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Beschränkt offener, einstufiger Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren für die Auswahl von 18 Teilnehmern mit 6 Zuladungen | 06/2005

Neubau eines Kontrollzentrums für das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt Oberpfaffenhofen

4. Preis

KohlmayerOberst Architekten

Architektur

Erläuterungstext




Ort und Masterplan
Die Bebauung auf dem Gelände der DLR in Oberpfaffenhofen stellt eine sehr heterogene Ansammlung verschiedener, freistehender Funktionsbauten dar. Auffallend ist dabei, dass die bisher errichteten Gebäuden über keine erlebbare Bezüge zu den Außenräumen und zum gebauten Umfeld verfügen.
Auch die mögliche Qualität einer solchen Solitärbebauung, wird durch die bescheidene architektonische Ausformulierung der Gebäude verschenkt. Eine ortsbildprägende Präsenz selbstbewußter Einzelvolumina wird nicht erreicht.

Der Masterplan setzt hier ein Zeichen. Einerseits ordnet und strukturiert er die Gesamtanlage, anderseits fordert er eine Bebauung, die in definierten Baufeldern klar ablesbare Baukörper vorsieht. In diesem Sinne ist auch der Beitrag für das Institut für Kommunikation zu betrachten und zu begrüßen.

Der hier vorliegende Entwurf für den Neubau eines weiteren Kontrollzentrums der DLR in Oberpfaffenhofen bindet sich in die Vorgaben des Masterplan ein. Wesentliches konzeptionelles Merkmal ist jedoch der Bezug zum unmittelbaren Aussenraum.

Dieser Ansatz begründet sich aus den vorgesehenen Grünachsen des Masterplans, der Erschliessung und den räumlichen Bezügen zur Landschaft.

Damit erreichen wir vielfältig erlebare Aussenbereiche und Höfe, aber auch eine angenehme abwechslungsreiche Arbeitsatmosphäre für die Mitarbeiter des Kontrollzentrums.

Kontrollzentrum
Herz des Kontrollzentrums ist der Kontrollraum. Erschlossen über zwei Höfe (für Besucher von Süden, für die Mitarbeiter von Norden mit direktem Bezug zum Bau 140) bildet der Kontrollraum mit den Besucherbereich den Mittelpunkt des Neubaus. Alle weitern Bereiche sind in einem eingeschossigen „Ring“-Bauteil um dieses Zentrum angeordnet. Dieser „Ring“ befindet sich auf der Ebene des Kontrollraums im ersten Obergeschoß.
Durch diese Anordnung bleibt der Eingang zum Kontrollzentrum allseitig sichtbar. Betritt man als Besucher anschließend den Innenhof, ist bereits hier der Einblick in den Kontrollraum möglich. Dieses Erlebnis steigert noch sich beim Eintritt in das Foyer und findet seinen Abschluß auf der Galerie im zweiten Obergeschoß.

Als weiteren wichtigen Ansatz war eine angenehme Gestaltung des Arbeitsumfeldes im Projekt zu entwickeln.
Die Gebäudegliederung in Kern und Ring lässt zwei weitgehend autonome Bauglieder entstehen, die sich damit nicht gegenseitig beeinträchtigen. Besucherströme, aber auch interne funktions- und sicherheitsrelevante Differenzierungen sind dadurch leicht zu kontrollieren.
Die kurzen Wege auf nur einer Ebene, die leichte Orientierbarkeit, wenige Sicherheitsschleusen und die vielfältigen Bezüge in die Aussenräume lassen eine produktive Arbeitsatmosphäre erwarten. Dies gilt im Besonderen auch für den zentralen Kontrollraum: Ausblicke nach Westen und Osten, Einblicke in das Foyer, sowie kurze Wege zu den begleitenden Diensten.

Die Gestaltung der Fassaden zeigt dies. Die geschlossenen Wandflächen besitzen eine feinstrukturierte Sichtbetonhülle. Die Verwaltungsebene sowie das Foyer sind dagegen geschoßhoch verglast.
Die aussenliegenden vertikalen Sonnenpaneele sind drehbare.
Den Innenausbau prägen die Sichtbetondecken mit integrierter TAD, die geschliffenen Estriche und unpigmentierter Linoleum am Boden. Teilweise transluzente Trennwände zwischen Flur- und Arbeitsbereichen tragen zu einem Gefühl hoher Behaglichkeit und Wärme bei. Gleichzeitig übernimmt dieses Element wesentliche Teile der horizontalen Medienstränge.

Die vorgeschlagene Gebäudestruktur läßt eine einfache und statisch logische Entwicklung der tragenden Bauteile zu. Die Elementfassade und die angestrebte Gebäudeautomation im Bereich der Haustechnik tragen zu einer besonders wirtschaftlichen und raschen Realisierung bei.

Standortalternative
Der hier dargestellte Solitär für den Neubau eines Kontrollzentrums ist auch am Alternativstandort realisierbar.