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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2010

Richard-Wagner-Museum Bayreuth

Foyer © wulf & partner

Foyer © wulf & partner

2. Preis

wulf architekten

Architektur

Jetter Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

wh-p Ingenieure

Tragwerksplanung

Béla Berec Architektur-Modellbau-Gestaltung

Modellbau

Erläuterungstext

„In der Erde Tiefe tagen die Nibelungen“ (Der Wanderer in Siegfried 1. Aufzug, 2. Szene)

Die Vorgehensweise ist geprägt von Behutsamkeit und Tiefe, nicht von äußerem Effekt. Betrachtet man das Luftbild des Bestandes, fällt die von Baumbestand ausgesparte Fläche nördlich und südlich der Villa Wahnfried auf. Genau dort sind die neuen Ausstellungsräume unterirdisch angeordnet.

Somit ergibt sich ein Raumkonzept, das die Villa einschließt und als Mittelpunkt begreift. Verbunden sind die Ausstellungsbereiche durch eine im westlichen Bereich angeordnete Spange, die Erschließung und Infrastruktur aufnimmt. Dieser Verbindungsbau ist das einzige Bauteil, das auch oberirdisch in Erscheinung tritt. Er entspricht in Abmessung und Maßstab dem gegenüberliegenden denkmalgeschützten Siegfriedbau.

Es entsteht ein symmetrisch gefasster Vorhof. Die räumliche Fassung wird ergänzt durch eine Einfassung des Vorgartens durch einen Wandelgang unter einer Pergola. Hierdurch entsteht auch eine eindeutige Abgrenzung zum Straßenraum, die nur in der Achse der auf die ursprüngliche Länge vervollständigten Zufahrtsallee unterbrochen ist.

Das neue Eingangsgebäude bezieht sich auf den Vorplatz mit der Büste König Ludwigs II. und ist symmetrisch aufgebaut. Typologisch ist es mit einer Orangerie vergleichbar, mit einem massiven Mittelbau und zwei transparenten Flügelbauten. Das ehemalige Gärtnerhaus übernimmt dabei die Funktion des zentralen Eingangs.

Während der nördliche Flügelbau das Café beinhaltet, erkennt man beim südlichen Flügelbau schon von außen, dass es nach unten zum Museum geht, da dieser keinen Boden hat, sondern sich über einen großzügigen Luftraum mit breitem Treppenabgang zum darunter liegenden Foyer öffnet.

Das Lisenenthema, das die Fassaden der Flügelbauten bestimmt, wird hier ins Untergeschoss fortgeführt. Vom Foyer aus sind Dauerausstellung, Sonderausstellung und die Ausstellungsbereiche in der Villa direkt erreichbar, ebenso sind die Depotbereiche angeschlossen, so dass alle Funktionsbereiche des Museums baulich zusammenhängen und behindertengerecht verbunden sind.

Der Sonderbereich ist in verschiedenen Variationen teilbar und multifunktional nutzbar. Tageslicht erhält er über zwei große Lichtschütten, durch die man auch in die Baumkronen der Allee blicken kann.

In allen Bereichen ist eine klare Raumstruktur und eine kompakte Bauform gegeben. Die Decken der Ausstellungsräume sind als Hohlkörperdecken mit gewölbter Untersicht konzipiert. Die Räume sind großflächig und flexibel und bieten einen besonderen Raumcharakter.

Die Fassaden der Flügelbauten sollen aus beigefarbenem, monolithischem Sichtbeton sein. Die Glasflächen sollen durch zurückhaltende Bedruckung mit verfremdeten Wagner-Motiven den notwendigen Sonnenschutz erhalten und im Bereich des Cafés großzügig öffenbar sein.
Lageplan © wulf & partner

Lageplan © wulf & partner

Erdgeschoss © wulf & partner

Erdgeschoss © wulf & partner

Untergeschoss © wulf & partner

Untergeschoss © wulf & partner

Schnitt © wulf & partner

Schnitt © wulf & partner