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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2010

Neuordnung Klinikbereich Safranberg Ulm

1. Preis

Architekten Mühlich + Partner BDA

Architektur

Baron Landschaftsarchitekt

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

fünf bänder

fünf Bänder bilden topografisch sinnvoll unser städtebauliches Strukturkonzept!

1. Das grüne Band im Süden, mit dem wir das Örlinger Tal und die Friedrichsau verbinden.
2. Ein südliches Bebauungsband auf dem wir die neue Wohnbebauung, Psychiatrie mit deren Erweiterungsfläche und Parkierung und die gemischt genutzte Neubebauung sortieren.
3. Den grünen Anger in dem sich entsprechend seiner Dominanz das historische Klinikgebäude entfalten kann.
4. Ein nördliches Bebauungsband in das wir das Pflegedirektionsgebäude einbinden.
5. Das grüne Band im Norden als Pendant zum südlichen und Abgrenzung zur Bestandsbebauung.

Grünes Band im Süden
Die ungestörte Verbindung des Naturraums Örlinger Tal mit dem Landschaftspark der Ulmer Friedrichsau ist eines unserer zentralen landschaftsplanerischen Anliegen. Wir beschränken uns nicht auf die bloße Rad- und Fußwegeverbindung, ein großzügig erlebbares, durchgängiges Landschaftsband ist unser Ziel. Den Auftakt finden wir in der Bebauungslücke an der Ecke Heidenheimer Straße / Örlinger Straße. Durch die Verlegung der Zufahrt Leimgrubenweg nach Norden eröffnen wir die Möglichkeit der landschaftlichen Verbindung zum Baumgürtel entlang der Brenztalbahn und nutzen die vorhandene Topografie im Süd-Osten neben dem Übergang mit Mittelinsel als Angebot zur zusätzlichen Unterquerung der Heidenheimer Straße an dieser Stelle. Den Örlinger Bach führen wir in einem offenen Querschnitt der neu definierten Baumkante folgend entlang dem hochwertigen Rad- und Fußweg bis zur Albecker Staffel. Ergänzende Baumpflanzungen schaffen eine klar definierte Waldkante.
Das neu angelegte Spielfeld für die Psychiatrie liegt in räumlicher Nähe zu dieser neben weiteren Aktionsflächen ebenfalls im Landschaftsband. Die bestehende Parkierung der Hochschule Ulm belassen wir an vorgefundener Stelle, sortieren die Fläche lediglich neu und überstellen Sie großzügig mit zusätzlichen Bäumen.

Südliches Bebauungsband
Wir schaffen eine klare Bebauungskante entlang dem Leimgrubenweg, definieren und stärken damit das Profil des grünen Bandes, dennoch durchlässig zum Anger.
Den westlichen Auftakt bildet die neue Wohnbebauung. Zweireihig ordnen wir unterschiedliche Gebäudetypologien des Wohnens überwiegend Geschosswohnungen verschiedenster Ausprägung, abschnittsweise realisierbar. Durch wechselnde Gebäudebreiten schaffen wir eine interessante Vielfalt und eine Mischung von Hausgemeinschaften mit bis zu 20 individuellen Wohneinheiten bis hin zu Stadtvillen und vielfältige Formen des Zusammenlebens dazwischen. Im Süden die Erschließungsstraße, in der Mitte der Wohnweg von dem alle Gebäude erschlossen sind und im Norden der grüne Anger in den alle Einheiten Ihre Orientierung finden.
Den östlichen Abschluss an der Einmündung zur Heidenheimer Straße bildet die mischgenutzte Bebauung. Handel, Dienstleitung und Wohnen in Schichten mit dennoch struktureller Verwandtschaft zur reinen Wohnnutzung.
Dazwischen der Zugang zur Psychiatrie mit angemessenem Vorplatz und Stellplätzen für Klinik und Handel, als auch die Tiefgaragenzufahrt Bestand und in enger Nachbarschaft ebenfalls die Tiefgaragenzufahrt des zu Wohnzwecken umgenutzten Klinikgebäudes.

Grüner Anger
Nach historischer Definition ein grasbewachsenes Land in Gemeinbesitz, das von allen Bewohnern der Stadt oder des Dorfes genutzt werden kann. Oft war der Anger zentral zwischen zwei weiter auseinanderliegenden Häuserreihen angelegt.
Und so verstehen wir dieses Herzstück auch! Mittendrin und frei von kleinteiligen Parzellierungen, ein Stück Landschaft in Gemeinbesitz und dennoch privater Identität, angelegt zwischen den beiden Bebauungsbändern. Alle Wohnungen werden Teil dieses Angers, ein Grünraum für Alle mit Verzicht privater Kleinteiligkeit zugunsten gemeinschaftlicher Großzügigkeit. Die Biotopflächen integrieren sich ganz selbstverständlich.
Hier kann sich entsprechend seiner Dominanz das historische Klinikgebäude entfalten, ebenso die Bestandsgebäude der Kinder- und Jugendpsychiatrie, die Personalwohnheime und das Pathologische Institut. Alle – Bestand und Neubauten - werden Teil dieses Angers.

Nördliches Bebauungsband
Erschlossen über die Steinhövelstraße siedeln wir auch hier analog zum südlichen zweireihig unterschiedliche Gebäudetypologien mit familienfreundlichen Konzepten und generationenübergreifenden und gemeinschaftsfördernden Wohnformen an, Vielfalt garantiert!
Das Pflegedirektionsgebäude ordnet sich einerseits in die Reihe ein, steht jedoch selbstbewusst mit dem Kliniksolitär in räumlicher Verbindung. Überhöhte Querbauten vernetzen die neue Siedlungsstruktur untereinander und mit dem verbindenden grünen Anger.
Die erforderlichen KfZ-Stellplätze der Wohnbauten sind sowohl im südlichen als auch nördlichen Band parzellenbezogen - ebenfalls in Abschnitten realisierbar - in Tiefgaragen untergebracht. Die öffentlichen Stellplätze ordnen wir begleitend zur Erschließungsstraße an.
Mit insgesamt über 30.000m² Bruttogeschossfläche und 300 Wohneinheiten erfüllen wir in den beiden Bebauungsbändern neben den qualitativen Zielen für ein Gebiet mit gehobenen Wohnansprüchen auch ohne Einschränkung die quantitative Vorgaben.

Grünes Band im Norden
Als Pendant zum südlichen Landschaftsband und Übergang zur Bestandsbebauung schlagen wir zwischen neuem Wohnweg und Messelsteinweg eine den Grünbestand ergänzende Baumpflanzung vor.

Alle fünf Bänder verbinden sich über ein dichtes Fuß- und Radwegenetz in sich und mit der Umgebung, die Anbindung der Freiflächen an die umgebenden Natur- und Stadträume wird großzügig und durchgängig erlebbar