modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 09/2010

Ortsmitte Neufinsing

Lageplan

Lageplan

5. Preis

Preisgeld: 5.500 EUR

bgsm Architekten Stadtplaner

Architektur

Burger Landschaftsarchitekten Susanne Burger und Peter Kühn Partnerschaft

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Der eigenständige Charakter der prägenden und vertrauten Baustrukturen von Rathaus, Kapelle und Kraftwerk soll auch zukünftig die neue Ortsmitte wesentlich mitprägen.
Mit der neuen Anordnung der gewünschten öffentlichen Nutzungen beidseits der Staatsstraße wird ein neuer attraktiver öffentlicher Raum in der Mitte Neufinsings geschaffen, der die vorhandenen Baustrukturen einbindet und eine bauliche und gestalterische Verbindung über die heute trennende Wirkung der Staatsstraße hinweg schafft. Dabei werden alle öffentlichen Nutzungen im Zentrumsbereich in eigenständigen Baukörpern zentriert.

Eine fein abgestufte Höhenentwicklung schafft die Verbindung zwischen den Baukörpern sowie zur bestehenden Wohnbebauung. Der IV-geschossige Kopfbau im Norden markiert den Zugang zu den Pflegeeinrichtungen und korrespondiert in seiner Höhenentwicklung mit den „Turmgebäuden“ von Kraftwerk und Rathaus.

Zur Anbindung an den Landschaftsraum Speichersee wird eine neue Brücke über den Isarkanal vorgeschlagen, die über Rampen an die neuen Grünbereiche westlich der Bebauung anknüpft. Eine Fuß- und Radwegeverbindung in Nord-Süd-Richtung wird parallel des Isarkanals durch eine mit lockeren Baumgruppen überstandenen Wiesenfläche geführt. Zusätzlich ist die Brücke über die Isar mit einem Weg zur Münchner Straße mit Läden und Einzelhandel sowie zu den Senioreneinrichtungen angebunden.

Die Münchener Straße wird zu einer durchgehenden Allee aufgewertet. Der Kreuzungspunkt mit der Hauptstraße/Seestraße ist beiderseits durch ein Baumdach betont, das im Bereich der Gaststätte/Bürgerhaus den Biergarten beschattet, im Bereich des Rathauses den neuen Rathausplatz mit der Bücherei bildet. Diese Baumplätze stellen eine räumliche Verbindung über die Straße hinweg dar.

Das vorhandene verkehrliche Erschließungsnetz dient auch der Erschließung der Neubaubereiche. Es wird keine zusätzlichen Straßenerschließung benötigt. Die Zufahrt zu den Parkierungsbereichen erfolgt über die Münchner Straße und Birkenstraße.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Idee die vertrauten, prägenden Baustrukturen „Rathaus, Kapelle und Kraftwerk“ am zentralen Platz künftig wirken zu lassen ist nachvollziehbar, führt jedoch zu einer überdimensionierten Freifläche, in der das Gebäude der VR Bank zu klein und verloren wirkt. Die Lage der neuen Nutzungen ist richtig und nachvollziehbar. Sie entsprechen dem geforderten Programm und den Anforderungen an den Immissionsschutz.

Die hohe städtebauliche und gestalterische Qualität der im Süden vorgeschlagenen Senioren- und Pflegeeinrichtungen setzt sich im weiteren Verlauf der Ortsdurchfahrt vor allem beim benachbarten Lebensmittelmarkt leider nicht fort. Die erdgeschossige Bebauung zwischen Pflegeinrichtung und Bürgersaal ist stadträumlich unbefriedigend. Die Anordnung von Bürgersaal und Gastronomie sowie der Bücherei ist stimmig, die Lage des Biergartens im Norden überzeugt jedoch nicht.

Die Idee einer sparsamen Erschließung ausschließlich von der Staatsstraße aus funktioniert im Süden und Norden. Im Bereich des Lebensmittelhandels und des Bürgersaals können die Lage der Zufahrt zur Tiefgarage/Anlieferung und die viel zu geringe Zahl der oberirdischen Stellplätze nicht akzeptiert werden. Der durch das sparsame Erschließungskonzept gewonnene großzügige Freiraum im Westen weist im südlichen Bereich eine hohe Qualität auf, die jedoch im Norden zwischen Bürgersaal und Brandwand des EON-Gebäudes keinen adäquaten Abschluss findet. Die vorgeschlagene Anbindung an den Erlebnisraum Speichersee wirkt durch ihren geradlinigen Verlauf monumental und endet unangemessen an einer Garagenfront im Westen.

Das in Abschnitten realisierbare städtebauliche Konzept ist vor allem wegen des hohen Anteils des NBL wirtschaftlich. Der Lebensmittelmarkt wird wegen seiner beengten Lage und dem unbefriedigenden Stellplatzangebot nur schwer zu realisieren sein. Die geplanten Nutzungen sind aus schalltechnischer Sicht gut realisierbar. Auf Grund der Lage der Einrichtungen sind keine Immissionskonflikte zu erwarten. Die Erschließung der Tiefgarage liegt zu weit im Kreuzungsbereich. Die Abwicklung des Verkehrs wird an dieser Stelle wird kaum realisierbar sein. Ebenfalls sind die beiden zusätzlichen Zufahrten zum Seniorenwohnen verkehrlich ungünstig.
Plan 1

Plan 1

Plan 2

Plan 2

EG-Grundrisse

EG-Grundrisse

Schwarzplan

Schwarzplan

Perspektive Grünverbindung

Perspektive Grünverbindung

Perspektive Rathausplatz

Perspektive Rathausplatz