modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 10/2010

Neubau Werner-Heisenberg-Gymnasium Garching bei München

2. Preis

se\arch architekten PartGmbB

Architektur

Wankner & Fischer GmbH Landschaftsarchitekten und Stadtplaner

Landschaftsarchitektur

Transsolar Energietechnik GmbH

Energieplanung

Pfefferkorn Ingenieure

Bauingenieurwesen

Erläuterungstext

STÄDTEBAU
Ein Nord-Süd ausgerichteter lxinear organisierter Baukörper gliedert das Schulgelände in
eine baulich klar definierte Eingangshofsituation und einen hochwertigen Natur- und
Landschaftsbereich. Das westlich angrenzende Wohngebiet wird stadträumlich gefasst.

NATUR
Das hochattraktive Potential des Mühlbachs wird von der erdrückenden Bebauung befreit
und rekultiviert. Damit entsteht ein qualitativ hochwertiger Naherholungsbereich. Der
Mühlbach erhält seine Uferlandschaft zurück und verleiht dem ganzen Quartier Identität.
Davon profitieren sowohl die Schüler als auch alle anderen Bewohner des Quartiers.

DURCHLÄSSIGKEIT
Die durchlässige Ausbildung der Erdgeschosszone macht den Schulbetrieb in seinen
unterschiedlichen Ausformungen transparent und vernetzt die Sondernutzungen mit der
Umgebung.

ERSCHLIESSUNG
Schule und Sporthalle definieren den westlich gelegenen Eingangsschulhof. Von hier aus
werden alle Schuleinrichtungen erschlossen.

GYMNASIUM
Die Sonderzonen wie Aula, Theater, Musik, Ganztagesbereich und Sport vernetzen sich
ebenerdig mit dem Außenbereich. Die Klassenräume, Fachklassen und der Lehrerbereich
sind übergreifend in den beiden oberen Ebenen angeordnet.

LERNLANDSCHAFT
Ein Dreibund mit Klassenräumen außen und mittig angeordneten Sondernutzungen erzeugt eine kompakte Lernlandschaft. Diese Organisation sichert kürzeste Erschließungswege bei guter Belichtung und bietet Raum für Kommunikation.

KLASSEN
Die Klassengeometrie ermöglicht unterschiedlichste Unterrichtsformen. Die
Tragwerksstruktur gestattet auch ein räumliches Zusammenschalten mehrerer Klassen und erweitert so langfristig das pädagogische Nutzungsspektrum.

OBERSTUFE
Die Oberstufe besetzt einen Endkopf der obersten Ebene und bildet eine autarke Einheit.

FACHKLASSEN
Die Fachklassen sind im ersten Obergeschoss angeordnet. Die Tragwerksstruktur gestattet frei variierbare Raumgrößen und -zuordnungen.

LEHRER / VERWALTUNG
Der Lehrer- bzw. Verwaltungsbereich, ebenfalls im ersten Obergeschoss, nahe der
Haupterschließung, platziert, bildet wie die Oberstufe eine eigene räumliche Einheit. Der
grüne Innenhof sorgt für hohe Aufenthaltsqualität.

AULA
Der Haupteingang mündet in den mit Sitzstufen versehenen Aulabereich. Dieser fungiert als Treffpunkt und bildet zugleich die Haupterschließung der Schule. Hier geht man gleich
einem Schiff "an Bord" und betritt dann die eigentliche Lernlandschaft. Musik und
Veranstaltungssaal schließen sich dem Eingangsbereich an und lassen sich bei
Schulveranstaltungen räumlich zuschalten.

BIBLIOTHEK
Der Rundbau wird mit den bestehenden Nutzungen erhalten und in die Gesamtanlage
integriert.

GANZTAGESBEREICH
Schulmensa und Nachmittagsbetreuung sind im südlichen Gebäudefuß zusammengefasst
und bilden mit den Tischtennis- und Sportbereich einen weiteren Nutzungsschwerpunkt.

SPORTHALLE
Die 4-fach Sporthalle ist um Tiefgaragenhöhe in die Umgebung eingelassen und rundum
verglast. Der Hauptzugang erfolgt vom zentralen Schuleingangshof aus. Eine
Sekundärerschließung verbindet den Umkleidebereich direkt mit der Schule.

PARKIERUNG
Die Tiefgarage mit 100 Plätzen grenzt unmittelbar an den Sportbereich an. Unter dem
aufgeständerten Baukörper der Schule stehen ebenerdig Fahrradabstellplätze zur
Verfügung. Die Motorradabstellplätze befinden sich zusammen mit der Tiefgaragenabfahrt
südlich der Sporthalle.

KONSTRUKTION
Für die Tragkonstruktion des aus zwei Obergeschossen, dem Erdgeschoss sowie einer
Teilunterkellerung bestehenden Schulgebäudes wird ein kostengünstiges Stahlbetonskelett gewählt. Hauptmerkmal sind 30 cm dicke unterzugslose Flachdecken, welche im Regelfall auf zwei Innenstützenreihen und den Außenwänden aufliegen und Spannweiten von ca. 8 – 9 m überbrücken. Freie, unbehinderte Installationen, einfache Trennwandanschlüsse sowie eine große Flexibilität bei der Zimmeraufteilung werden somit gewährleistet.

ENERGIEKONZEPT
Das Energiekonzept bindet regenerative Quellen so stark wie möglich ein, um sehr wenig
konventionelle Energie zum Betrieb des Gebäudes zu benötigen. Der andere Grund für die Nutzung der regenerativen Energien ist pädagogischer Natur. Schon Kinder sollen lernen, wie Gebäude zeitgemäß und resourcenschonend betrieben werden können.

FASSADE
Die raumhohen Fassadenelemente bestehen aus Holz. Die großzügige Verglasung im
Wechsel mit opaken Lüftungselementen aus Holz, bezieht die Natur in die Klassenzimmer
ein. Die Lüftungsflügel sind witterungsunabhängig eingerückt. Holzlamellen strukturieren die Flursonderbereiche.

OBERFLÄCHEN
Schrankelemente aus Holz mit Oberlicht trennen die Klassen von der Flurzone. Robuste
Materialien sind einer hohen Beanspruchung gewachsen und behalten auch bei langfristig
zu erwartenden Abnutzungserscheinungen ihre Charaktereigenschaften.

BRANDSCHUTZ
Vier abgeschlossene Treppenhäuser stellen den baulichen Rettungsweg sicher. Das Atrium mit Luftraum bildet einen eigenen Brandabschnitt.

LANDSCHAFT
Durch die Renaturierung des ehemaligen Turnhallenstandortes im östlichen Teil des
Geländes entsteht eine landschaftsparkähnliche Freifläche, die als Gestaltungselement über den Pausenhof und unterhalb des aufgeständerten Gebäudes bis zum Eingangsbereich mit Vorfahrt führt. Die Landschaft strömt über das gesamte Gelände. Im Norden wird durch einen großzügigen Baumplatz der bestehende Turm mit Bücherei und Kunsträumen optisch gefasst und bietet mit einer wassergebundenen Decke gleichzeitig einen eigenständigen Freibereich.
Durch die Verlängerung der Weidachstraße zwischen den Straßen Am Mühlbach und dem
Prof. Angermaier-Ring erfolgt im Westen die gesamte Erschließung mit Vorfahrt,
Parkplätzen und den Bushaltestellen.
Die befestigte Fläche führt unter dem Gebäude in den zentralen Freibereich mit Pausenhof und Theater. Hier wird das wiederhergestellte Theatron aufgenommen und nach Süden weiter bis zum Außenbereich der Mensa mit Sitzstufen erweitert. Nach Norden entlang des Mühlbaches bis zur Aufweitung des Altwasserarmes öffnen Sitzstufen den Blick über das Wasser nach Osten auf die Liegewiese, den Park mit bestehenden und neu gepflanzten Bäumen und Gehölzgruppen.