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Begrenzt offener Realisierungswettbewerb nach VOF und GRW 95 mit vorgeschaltetem Auswahlverfahren für 35 Teilnehmer und 10 vorausgewählten Teilnehmern | 04/2005

Realisierungswettbewerb Fundort der Himmelsscheibe von Nebra

Lageplan

Lageplan

1. Preis

club L94

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext



Ort
Der zur heutigen Zeit stark bewaldete Mittelberg war vor 3600 Jahren wahrscheinlich aufgrund starker Rodungen für die Verarbeitung von Bronze unbewaldet. Der Ort war markiert durch eine niedrige Ringwallanlage. Aufgrund der aktuellen Ausgrabungen stellt sich das Innere der Ringwallanlage heute wieder überwiegend baumlos als Lichtung im Wald dar.

Konzept
Der Aussichtsturm wird künftig die Landmarke der Fundstelle der Himmelscheibe. Er dominiert den Ort und wird zentrales Element für die Besucher des Fundortes. Die Gestaltung des Umfeldes nimmt sich daher stark zurück und beschränkt sich auf wenige Akzente. Dabei werden die Ringwallanlage, Sichtbeziehungen, Fundstellen und Himmelsscheibe thematisiert.

Entwurf

Ringwallanlage:
Die Ringwallanlage wird in Form eines grasbewachsenen Erdwalles rekonstruiert. Im Inneren der Anlage entsteht eine große Wiesenfläche, die sich entsprechend der Kuppenform des Mittelberges zu allen Seiten neigt.

Sichtbeziehungen:
Auf der Aussichtsplattform des Turmes zeichnen sich die „Blickachsen“ zur Sonnenwende, zum Brocken, Kyffhäuser, Petersberg und zum Erlebniscenter auf dem Boden und in Form von Kerben in der Brüstung ab. Diese Sichtbeziehungen werden durch Betonbänder in der Wiese aufgenommen und helfen dem Betrachter den Blick zu den entsprechenden Punkten zu leiten.

Fundorte:
Außer der Himmelsscheibe gibt es noch weitere bedeutende Fundstellen innerhalb der Anlage. Diese werden durch 3 m hohe Stelen aus Edelstahl (1600 v. Chr.: Bronzezeit - 2005 n. Chr.: Edelstahlzeit) oder Sichtbeton (entsprechend dem Material des Turms) markiert. In die Stelen wird lediglich die jeweilige Nummer des Befundes graviert. Mit Hilfe der katalogisierten Befunde kann der Besucher selber auf „Schatzsuche“ gehen und den Stelen die jeweiligen Befunde zuordnen.

Himmelsauge:
Das „Himmelsauge“ dokumentiert den Fundort der Himmelsscheibe. Eine Edelstahlscheibe wird in eine leichte Senke der Wiese gelegt. Sie dient als Himmelsspiegel und stellt so einen subtilen Zusammenhang zwischen dem Himmel und dem Fundort der Scheibe im Boden her. Der Besucher kann an die Senke herantreten und durch das Himmelsauge in die Wolken und bei Dämmerung in die Sterne sehen.

Aussichtturm:
Der „Aussichtsturm“ aus Sichtbeton bildet das Zentrum der Anlage. Lage und Gestalt des Turmes wird beibehalten und in das landschaftsarchitektonische Konzept integriert. Die Rampe des Turmes (Blickachse zum Brocken) wird durch einen Weg bis kurz vor die Ringwallanlage verlängert und dient als Haupteingang in die Anlage. Die Besucher werden mit dem Shuttle nur bis zum Haupteingang gebracht und betreten die Anlage zu Fuß. Für Rettungsfahrzeuge könnte von hier ein Weg bis zum Turm mit Schotterrasen ausgebildet werden.

Konflikte zwischen der Gestaltung der Wallanlage und des Naturschutzgebietes werden vermieden. Möglicherweise könnte eine Übergangszone von Ringwallanlage und Wald durch die Überlagerung des Baumbestandes innerhalb der Anlage und der Wiesenfläche darunter entstehen. Zielplanung ist eine vollständige Rekonstruktion der Ringwallanlage und eine baumlose Lichtung auf der Kuppe des Mittelberges, nachdem weitere Ausgrabungen im östlichen Teil der Anlage durchgeführt wurden.

Aufgrund einer asketischen Gestaltung der Anlage kann sich der Besucher auf die Aura des Ortes und die wenigen wichtigen Elemente der Anlage konzentrieren.

Eine kurzfristige und kostengünstige Umsetzung des Projektes ist möglich.
Konzept

Konzept

Elemente

Elemente

Perspektive

Perspektive

Perspektive

Perspektive

Perspektive

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