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Bewerbungsverfahren | 04/2005

Zollverein Park, Planung und Entwicklung von Außen- und Freiflächen

Lageplan Zeche Zollverein

Lageplan Zeche Zollverein

2. Preis

Agence Ter

Landschaftsarchitektur

MPK Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

start.design GmbH

Lichtplanung

n/t/k/ nowakteufelknyrim

Design

Erläuterungstext

Die Zeche Zollverein stellt ein einzigartiges Industriedenkmal dar, welches durch die neue Freiraumplanung in seiner Wirkung als Gesamt-Ensemble gestärkt werden soll.
Mit der Einrichtung des Zollvereinparks soll das Gelände erlebbar und benutzbar gemacht werden. Ein klares Wegesystem soll vor allem der Orientierung dienen und die Erlebbarkeit des Geländes als Gesamt-Ensemble ermöglichen. Die Anlage des Zollvereinparks soll einen Großteil der denkmalgeschützten Industrielandschaft unberührt lassen.

1 Drei Plätze - drei Hauptquartiere
Heute setzt sich Zollverein zusammen aus drei Teilen: der Kokerei, der Schachtanlage XII und der Schachtanlage I/II/VIII. Seit der Stilllegung werden diese drei Bereiche in unterschiedliche Richtungen entwickelt. Die ehemaligen Funktionsbezüge zwischen den drei Anlagenteilen sollen durch zukünftig nachvollziehbar und in der Landschaft sichtbar gemacht werden. das Konzept des Masterplans schlägt hierfür ein Konzept aus Ringpromenade, Gleisboulevard und Luftbrücken vor.
An den Kreuzungspunkten dieser Wegesysteme werden nun im Rahmen des Wettbewerbs Zollvereinpark drei Plätze entwickelt. Jeder Platz markiert jeweils eines der drei Hauptquartiere in Zollverein. In Nachbarschaft zu unterschiedlichen Gebäuden bieten diese Freiflächen eine Erweiterung der Nutzungen wie Cafés, Restaurant, Sport, Museen, Ausstellungen etc. Die Plätze bieten Raum für die Konzentration der Freiraumnutzung und sind gleichzeitig Bühne für die Präsentation der Quartiere.

1.1 Forum Kohlenwäsche
Der Zugang vom historischen Eingang Ehrenhof führt in direkter Verlängerung zum Platz am Forum Kohlenwäsche. Auch vom zentralen Parkplatz Süd direkt angeschlossen, ist er der repräsentative Hauptplatz für Veranstaltungen. Von dort aus gelangt der Besucher zur Gangway, die ihn ins Museum in der Kohlenwäsche führt. Auch der Zugang zur Luftbrücke am Schacht XII ist vom Forumsplatz aus möglich.

1.2 Creative Zentrum
Der bereits heute bestehende Zugang zur Luftbrücke am Schacht 1/2/8 erhält durch den großzügigen neuen Außenraum eine deutliche Aufwertung. Die Fläche schafft eine Verknüpfung mit dem zukünftigen Creative Village. Von dort führen Verbindungswege über den Gleisboulevard auf den Damm. Hier öffnen Balkone einen freien Blick auf die Zentrale Lichtung (Kohlenmischplatz). Es entsteht ein Platz auf drei Ebenen.
Zwischen Creative Village und Schacht I/II/VIII ist ein großflächiger Garten in die Fläche eingelassen. Die Platzfläche legt sich wie eine Klammer über die beiden Arme des Gleisboulevards, die hier zusammentreffen. Die vielen Wegebeziehungen aus unterschiedlichen Richtungen erfordern eine einheitliche Platzfläche. Bündig mit der Schienenoberkante wird eine ebene Ortbetondecke gebaut. Die Oberkanten bleiben als Ornament sichtbar.

1.3 Kokerei Platz
Die Umgebung der Mischanlage der Kokerei ist schon jetzt mit verschiedenen Nutzungen und Aktivitäten wie Café, Schwimmbad, Eislauf- und Skatingbahn umgeben. Die neue Platzfläche bietet diesen Nutzungen eine optimale Plattform. Die Luftbrücke über die Große Halde hat ebenfalls von hier aus ihren Zu- und Abgang. Der Platz verbindet die Mischanlage mit dem Gleisboulevard, seitlich wird er durch die Waldkanten und die Bandbrücke gefasst. Der Höhenunterschied von ca. 1,60m zwischen Mischanlage und der Gleisanlage wird durch eine schiefe Ebene überwunden, in welche verschiedene Sport- und Spielflächen eben integriert werden. Der Rahmen des Platzes und die Anschlüsse an die Bauwerke sind in wassergebundener Wegedecke ausgeführt, die Sportfelder sind asphaltiert.

2 Gleisboulevard

2.1 Raumkontinuum - eine Lichtung
Zwischen den drei Haupteingängen Forum Süd, Ehrenhof im Osten und Großwesterkamp besteht durch den Gleisboulevard ein Raumkontinuum. Dieser ist in seiner Gesamtheit gerahmt durch einen Waldgürtel, die Gleisflächen werden größtenteils von hohem Bewuchs freigehalten.
So ist vom Boulevard aus der freie Blick auf das Industriedenkmal möglich, Blickachsen werden inszeniert.

2.2 Gleisharfe als Wegesystem
Schienenwege:
Die parallel laufenden Schienenstränge werden zum neuen Wegesystem umfunktioniert. Auf den vorhandenen Gleisen wird der Schienenzwischenraum mit heller, wassergebundener Wegedecke gefüllt, wodurch zahlreiche 1,40m breite Wege entstehen.
Hauptwege:
Die Schienenwege werden ergänzt durch einen großzügigen 4m breiten Hauptweg. Ein Strang des Hauptweges verläuft vom Parkplatz Süd aus in Richtung Kohlenwäsche und folgt der Gleisharfe auf dem westlichen Schienenstrang bis zum Creative Zentrum. Auf dem Platz läuft er zusammen mit dem IBA Emscher Radweg, welcher vom Eingang Design School das Gelände erschließt. Gemeinsam leiten sie den Besucher weiter über die Brücke Ahrendahls Wiese auf den westlichen Teil des Gleisboulevards zum Eingang Großwesterkamp.
Die Hauptwege bestehen aus wassergebundener Wegedecke. Die Kanten sind mit einem Stahlband eingefasst.

2.3 Schienenwald
Zwischen Forum und Creative - Platz hat man die Möglichkeit, parallel zum Gleisboulevard im Schienenwald zu spazieren. Nur die Schienen dienen als Wege und man bewegt sich durch den Birkenaufwuchs. Es entsteht eine völlig andere Raumerfahrung als auf dem offen gehaltenen Gleisboulevard.
Der Schienenwald liegt nördlich der Wagenumläufe. Unter den Wagenumläufen verlaufen die Schienenwege durch einen „Wald“ aus Stützen - im Schienenwald führen sie durch die Stämme des lichten Birkenhains.

2.4 Orientierungsquerachsen
Der Gleisboulevard als offener Raum bietet an prägnanten Stellen Orientierungs- und Querungsmöglichkeiten. Er verknüpft so die Hauptelemente von Zollverein wie Gebäude, Aussichtspunkte und Parkplätze mit der Gleisharfe.
Eine Querachse führt vom Ehrenhof über das Forum zum Dammweg entlang der Halde. Weiter nördlich quert man den Boulevard auf dem Weg vom Kohlenmischplatz zum Designmuseum und von der Zentralen Lichtung zur Design School.
Den Schienenwegen folgend geben zahlreiche Querwege Gelegenheit, das Areal auf vielfache Weise zu durchwandern.
Der Gleisboulevard wird durch neue Querbezüge mit seiner Umgebung verknüpft.
Die Querachsen sind ein wiederkehrendes Element entlang des Gleisboulevards und werden alle aus einem einheitlichen Material (Stelcon-Platten) gebaut.

3 Ringpromenade

Die Ringpromenade als neues, unabhängiges Element fungiert als Schwelle zwischen dem außen umlaufenden Waldgürtel und dem Denkmal Zollverein, verdeutlicht also den Eintritt zum Weltkulturerbe Zeche Zollverein.
Sie orientiert sich mit einem an der inneren Kante aufgebrachten Farbband und ebenerdig angeordneten Informationstafeln auf die Denkmalzone, nach innen.
Es wird zwischen zwei verschiedenen Bauweisen unterschieden:

3.1 Neubau
Das Grundelement der Ringpromenade sind Beton-Fertigplatten mit einer Breite von 3m und 2m Länge. Mit einer Höhe von 10 cm bewirken sie das gewollte Bild vom Betreten einer Schwelle. Die Kurven des Weges werden durch Beton-Kreissegmente mit zwei unterschiedlichen Radien verlegt. An der Innenseite der Promenade wird ein durchgängiges blaues Band als Kaltplastik-Beschichtung mit Glaspartikeln aufgebracht, die das Band nachts reflektieren lassen. Es dient als begleitende Markierung und als Träger für punktuell angebrachte Informationstafeln.
Entlang der Ringpromenade befinden sich 4m hohe Orientierungsleuchten mit Solarbetrieb, die durch blaue Leuchtpunkte an der Spitze den Weg in einem Abstand von 30m begleiten. Ist die Umgebung bereits stark ausgeleuchtet, wird auf dieses Element verzichtet.

3.2 Weg im Bestand
In diesem Fall wird an den existierenden Weg eine 40 cm breites Betonboard als seitliche Begrenzung eingebaut, auf welche dann die neue Farbmarkierung aufgebracht werden kann. In bestehende denkmalgeschützte Wegeoberflächen wird das Betonboard ebenerdig eingelassen. Die Promenade ist dann nur noch als blaues Markierungsband sichtbar.

3.3 Kreuzungspunkte
An Kreuzungspunkten von der neu gebauten Ringpromenade und einem bestehenden Weg passt sich die Konstruktion der Umgebung an. Sie senkt sich auf das Niveau der vorhandenen Fläche ab. Bei einer Kreuzung von Gleisflächen wird die Ringpromenade auf Oberkante der Schiene in den Gleiskörper integriert.

4 Luftbrücken

Neben der fußläufigen Verbindung der drei Quartiersplätze durch den Gleisboulevard stellen die Luftbrücken eine zusätzliche Bewegungsebene zwischen den drei Plätzen dar.
Ihre Zu- und Abgänge befinden sich jeweils an den Plätzen. Sie schaffen somit die Möglichkeit, den Zollvereinpark aus einer völlig anderen Perspektive zu erleben.
Als eine zusätzliche Ebene dienen die Bandbrücken auch der Orientierung auf dem Areal.
Gemeinsam mit dem Kohlenmischplatz umspannen die beiden begehbaren Bandbrücken den zentralen Bereich des Geländes und bieten bei besonderen Veranstaltungen einen exponierten Blick.

5 Loops / Quartierwege

Neben der Ringpromenade, die mit einer Länge von etwa 3,5 km das gesamte Industriedenkmal umschließt, gibt es Gelegenheit, jede der drei Einzelzonen mit einem Rundweg zu erfahren, einem jeweiligen Quartiersweg. Diese „Loops“ sind an die Wege des Gleisboulevards angeschlossen und führen wieder dorthin zurück.

1. Runde: Forum – Design Museum – Ehrenhof - Forum
2. Runde: Creative Platz – Kohlenmischplatz – Creative Village - Design Garten – Creative Platz
3. Runde: Kokerei-Platz – Weiße Seite – Lineare Lichtung – Kokerei Platz (große und kleinere Runde; kleinere Runde über den eventuellen Durchbruch durch die Kokerei)

6 Neue Benutzbarkeit

Durch die Anlage von Ringpromenade und Hauptwegen auf der Gleisharfe werden breite Trassen für die Benutzbarkeit des Geländes Zollverein geschaffen. Alle Besucherhighlights des Denkmals sind über diese beiden Wegesysteme erreichbar. Die Aufenthalts- und Spielflächen werden in direkter Nähe dieser wichtigen Wege angeordnet.

Spielflächen
Vorgeschlagen werden fünf über das Gelände verteilte Spielflächen:
• Kinderspielplatz hinter der Kokerei
• Spiel- und Sportflächen auf dem Kokereiplatz an der Mischanlage
• Kinderspielplatz Schacht 1/2/8 zwischen Gleisharfe und Choreographischem Zentrum
• Kinderspielplatz im Schienenwald an der Verbindungsachse Design School und Kohlenmischplatz
• Kinderspielplatz Schacht 12 südlich des Förderhauses Süd

Die Spielflächen sind zwischen 250 und 330m² groß.
Auf dem Kokerei-Platz werden Spielfelder mit einer Fläche von insgesamt ca. 700m² angeordnet.

Aufenthaltsflächen
Entlang des Hauptweges (zwischen Kohlenwäsche und Eingang Großwesterkamp) werden im Abstand von ca. 60 m Bänke angeordnet. Es handelt sich um Bänke mit einer Rückenlehne, die auf kleinen Aufstellflächen neben der Wegefläche stehen. Sie sind nach Süden bzw. Westen ausgerichtet und laden ein zum Verweilen in der Sonne.
Auch auf der Südseite der linearen Lichtung werden Sitzplätze am Waldrand angeboten. Einfache, robuste Betonblöcke können flexibel genutzt werden und widerstehen dem Vandalismus.
In die Vegetationszüge auf der östlichen Gleisharfe werden jeweils an den Enden ca. 8qm große Holzplattformen zum Sitzen und Ausbreiten integriert.

Die Wiesenfläche
Die neue Schotterrasenfläche nördlich der Kokerei bietet eine Fläche für die freie Bewegung und Benutzung. Hier kann man Picknick machen oder Fußball spielen. Eine derartige Fläche ist ein neues Angebot für die Freizeitnutzung auf Zollverein.

Aussichtspunkte
Auf den Bergehalden werden Aussichtspunkte eingerichtet, von denen man interessante Blickachsen über die Industrieanlagen erhält. Ein gefaltetes Corten-Stahlblech passt sich dem Relief an und wird über die Kante des Damms / der Halde ein Stück nach unten gezogen (so wird der Aufwuchs im direkten Blickfeld verhindert). Das andere Ende des Blechs faltet sich zur Sitzbank. Auf den Haldenflanken müssen Sichtschneisen im Bereich der Aussichtsplattformen von Gehölzaufwuchs freigehalten werden.

Aussichtsbalkone auf dem Damm
An den Enden der Verbindungsachsen zwischen Creative Village und dem Kohlenmischplatz führen jeweils kleine Treppen auf die Dammkrone hinauf. An der Kreuzung mit dem Weg auf dem Damm schieben sich Aussichtsbalkone an die Böschungskante heran. Diese kleinen Austritte inszenieren die Aussicht über den Kohlenmischplatz bis hin zur Kokerei. Direkt vor den Aussichtsbalkonen muss die Böschung von Gehölzen freigehalten werden, um die ungehinderte Aussicht zu ermöglichen.

Quartiersplätze
Die Platzanlagen sollen als flexibel bespielbare Flächen freigehalten werden. Daher werden Möblierungselemente entlang der Ränder angeordnet. Es entstehen angenehme Aufenthaltsorte zwischen den angrenzenden Vegetationsbereichen und der offenen Platzfläche.

7 Vegetation

Westliche Gleisharfe:
Der überwiegende Teil der nördlichen Gleisharfe wird sukzessiv bewaldet. Dieser 40 Meter breite Waldstreifen schafft ein Volumen, das die Mächtigkeit des Kokerei-Gebäudes betont. Genauso großzügig dehnt sich eine lineare Lichtung parallel zum Waldstreifen aus. Es entsteht ein starker Gegensatz zwischen der dicht bewaldeten und der offenen Fläche. Der Pappelaufwuchs wird der Sukzession überlassen. Für die nächsten Jahrzehnte ist die Entwicklung eines Pappelhains vorstellbar. Strukturiert ist der heute aufkommende Wald durch die Schneisen der ehemaligen Gleistrassen. Im Wald werden keine neuen Wege angelegt, nur ein neuer Weg auf der Westseite wird sich durch den Wald schlängeln und den Weg auf die Weiße Seite der Kokerei verkürzen. Ein Nebeneffekt ist die Hinderung des Zugangs zu gefährlichen Gebäudeteilen.
Entlang des Rad-Wanderwegs wird ein ca. 25 Meter breiter Streifen durch das Aufbringen von Feinschotter zu einer extensiven Wiesenfläche bzw. Ruderalfläche entwickelt und von hohem Bewuchs freigehalten. Dadurch wird dem Besucher der Spaziergang auf der sonnigen Seite außerhalb des Schattens der Kokerei ermöglicht.

Östliche Gleisharfe:
Von der neuen Platzfläche an der Mischanlage entlang des Creative Village bis zur DesignSchool ist die Gleisharfe ein sehr enger Raum mit Wegen. Die schmalen Streifen zwischen den Schienenwegen werden zu Schotterrasen umgewandelt. Der korridorähnliche Raum wird durch die angrenzenden Waldflächen gerahmt.
Zwischen Schacht 1/2/8 und dem Schacht 12 wird die Gleisharfe in zwei Bereiche geteilt: in Schienenwald und offene Fläche:

Schienenwald
Der vorhandene Gehölzaufwuchs (vor allem Birken) soll sich weiterentwickeln. Lediglich die Schienenwege werden als Schneisen von Bewuchs freigehalten. Gewünscht ist das Bild eines lichten Birkenhains ohne Unterholz.

Kontrolliertes Wachstum
In dem Bereich nördlich der Kohlenwäsche und dem Creative Platz bleibt das originale Gleisbett erhalten, der Aufwuchs von Gehölzen und Kräutern wird alle fünf Jahre entfernt. Dies geschieht turnusmäßig, d. h. jedes Jahr wird eine andere Teilfläche geschnitten. So sind auf der Fläche verschiedene Stadien des Aufwuchses nebeneinander zu erleben. Die Gehölze werden nie höher als max. 2m, so werden alle Blickbezüge erhalten.

Vegetationszüge:
Zwischen den Schienenwegen nördlich der Kohlenwäsche wird ein Rahmen aus Stahlkanten gebaut, der mit neuem Boden gefüllt wird. Die Flächen sind mit Stauden bepflanzt, die einen sonnigen und trockenen Standort benötigen. Es handelt sich um Pflanzen, die bisher nicht auf dem Gelände von Zollverein wachsen und sich durch ihr Erscheinungsbild von der Umgebung absetzen. Diese Vegetationszüge bringen sowohl neue Farbaspekte und erhöhen gleichzeitig die Diversität für die Insekten etc.

8 Naturschutzbelange

Die ungesteuerte Wiederbesiedlung der gestörten Böden auf Halden, Gleisanlagen und sonstigen Lager- und Bewegungsflächen durch die belebte Natur nach Aufgabe montanindustriellen Schaffens, eben die Entstehung von Industriewald zuzulassen und damit anthropogene Einflüsse und deren tatsächliche Bedeutung auf einem Ausschnitt der Erdoberfläche darzustellen, ist Kern des vorliegenden Entwurfs.

Diese steht im Spannungsfeld der Erlebbarkeit der denkmalgeschützten Zechenanlage sowie deren Authentizität und der Wiederbewaldung. Dieses Spannungsfeld ist durch Sukzession auf Großflächen der Gleisharfe zu erspüren. Durch angepasste Pflegeintervalle werden abschnittsweise Erstbesiedlungsstadien für den Besucher dauerhaft als Potenzial der Veränderbarkeit sichtbar.

Das weiträumige Mosaik des Entwurfs aus zu Dauergesellschaften tendierenden Waldbildungen, stets um Dominanz ringenden Pflanzensippen als Sukzession bis Verbuschung sowie extensiv gepflegtem Offenland bzw. Ödland krautiger Ruderalfluren bietet ein optimiertes Potenzial für Vielfalt und Populationsstärke im Gebiet.

Zur Vermeidung von Eingriffen vor allem in die Biotop-, Klima- und Wasserhaushaltsfunktion wurde die Neuversiegelung auf den Platz an der Kohlenwäsche im Südosten (ca. 3.700m2, Versiegelungsgrad 50%), den parkartigen Verbindungsraum am Design-Gewerbepark im Nordosten (ca. 10.000m2, Versiegelungsgrad 25%) und den Aktionsfreiraum der Kokerei im Norden (ca. 3.000m2, Versiegelungsgrad 50%) reduziert. Zur Minimierung von Eingriffen werden alle anderen Aufenthalts- und Bewegungsflächen wasserdurchlässig befestigt. Die Versiegelung von ca. 6.000m2 Schotterflächen, Industriewald und Ruderalfluren sowie die Rodung von 21.700m2 weiteren Industriewaldes für die Schaffung von Blickachsen bedingt bei einem mittleren Eingriffswert von 15 Wertpunkten je m2 einen Ausgleichsbedarf von 415.500 Wertpunkten. Unter Hinzuziehung des Eingriffswertes von 271.000 Wertpunkten für den Design-Gewerbepark kann der Eingriffswert auf insgesamt ca. 700.000 Wertpunkte geschätzt werden.
Der Entwurf ermöglicht durch Ausweisung von Waldflächen auf 5,8 ha maximalen Ausgleich. Bei einem Aufwertungspotenzial von durchschnittlich 12 Wertpunkten je m2, das bei einem Entwicklungszeitraum von 30 Jahren und der zu berücksichtigenden Dynamik der Vegetationsentwicklung angesetzt werden kann, ist von einer nahezu vollständigen Ausgleichbarkeit im Gebiet auszugehen (ebenfalls ca. 700.000 Wertpunkte).

9 Waldentwicklung

An der Gleisharfe entwächst der überwiegende Teil der bestehenden, schwachen Bestockung mit zunehmendem Alter den heutigen Pionierstadien und wird in den kommenden 30 Jahren eine lichte, von Birken und Robinien dominierte Baumhalle entstehen lassen. Der Entwurf sieht die ungelenkte und ungestörte Natur gegebene Waldentwicklung in diesem Bereich, wie auch in allen anderen Waldflächen vor. Ausgeprägte, gebüschreiche Saum- und Mantelzonen sowie Brombeeren schaffen im Norden der Kokerei natürliche Undurchdringlichkeit und Distanz zu den vom Zerfall bedrohten Anlagen.

Der Wald ist mit insgesamt 41,25 ha unterschiedlicher Reifestadien aktuell im Gebiet mit ca. 40% repräsentiert. Entwurfs bedingt wird die Rodung von 2,54 ha Pionierwald erforderlich, woraus sich unter Einbeziehung der Waldverluste im Zuge des Design-Gewerbeparks und einem Umwandlungsverhältnis von 1:1,5 ein Ausgleichsbedarf von 6,03 ha errechnen lässt. Wald-Ausgleichsflächen weist der Entwurf vor allem nördlich der Kokerei und in Kleinflächen nahe der östlichen Gleisharfe auf 5,83 ha aus, sodass der Waldausgleich im Plangebiet grundsätzlich gelingen wird.

10 Entwässerung

Die Emschermergel, wie auch die veränderten oberflächennahen Schichten auf Zollverein lassen eine Versickerung kaum zu, sodass Dachwässer und Niederschlagswasser versiegelter Flächen nicht infiltriert werden können. Punktuelle Regenwasserrückhaltungen gehören nicht zum ortsüblichen Gestaltbild.
So sieht der Entwurf, angepasst an die Höhensituation, ein System technisch ausgebildeter Gräben mit Trapezprofil vor, so wie es in Bergbaugebieten üblich war, da Bergesenkungen jedwede unterirdische Leitung nur zu leicht zerstörten [Diesen Kloaken flossen, die Bevölkerung durch Zäune geschützt, der Vorflut zu].
Das Entwässerungskonzept sieht hier eine weitestgehende Rückhaltung der Oberflächenwässer, deren Rückgabe in die Atmosphäre durch Evapotranspiration, kombiniert mit der verzögerten Ableitung überschüssigen Niederschlagswassers vor. Hierzu werden die Gräben entsprechend den Anforderungen bemessen und mit Schilf sowie Ufersaumgehölzen entwickelt. Auf diese Weise kann die aktuelle Belastung des öffentlichen Mischwassersystems in Teilen deutlich zurückgenommen werden.

11 Pflegekonzeption

Vier Entwicklungstypen liegen dem Zielkonzept zugrunde:
Industriewald
Industriewald meint sämtliche Waldflächen auf dem Gelände Zollverein, inkl. „Schienenwald“ und „Waldsukzession“ nördlich der Kokerei.
• die Pflege wird auf Maßnahmen der Verkehrssicherungspflicht und die Freihaltung von Sichtachsen, Aktions- und Bewegungsflächen beschränkt;
• dabei sind im 1.-3. Pflegejahr die Säume der schmalen Gleispfade, wie auch der breiteren Fuß- und Radwege (Hauptbewegungsachsen) überwiegend von krautigem Aufwuchs freizuhalten;
• im 3.-10. Jahr kommt die Freihaltung überwiegenden Gehölzaufwuchses hinzu;
• ab dem 10. Jahr tritt der Jungwuchs infolge zunehmenden Kronenschlusses deutlich zurück

„Kontrolliertes Wachstum“ – von jungen Gehölzsukzessionsstadien:
• Strauchwuchs und Baumjungwuchs <5Jahre
• auf der östlichen Gleisharfe entsteht eine Abfolge 1-, 2-, 3-, 4- und 5-jähriger Sukzessionsstreifen, den Gleisen folgend;
• welche Gleisstrecken in einem Jahr zu mähen sind, bestimmt der zu entwickelnde Pflegeplan;
• durch Herstellen der Befahrbarkeit werden die Gleisanlagen auf eine maschinengerechte Pflege ausgerichtet um Kosten zu senken und die gefahrvolle Arbeit zwischen den Gleisanlagen bei handgeführten Geräten zu minimieren;

Schotterrasen – Ödland auf der östlichen Gleisharfe:
• Flächen zwischen den „Schienenwegen“, die anhaltend offenen Ödlandcharakter behalten sollen, werden durch einen geringen Auftrag von Feinschotter zu Schotterrasen umgebaut und mit einem Schnitt je Jahr gepflegt;

„Wiese“ - Ruderales Grünland
• den Waldausgleichsflächen nördlich der Kokerei vorgelagert, ist ein offen zu haltender, ca. 30m breiter Wiesensaum geplant;
• die Flächen werden aufgrund der Gleisschotter zu „gepflegten“ Ruderalfluren tendieren; (vgl. Grünlandausbildung zwischen Rollfeldern auf Flughäfen mit sandigen Böden);
• die Mahdhäufigkeit liegt zwischen zwei und vier Schnitten je Jahr;
• das Pflegemanagement ist nach genaueren Untersuchungen vor Ort zu benennen;

Pflegemanagement mit EDV-gestütztem Flächeninformationssystem
Für ein variables, veränderbares Biotopmanagement ist beabsichtigt die dazugehörigen Flächendaten in dem Geografischen Informationssystem ArcView GIS aufzubereiten. Mehrkosten gegenüber einem üblichen Pflegeplan entstehen dadurch nicht.
Durch das Pflegekonzept wird, bei vergleichsweise geringen Kosten, die Offenhaltung denkmalpflegerisch herausragender Bereiche des Weltkulturerbes realisiert und gleichzeitig die Nutzungsaufgabe, wie auch die damit verbundene natürliche Wiederbewaldung als selbstverständliches Phänomen menschlichen Wirkens im Zuge des Ressourcenverbrauchs vermittelt.

12 Orientierung / Leitsystem

12.1 Konzept und Systematik
Das Orientierungs- und Informationssystem Zollvereinpark ergänzt und unterstützt die landschaftsarchitektonische Konzeption: Vorhandenes wird verdeutlicht, Verstecktes wieder sichtbar gemacht, bestehende Verbindungsachsen und Bauwerkensembles werden als Orientierungshilfen genutzt und verstärkt.

Das Gebiet besteht aus drei markanten Orten, diese \"Stadtteile\" werden herausgestellt. Deutlich hervorgehoben und real sichtbar sind die zwei Hauptwege Gleisboulevard und Ringpromenade.
Als Landmarke und Wiedererkennung dienen jeweils markante Bauwerke. Wichtige Verbindungsachsen zum Emscher-Radweg und zur Route Industriekultur werden deutlich markiert.

12.2 Das Informationssystem
Auf der Ringpromenade erfährt der Besucher Zeche Zollverein als Gesamtensemble; sichtbare und unsichtbare Zeugnisse der 150 jährigen Geschichte: Der Spaziergang auf der Ringpromenade führt an allen wichtigen Bauwerken vorbei; in den Boden eingelassene Bänder am Rand der Promenade verweisen auf die ehemalige (und jetzige) Funktion der Gebäude und ihrer Zusammenhänge.
Zusätzliche Verweise zeigen nach “draußen”, auf Orte außerhalb des Areals, z.B. auf die weiter entfernten Schächte und die Tatsache, das diese unterirdisch eine Einheit bilden; z.B. auf die unterschiedlichen Kulturen der Gastarbeiter damals und heute...
Der Besucher, der von anderen Wegen auf die Ringpromenade trifft, findet ¬an diesen Schnittstellen den Verweis auf die Länge der Ringpromenade und nächstgelegene wichtige Bauwerke. (Angabe in Minuten Fußweg)
Der Gleisboulevard dient durch seine Größe und zentrale Lage - ähnlich einem Fluss in einer Stadt - der Orientierung. Er ist Teil des Orientierungssystems. An den Schnittstellen zu den Wegen und Straßen, die den Boulevard kreuzen, finden sich die vertikalen Übersichts-Wegweiser des Orientierungssystems.
Das Orientierungs- und Informationssystem besteht aus zwei Einheiten, aus

A. ORIENTIERUNGSSYSTEM - VERTIKAL
bestehend aus vertikalen Orientierungsmodulen in Form von
a) Verkehrsleit-Tafeln mit aktualisierbarer Information an den Verkehrsknoten/Zufahrten zu den \"Stadtteilen\"
b) Übersichts-Wegweisern
c) Zielbeschriftungen
d) temporären Veranstaltungstransparenten

B. INFORMATIONSSYSTEM - HORIZONTAL
bestehend aus horizontal liegenden Informations-Elementen in Zusammenspiel mit den vorhandenen räumlichen Orientierungshilfen Gleisboulevard und Ringpromenade.

VERKEHRSLEITTAFEL
An den 3 Zufahrten befinden sich die Verkehrsleit-Tafeln. Im oberen Teil werden via LED weithin sichtbar Informationen für temporäre Veranstaltungen angezeigt. Darunter dient die permanente Beschriftung zur Wegweisung zu \"Stadtteilen\", zu Hauptstraßen und Parkplätzen. Elektronische Anzeige und permanente Beschriftung korrespondieren inhaltlich.

ÜBERSICHTS-WEGWEISER
Da auf Zollverein aufgrund der Komplexität der Anlage der Bedarf an Orientierung (>Übersicht) und Wegeführung gleichermaßen hoch ist, werden die Funktionen zu einem Element zusammengefasst. Gleichzeitig reduziert sich dadurch die Anzahl der insgesamt zu installierenden Elemente.

ZIELBESCHRIFTUNGEN
Die schlanke Form verstellt keine Sichtachsen, die Schriftgröße ist so gewählt, dass ein Erfassen des Namens auch aus größeren Distanzen möglich ist. Neue Nutzung und historische Bezeichnung werden gleichwertig nebeneinander kommuniziert.
Die vier Seiten können auf einer zweiten Informationsebene im Nahbereich zusätzlich für unterschiedliche Zwecke genutzt werden.

LIEGENDE INFORMATIONSELEMENTE
Horizontal liegende, auf Bodenniveau installierte Wegweiser an der Ringpromenade (und bei Bedarf auch solitär), verweisen auf historische und neue Orte/ Exponate/ Fundstücke. Sie zeigen an Kreuzungen den Weg zu nahe gelegenen wichtigen Service- Einrichtungen und Verbindungswegen.

INFORMATIONSSYSTEM-AUSFÜHRUNG
Schwarz durchgefärbte Eternitplatten (12mm Materialstärke) oder alternativ Recyclingkunststoffplatten werden auf einer einfachen Stahl- oder Aluminium-Unterkonstruktion flächenbündig zu monolithischen Körpern montiert.
Die Informationen sind durch einen Reinarcylat/Grafittischutz gegen klimatische wie mechanische Einflüsse geschützt.
Wechselnde Informationen (z.B. Firmennamen) oder wichtige Zusätze werden im unzugänglichen Überkopfbereich (>Vandalismus) mit Buchstaben aus Hochleistungsfolie realisiert. Auch temporäre Zusätze (z.B. zur ENTRY 2006) in der Landkarte sind mit Elementen aus Hochleistungsfolie einfügbar.

WIEDERVERWENDUNG
Die Wiederverwendung des vorhandenen Leitsystems ist möglich: Da die Mehrzahl der Standorte, v.a. die der Zielstelen identisch ist, können Fundamente und Träger zum Teil weiter verwendet werden. Die neuen Elemente werden über die bestehenden Träger “gestülpt”; d.h. die neue Unterkonstruktion wird an den bestehenden Trägern befestigt, an der dann die Eternit-/ Kunststoff-platten montiert werden.
Temporäre, wichtige Veranstaltungshinweise werden wie gewohnt (s. Abb. Bestand) durch großflächige transluzente Transparente an der Fassade kommuniziert.

INFORMATIONSHIERACHIE UND INTERNATIONALITÄT

Das Orientierungssystem innerhalb der Ensembles (mit Verweis auf die jeweils anderen) ist so ausgelegt, dass verschiedene Nutzer (Fußgänger, Fahrradfahrer, Autofahrer, Touristen und Lieferanten) gleichermaßen zielgerichtet geleitet werden.

Entscheidend hierfür ist die Hierarchisierung der Ziele bei der Wegweisung.
1. Ziele mit hoher Besucher-Frequenz werden deutlicher hervorgehoben. Serviceeinrichtungen wie Toiletten, Restauration, ÖPNV und Parkplätze werden auf derselben Informationsebene kommuniziert.
2. Sämtliche Ziele sind zudem auf einer zweiten Informationsebene gelistet und in einer leicht zu erfassenden Übersichtskarte verortet.
Die Liste in alphabetischer Reihenfolge stellt die gegenwärtigen \"neuen\" Bezeichnungen heraus und nennt die jeweiligen Nutzer (aktualisierbare Information). In der Übersichtskarte finden sich zugeordnet, leicht zu erfassen, die historischen Bezeichnungen.
Das System wird zweisprachig deutsch/englisch ausgelegt sein.

13 Lichtkonzeption

13.1 Lichtplanungsbereiche Zollvereinpark
Wegebeleuchtung (Gleisharfe und Wege im Bereich Schacht 12)
Als neues Beleuchtungselement kommt hier statt der bisherigen Laternen mit Rundum - Abstrahlung eine Lichtstele zum Einsatz. Die Stele ist vier Meter hoch und hat eine quadratische Grundform von 20 x 20 Zentimetern. Im Bereich bis zu zwei Meter Höhe befinden sich vorn und hinten Lichtflächen, die ein vertikales Licht abstrahlen. Insbesondere unter dem Aspekt des Sicherheitsgefühls ist die Qualität der vertikalen Beleuchtungsqualität von großer Bedeutung, da ein direkt angeleuchteter Mensch viel besser zu erkennen ist als ein von oben angeleuchteter Passant. Das Leuchtmittel sitzt im unteren Bereich und kann ohne Leiter gewechselt werden. An der Spitze der Stele sind zwei ebenfalls quadratische LED – Flächen eingesetzt. Sie können farbig oder weiß ausgeführt sein und dienen als Orientierungselemente im Luftraum. Die Stele passt sehr gut auf das Areal, sie nimmt die Form der Metallstützen am Gebäudefachwerk auf.
An der Stele können ein oder zwei Kandelaber mit Straßenoptik oder Flächenoptik befestigt werden, so dass verschiedene Beleuchtungsaufgaben auf dem Gelände erfüllt werden können.

Platzbeleuchtung
Die drei Plätze werden mittels Stelen mit Ansatzkandelaber flächig ausgeleuchtet.
Zur optischen Unterscheidung der Plätze können die LED – Kacheln in den Stelen mit unterschiedlichen Farben bestückt sein.

Anstrahlung Fördergerüste
Das Gerüst am Schacht 12 soll weiterhin beleuchtet werden mit den vorhandenen Scheinwerfern. Das Bild dieses beleuchteten Gerüstes hat sich bereits so eingeprägt, dass eine Änderung unsinnig erscheint. Das Fördergerüst am PACT ist von uns bereits in gleicher Weise angestrahlt worden, auf Grund von Ausgasungen am Schacht aber im Moment nicht in Betrieb.
Der Turm Schacht 12 muss noch von der Rückseite eine ergänzende Beleuchtung erhalten, da nun auch die Bereich hinter dem Schacht begangen werden.

Bandbrücken
Die Verbindung zwischen Schacht 12 und Schacht 1/2/8 über die Bandbrücke ist in einigen Bereichen bereits von uns beleuchtet worden, hier ist eine ergänzende Beleuchtung vorgesehen, die wie im Bereich Schacht 1, mit Langfeldleuchten in schlagzähen Gehäusen ausgeführt werden soll.

Ringpromenade
Die Ringpromenade erhält keine direkte Wegebeleuchtung, da der Weg zu lang ist und die Kosten für Leuchten und Installation zu teuer werden. Außerdem trifft der Weg immer wieder auf bereits beleuchtete Bereiche, so dass kein einheitliches Lichtbild zu erzielen ist. Die Promenade soll jedoch durch Licht markiert werden. Im Abstand von ca. 50 Meter und in einer Höhe von vier Metern werden LED – „Lichtkugeln“ installiert. Die LED – Leuchten sind mit einer Solarzelle versehen, die tagsüber die Energie für den nächtlichen Betrieb speichert. Die „Masten“ für die LED – Lichter sind aus einem Kreuzprofil, ein Erklettern der Masten ist so nicht oder nur schwer möglich.

Luftbrücken
Die Luftbrücken durchziehen bewaldetes Gelände und sind von außen schlecht oder gar nicht zu beleuchten. Nach der Renovierung der Brücken soll die Innenbeleuchtung so ausgelegt werden, dass die Fensterreihen erkennbar sind. Aus der Nähe betrachtet, werden sie so zu einzelnen Leuchtflächen im Wald, aus der Ferne wird jedoch der Gesamtzusammenhang und die Ausdehnung erkennbar.

14 Kunstaktionen

14.1 BERGMANNSGEIST
An den unterschiedlichsten Stellen auf dem Gelände der Zeche Zollverein werden auf verschiedenste, zum Teil herumliegende Eisenteile wie Rohre, Schienen, Geländer mit dem Elektroden-schweißgerät Bergmannsgedichte geschrieben, mit Nennung der Autoren und der Jahreszahl. Somit erhält der aufmerksame Besucher des Geländes kurze Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt, die politische Situation und den gesellschaftlichen Stand der Bergleute in verschiedenen Epochen der Zechengeschichte.

14.2 “GLÜCK AUF ZOLLVEREIN“- BALLON
In einem Fesselballon sollen die Besucher die Möglichkeit haben, in der Ausdehnung nach Oben, eine Vorstellung zu bekommen, wie tief die Bergleute in der Erde gearbeitet haben. Der bodenlose, windige Standpunkt versucht, das Glück der Bergleute, welche aus 1.200 m Tiefe wieder wohlbehalten an die Oberfläche zurückkehrten, zu vermitteln. Der luftige Aussichtspunkt bietet ebenfalls einen Ausblick auf das gesamte Gelände sowie über das Ruhrgebiet. Gleichzeitig wird es ein von weither sichtbares Wahrzeichen von Zollverein.

14.3 „1.200 m Bohrkern“
Anhand eines ca. 1.200 m langen vertikal gewonnenen Bohrkerns, welcher horizontal auf dem Gelände ausgelegt wird, erhalten die Besucher eine Vorstellung davon, aus welcher Tiefe die Kohle gefördert und wie weit unter Tage gearbeitet wurde. Gleichzeitig vermittelt er, welchen Druck ein Bergmann unter Tage über seinem Kopf aushalten musste. Ein materieller Strang, der die geologische Entwicklung vom urzeitlichen Steinkohlewald bis in die Jetztzeit zeigt und zu Tage bringt.

Den Weg der Kohle. Ein Sichtbarmachen der materialgewordenen Zeit von 300 Millionen Jahren.
Lageplan Zeche Zollverein

Lageplan Zeche Zollverein

Lageplan Zeche Zollverein

Lageplan Zeche Zollverein

Lageplan Zeche Zollverein

Lageplan Zeche Zollverein

Kontrolliertes Wachstum und Vegetationszüge auf der Gleisharfe

Kontrolliertes Wachstum und Vegetationszüge auf der Gleisharfe

Kontrolliertes Wachstum und Vegetationszüge auf der Gleisharfe

Kontrolliertes Wachstum und Vegetationszüge auf der Gleisharfe

Kontrolliertes Wachstum und Vegetationszüge auf der Gleisharfe

Kontrolliertes Wachstum und Vegetationszüge auf der Gleisharfe

Kontrolliertes Wachstum und Vegetationszüge auf der Gleisharfe

Kontrolliertes Wachstum und Vegetationszüge auf der Gleisharfe

Nördlich der Kokerei - lineare Lichtung und Waldsukzession

Nördlich der Kokerei - lineare Lichtung und Waldsukzession

Nördlich der Kokerei - lineare Lichtung und Waldsukzession

Nördlich der Kokerei - lineare Lichtung und Waldsukzession

Nördlich der Kokerei - lineare Lichtung und Waldsukzession

Nördlich der Kokerei - lineare Lichtung und Waldsukzession

Nördlich der Kokerei - lineare Lichtung und Waldsukzession

Nördlich der Kokerei - lineare Lichtung und Waldsukzession