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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2010

Fachhochschule Gießen-Friedberg

3. Preis

JSWD Architekten

Architektur

BSV Büro für Stadt- und Verkehrsplanung Dr.-Ing. Reinhold Baier GmbH

Verkehrsplanung

Erläuterungstext

Wiesenstraße
Der Campusbereich Wiesenstraße liegt exponiert zwischen Botanischem Garten und Wieseck-Aue, welche 2014 Schwerpunkt der Gartenschau bilden werden. Der neue Campusplatz öffnet sich weiträumig zum Schwanenteich und repräsentiert zusammen mit dem profilüberlagernden Gebäude der Bibliothek die Hochschule im Stadtgefüge von Gießen. Gleichzeitig ist er Gelenkpunkt einer Fuß- und Radwegverbindung aus der Aue über die Wiesenstraße ins Stadtzentrum.
Alle Nutzungsbausteine - Mensa mit Außenterrasse, Hörsaalgebäude und Fachbereiche - haben ihre Adresse am Platz. Unter Einbeziehung der Wieseck mit ihrem erhaltenswerten Baumbestand entsteht ein lebendiger und offener Stadtraum von hoher Aufenthaltsqualität.
Die Neubauten der Fachbereiche bilden zusammen mit den Bestandshäusern H, S, I, K, F und G einen 'Institutsmantel', der sich um die zentralen Einrichtungen legt. Die Kammstruktur zeigt mit den Köpfen zu den Straßenräumen Eichgartenallee / Moltkestraße und nimmt so sehr selbstverständlich die Körnung der Nachbarbebauung auf.
Die gefordeten Flächen sind in den Gebäuden sinnvoll abzubilden, die flexible Struktur kann aber auch auf sich ändernde Randbedingungen reagieren. Eine Entwicklung in Bauphasen ist ohne Rückbau der bestehenden Hochhausbauten möglich.
Unter dem Campusplatz sind, ähnlich der bestehenden Situation, PKW-Stellplätze mit Zufahrt von der Eichgartenallee möglich. Behindertenstellplätze werden den jeweiligen Nutzungsbausteinen zugeordnet.

Ostanlage
Der Campusbereich Ostanlage wird über einen kompakten Erweiterungsbau ergänzt. Er schließt erdgeschossig an den denkmalgeschützten Bestandsbau an und nimmt dessen Geschossigkeit und Traufhöhe auf. Nach dem Rückbau von Gebäude B12 kann das Profil der Straße Am Alten Gaswerk vergrößert werden. Es entsteht ein angemessener Erschließungsraum sowie Sichtkontakt zwischen Ostanlage und dem Fuß- und Radweg entlang der Wieseck.
Die bestehenden Parkplätze und der Garten mit seinem wertvollen Baumbestand bleiben von den Baumaßnahmen unberührt.

Südanlage
Das denkmalgeschützte Ensemble Südanlage wird durch einen freistehenden Gebäuderiegel ergänzt. Auch hier wird die Geschossigkeit und die Traufhöhe des Haupthauses L aufgenommen. Zusammen mit den Gebäuden O und M bildet der Neubau einen Platz aus, der die Adresse dieses Campusbereiches an der Bismarckstraße markiert. Teile der PKW-Stellplätze, insbesondere für Behinderte, können auf der Platzfläche abgebildet werden.
Gutfleischstraße
Der Neubau im Campusbereich Gutfleischstraße kann alle geforderten Flächen der Fachbereiche aufnehmen. Der dreigeschossige Atriumbau schließt den Stadtraum Ringstraße und belässt einen großen Freiraum im Binnenbereich. Hier entsteht, in direkter Nachbarschaft zum denkmalgeschützten Amtsgericht, eine neue Adresse für alle Campusgebäude. Die vorhandene Fuß- und Radwegverbindung am Gericht vorbei mündet auf den Campusplatz, eine Anbindung an den Schirmer'schen Park ist möglich. Neben den Platz- und Wegeflächen können 110 PKW-Stellplätze ebenerdig angeboten werden.

Gesamtkonzept

Alle Neubauten der vier Campusbereiche reagieren angemessen auf ihre Umgebung und werden selbstverständlicher Bestandteil des Stadtgefüges. Sie definieren Freiräume unterschiedlicher Körnung und Qualität. Für jeden Campusbereich bilden sich Platzsituationen heraus, die Adressen sind und die Hochschule innerhalb der Stadt erlebbar machen und repräsentieren.
Neben einheitlichen Platzbelägen stärkt ein übergeordnetes Möblierungs- und Beleuchtungskonzept die Identität und die Identifikation der Studenten mit der Hochschule über die einzelnen Teilbereiche hinaus.
Trittsteine als Bodenintarsien können Wegeleitsystem sein und die vier Campusbereiche visuell miteinander vernetzen.