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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2010

Neuordnung Klinikbereich Safranberg Ulm

2. Preis

Preisgeld: 11.000 EUR

arabzadeh.schneider.wirth architekten

Architektur

Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten und Stadtplaner GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Der relativ steile Südhang des Planungsgebietes bietet die besondere Chance mit einer durchdachten Höhenstaffelung des neuen Wohngebietes ein differenziertes städtisches Raumgefüge zu entwickeln, welches die Gestaltung von Wohnhäusern ohne gegenseitiges Verschatten und Verstellen erlaubt. Das erhöht die Akzeptanz des neuen Wohngebietes und erlaubt zudem den meisten Bewohnern den freien Blick auf dem Turm des Ulmer Münsters als besondere Identifikation des Ortes.
Den Baukörper des zurzeit noch bestehenden Krankenhauses sehen wir als das räumlich dominante, strukturgebende Element der näheren Umgebung, an dem wir die räumliche Ordnung des neuen Gebietes ausrichten.
So nimmt das neue Wohngebiet im Süden die Flucht des Krankenhausbaus als seine Baugrenze auf, womit großzügig erlebbarer Raum für die südliche „Grünschneise“ mit dem offengelegten „Örlinger Bach“ als eine Art Verlängerung des „Örlinger Tals“ in Richtung der Stadt verbleibt. Ökologisch aber auch ökonomisch ist es von besonderer Bedeutung das Maß der überbauten Flächen so niedrig zu halten wie möglich. Eine städtische Struktur benötigt auch ein gesundes Maß an Verdichtung, welches gleichzeitig viel Raum für die Natur belässt!
So grenzt das neue Quartier im Westen mit ost-west orientierten Reihenhäusern an die „Albecker Staffel“ und nördlich bleibt es mit den nord-süd orientierten Geschosswohnungsbauten großzügig unterhalb des Biotops am Messelsteinweg. Überhaupt sind die Wohnhäuser bis auf die benannten Reihenhäuser generell entsprechend des Südhanges nach Süden orientiert.
Drei Felder sind innerhalb der neuen Struktur von Bebauung freigelassen. Zwei davon sind die weiteren Biotope; außerdem ist ein Quartiersplatz nördlich des „Krankenhausbaus“ positioniert.
Die bauliche Struktur setzt sein Schwergewicht im Norden mit bis zu fünfgeschossigen Geschosswohnungsbauten als „kurze Zeilen“. Direkt danach folgen „verkettete Punkthäuser“, ebenfalls als viergeschossige Geschosswohnungsbauten, die allesamt die Landschaft großzügig durchfließen lassen. Im Süden folgen die Stadthäuser, die in Größe und Form zwei unterschiedliche Variationen zulassen. Durch ein schmales Hanggeschoss als „Gartenetage“ überwinden die Stadthäuser die Landschaftssprünge.
Zum Auftakt der „Grünschneise“ im Anschluss der Heidenheimer Straße sind drei Häuser mit städtischem Charakter geplant, die im Erdgeschoss mit Läden und Geschäften das öffentliche Leben fördern. In den Obergeschossen können sowohl Praxen als auch sonstige Dienstleistungsbranchen etabliert werden. Im obersten Geschoss sind Penthousewohnungen gedacht.
Das neue Gebiet weist eine BGF Wohn- und Gewerbefläche (inkl. TG und Keller) von ca. 36.000,0 qm auf und bietet Platz für über 280 Wohnungen.
Freiraumkonzept
Die Fortführung des Leimgrubenweges nach Westen den Berg hinauf mit Anschluss an die Steinhövelstraße ist die zentrale Erschließung. Im nördlichen flacheren Bereich ist die Ringstraße als Spielstraße ausgebildet. Der Fußgängerverkehr ist mit einer 3cm-Kante von der Fahrstraße abgetrennt.
Im Bereich der Wohnstraße wird die Ringstraße von Vorgärten mit Zierpflanzungen gerahmt. Die Zugänge zu den Wohnhäuser erhalten Begrüßungsbäume. Blütenhecken rahmen die einzelnen Plateaus der Häuser.
Im Bereich des ehemaligen Krankenhauses entsteht ein Quartiersplatz mit Spielmöglichkeiten für verschiedene Altersgruppen. Die zu erhaltenen Biotope werden durch einen grünen Korridor zwischen den Wohnzeilen miteinander vernetzt. Südlich der Wohnbebauung ist ein weiterer Spielplatz mit Fitnessparcour vorgesehen. Im Süden ist der freigelegte Bach wieder Attraktion im Örlinger Tal. Ein Fußweg begleitet den Bach bis zur Heidenheimer Straße und den drei „Geschäftshäusern“. Von dort gelangt man über eine neue Treppenanlage zum alten Krankenhaus oder quert über eine neue Fußgängerbrücke die Heidenheimer Strasse.
Erschließung
Eine übergeordnete Ringstraße erschließt das neue Gebiet in der Verlängerung vom Leimgrubenweg im Süden und im weiteren Verlauf bis vor die westlichen Reihenhäuser, nach Norden und dann zwischen den Geschosswohnungsbauten nach Osten bis zur Steinhövelstraße und umgekehrt. Ein einfaches Prinzip, das die Orientierung fördert und den Suchverkehr im Quartier vermeidet. Eine Stichstraße erschließt die Stadthäuser als Anliegerstraße.
Für Fuß- und Radwege ist eine weitvernetzte Struktur angelegt, die einerseits die städtischen Anschlüsse an die nähere Umgebung berücksichtigt und anderseits die Kommunikation innerhalb des Quartiers fördert.
Ruhender Verkehr
Die Geschosswohnungsbauten erhalten meist in zwei bzw. drei Gruppen gemeinsame Tiefgaragen, die unter Ausnutzung der Topografie in die Landschaft integriert sind. Dadurch werden Wohnungen auf Straßenebene fast konsequent vermieden.
Für die 120 Wohnungen im ehemaligen Krankenhausbau ist eine Tiefgarage unter dem Quartiersplatz geplant, die von der Steinhövelstraße aus direkt erschlossen wird.
Die Stadt- und Reihenhäuser erhalten jeweils auf ihren Grundstücken ihre Stellplätze bzw. Carports. 50 Stellplätze für die Psychiatrie sind unmittelbar am Leimgrubenweg bis zur Heidenheimerstraße geplant. In sämtlichen Wohnstraßen sind ausreichend Besucherstellplätze unter Baumkronen vorgesehen.

Beurteilung durch das Preisgericht

»Die städtebauliche Qualität der Arbeit liegt im unprätentiösen Umgang mit dem Grundstück und reagiert auf die den Ort bestimmenden Qualitäten wie: Orientierung, Aussicht, Grünraum (Biotope, Bäume, Sportplätze) und den vorhandenen Baubestand. Dementsprechend fügen sich Grünraum, Verkehr und Bebauungsstruktur zu einem kompletten Bild zusammen. Die ringartige Erschließung ist sehr gut denkbar... Die dabei entstehenden Straßenräume sind adäquat dimensioniert und stellen auf eine hohe Aufenthaltsqualität ab. Die Freiflächen können großzügig entlang des Örlinger Baches entwickelt werden. Speziell der Umgang mit der denkmalgeschützten Substanz ist durch das Freispielen des ehemaligen Klinikgebäudes sehr überzeugend. Das Wohnen bzw. die Wohntypologien sind sehr vielfältig und entsprechen dem gewünschten Mix an Ein- und Zweifamilienhäusern und an Geschosswohnungen. Die Vorstellungen zur Vermarktung sind gut getroffen. Außenraum und Dichte, sowie deren Anordnung am Grundstück sind pragmatisch verteilt. Insgesamt besticht der Vorschlag durch seine Klarheit und gute Baukörperaufteilung.«
Lageplan

Lageplan

Modell

Modell

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Perspektive

Perspektive

Perspektive über das gesamte Gebiet

Perspektive über das gesamte Gebiet

Perspektive untere Stichstraße

Perspektive untere Stichstraße

Schnitt durch das Gelände

Schnitt durch das Gelände

Perspektive obere Stichstraße

Perspektive obere Stichstraße

Perspektive untere Stichstraße

Perspektive untere Stichstraße

Schnitt

Schnitt

Isometrie untere Stichstraße

Isometrie untere Stichstraße

Schnitt

Schnitt

Perspektive obere Stichstraße

Perspektive obere Stichstraße

Isometrie obere Stichstraße

Isometrie obere Stichstraße

Isometrie westliche Häuserzeile

Isometrie westliche Häuserzeile