, Maßstäblichkeit und Mat-erialehrlichkeit, die spannungsvolle Wechselbeziehung der Raumfügungen sind die Kennzeichen dieser neuen Architektur.
Durch die kompakte Bauform sowie durch die Auswahl der Materialien, wird die Grundlage für ein hohes Maß an Wirtschaftlichkeit bei den Investitions- und Betriebskosten bei gleichzeitig hohem architektonischem wie ökologischem Anspruch.